Finanzkrise, Bankenkrise, Staatsschuldenkrise, Kapitalismuskrise...

Danke euch zwei.



Facebook hat mir gerade - gruseligerweise - noch folgenden Artikel empfohlen:





Before he entered politics, Yanis Varoufakis, the iconoclastic Greek finance minister at the centre of the latest eurozone standoff wrote this searing account of European capitalism and and how the left can learn from Marx’s mistakes



http://www.theguardian.com/news/2015/feb/18/yanis-varoufakis-how-i-became-an-erratic-marxisthttp://www.theguardian.com/news/2015/feb/18/yanis-varoufakis-how-i-became-an-erratic-marxist
 
Wenn demokratisch gewählten Regierungen wie der seinen die Luft abgeschnürt werde und die Wähler in die Verzweiflung gestürzt würden, "dann profitieren davon nur die Fanatiker, die Rassisten, die Nationalisten und all diejenigen, die von Angst und Hass leben", sagte Varoufakis.



http://www.spiegel.de/wirtschaft/charlie-hebdo-druckt-interview-mit-varoufakis-a-1020525.htmlhttp://www.spiegel.de/wirtschaft/charlie-hebdo-druckt-interview-mit-varoufakis-a-1020525.html



Und was entgegnet die CDU in Person von Kauder? "Halbstarke Sätze" ... und die meisten Deutschen finden es gut. Ich verstehe nicht, wie man so kurzsichtig sein kann und eine wichtige Debatte so oberflächlich führen kann. Oder wird das in den Medien falsch dargestellt, weil es sich so besser verkaufen lässt?
 
Wenn demokratisch gewählten Regierungen wie der seinen die Luft abgeschnürt werde und die Wähler in die Verzweiflung gestürzt würden, "dann profitieren davon nur die Fanatiker, die Rassisten, die Nationalisten und all diejenigen, die von Angst und Hass leben", sagte Varoufakis.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/charlie-hebdo-druckt-interview-mit-varoufakis-a-1020525.htmlhttp://www.spiegel.de/wirtschaft/charlie-hebdo-druckt-interview-mit-varoufakis-a-1020525.html



Und was entgegnet die CDU in Person von Kauder? "Halbstarke Sätze" ... und die meisten Deutschen finden es gut. Ich verstehe nicht, wie man so kurzsichtig sein kann und eine wichtige Debatte so oberflächlich führen kann. Oder wird das in den Medien falsch dargestellt, weil es sich so besser verkaufen lässt?
Das Perverse an der Situation ist, dass die Griechen selbst dafür verantwortlich sind, dass SIE als Staat ihre Rentner und Geringverdiener hängen lassen. Und warum? Weil SIE als Staat es nicht schaffen, Steuern einzutreiben bei ihren Reichen resp. deren Geld aus dem Ausland zurückzuholen. Ich bin gerne bereit einen "Rettungsschirm" durch die EU zu unterstützen, aber

a) nicht ohne dass diejenigen Griechen, die deutlich mehr besitzen und verdienen als ich, sich adäquat daran beteiligen und

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wenn dadurch nicht Privatbanken besichert und gerettet werden während das griechische Volk verreckt sondern das Geld den Bedürftigen zukommt.



Oder um es mit Pispers (aus 2013!) zu sagen:




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Wenn demokratisch gewählten Regierungen wie der seinen die Luft abgeschnürt werde und die Wähler in die Verzweiflung gestürzt würden, "dann profitieren davon nur die Fanatiker, die Rassisten, die Nationalisten und all diejenigen, die von Angst und Hass leben", sagte Varoufakis.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/charlie-hebdo-druckt-interview-mit-varoufakis-a-1020525.htmlhttp://www.spiegel.de/wirtschaft/charlie-hebdo-druckt-interview-mit-varoufakis-a-1020525.html


Er hat Recht und zugleich Unrecht. In wirtschaftlich schlechten Zeiten profitieren wirklich überwiegend extreme Leute, aber gerade der Nationalismus wird und wurde von der jetzigen griechischen Regierung stark in den Fokus gerückt. Die Regierung hat davon profitiert, u.a. durch wiederholt starke Worte gegen außen, auch gegen Deutschland.



Problematisch sehe ich folgenden Unterschied im Denken:



In Deutschland: Der Grieche ist faul. Die wollen nur ihre Kredite nicht zurückzahlen. Wieso sollen wir denen noch weiteres Geld geben?

In Griechenland: Der Deutsche bzw. die deutsche Regierung möchte das vierte Reich. Wieso zahlen sie nicht ihr Geld aus dem zweiten Weltkrieg zurück? Die wollen uns die Luft zum Atmen nehmen.



Überspitzt gesagt wundert es mich nicht, dass viele Leute dies glauben. Genügend Landeszeitungen verbreiten eben diese Aussagen und beide Regierungen sind nicht unschuldig daran. Man dürfte dabei aber nicht vergessen, dass bei den meisten Punkten ein Fünkchen Wahrheit dahinter steckt (Grieche ist nicht faul und wir wollen kein viertes Reich!). Die ganze Diskussion wird immer viel zu sehr vereinfacht, auch weil die jeweilige Regierung nur auf das eigene Land schaut. Hierzu:



Was passiert, wenn die griechische Regierung ihre Forderungen durchsetzt:

- In Griechenland: Die Bevölkerung ist happy. Die Regierung kann für viele Jahre an der Macht planen

- In Deutschland: Vertrauensverlust vieler in die jetzige Regierung. Die AfD wird ziemlich sicher zweistellig.



Was passiert, wenn die griechischen Forderungen nicht erfüllt werden:

- In Griechenland: Vertrauensverlust in die Regierung. Vermutlich auch langsam aber sicher in die Demokratie. Gewinn an Stimmen für noch extremere Parteien

- In Deutschland: AfD muss weiterhin versuchen Personen rechts der Union anzusprechen. Union bleibt aber weiterhin stark.



Zu viel anbieten in den Verhandlungen würde für die jeweilige Regierung mehr oder weniger ein Todesurteil bedeuten. Aus diesem Grund verstehe ich aber auch nicht, warum man öffentlich so große Töne spuckt. Die Folge davon ist, dass es noch schwieriger wird sich zu einigen.



Meiner Ansicht nach nimmt die Demokratie in Europa am wenigsten Schaden, wenn die Kreditforderungen weiterhin erfüllt werden müssen von Griechenland und man gleichzeitig über die EU Maßnahmen angeht das Wachstum in Griechenland anzukurbeln. In den letzten Wochen wurde zu viel Porzellan zerschlagen. Vertrauen ist kaum mehr vorhanden. Dies muss leider erst mühsam wieder aufgebaut werden.
 
Das Perverse an der Situation ist, dass die Griechen selbst dafür verantwortlich sind, dass SIE als Staat ihre Rentner und Geringverdiener hängen lassen. Und warum? Weil SIE als Staat es nicht schaffen, Steuern einzutreiben bei ihren Reichen resp. deren Geld aus dem Ausland zurückzuholen. Ich bin gerne bereit einen "Rettungsschirm" durch die EU zu unterstützen, aber
a) nicht ohne dass diejenigen Griechen, die deutlich mehr besitzen und verdienen als ich, sich adäquat daran beteiligen und

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wenn dadurch nicht Privatbanken besichert und gerettet werden während das griechische Volk verreckt sondern das Geld den Bedürftigen zukommt.


Das sehe ich ganz ähnlich.



Allerdings frage ich mich, ob der Abfluss von Kapital und das Zurückholen von Geldern innerhalb der globalen Finanzarchitektur und der

vorherrschenden "Freihandels-Doktrin" überhaupt möglich ist. Die EZB diskutiert beispielsweise generell nicht über Kapitalverkehrskontrollen: http://www.finanzen.net/nachricht/a...verkehrskontrollen-in-Griechenland-34-4192825http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Kapitalabfluss-EZB-dementiert-34-Keine-Debatte-zu-Kapitalverkehrskontrollen-in-Griechenland-34-4192825



Ich bin da keinesfalls grundlegend parteiisch pro Griechenland oder contra Schäuble. Nur fände ich es besser, man würde miteinander, statt übereinander reden.



@ weber: Ja, dein Text gibt viele Konstruktionsfehler innerhalb des Euro-Raums wieder. Allein die ständigen "Konflikte" zwischen nationalem Denken ("die nächsten Wahlen") und der europäischen Politik könnten mittelfristig zum Zusammenbruch des Euro-Raums führen. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass der Euro-Raum nicht funktioniert, wenn nicht mehr Souveränität an Europa abgegeben wird, beispielsweise in Steuerfragen oder Fragen der Wettbewerbsfähigkeit. Ob man es allerdings dem Wähler (und der Bild) zumuten kann, dass Europa noch einheitlicher wird, wage ich auch zu bezweifeln. Das ganze müsste zudem moderiert werden und im Dialog mit dem Bürger entwickelt werden. Und dazu sehe ich weder Frau Merkel, noch Herrn (Basta-TTIP-)Gabriel in der Lage.
 
@ weber: Ja, dein Text gibt viele Konstruktionsfehler innerhalb des Euro-Raums wieder. Allein die ständigen "Konflikte" zwischen nationalem Denken ("die nächsten Wahlen") und der europäischen Politik könnten mittelfristig zum Zusammenbruch des Euro-Raums führen. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass der Euro-Raum nicht funktioniert, wenn nicht mehr Souveränität an Europa abgegeben wird, beispielsweise in Steuerfragen oder Fragen der Wettbewerbsfähigkeit. Ob man es allerdings dem Wähler (und der Bild) zumuten kann, dass Europa noch einheitlicher wird, wage ich auch zu bezweifeln. Das ganze müsste zudem moderiert werden und im Dialog mit dem Bürger entwickelt werden. Und dazu sehe ich weder Frau Merkel, noch Herrn (Basta-TTIP-)Gabriel in der Lage.


Insgeheim träume ich von einem europäischen Bundesstaat. Irgendwann wird es soweit kommen, aber vermutlich werden wir es nicht mehr erleben. In der deutschen Politik sehe ich auch höchstens eine Handvoll Politiker, denen Europa am Herzen liegt. In dieser Hinsicht (vermutlich nur in dieser) muss man Helmut Kohl loben. Er war bereit deutsches Geld für Europa zu investieren.



Gespannt bin ich auf die Entwicklung der Europäischen Kommission. Mit den Spitzenkandidaten (Juncker, Schulz) wurde ein guter Schritt getan und ich vermute, dass dies in den kommenden Wahlen ansteigen dürfte (vielleicht wird dann sogar bei der Union mal der Spitzenkandidat plakatiert). Lediglich über diese Schiene kann man auf eine weitere europäische Integration hoffen.
 
Bevorstehende Krise: Die Welt steuert auf den Bankrott zu
Eine Kolumne von Henrik Müller
Kommende Woche könnte die US-Notenbank die Leitzinsen anheben - nach fast sieben Jahren ginge die Ära der Nullzinsen zu Ende. Experten warnen: Lasst es! Denn die Schuldenpleite rückt näher.
Quelle und weiter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/usa-deflation-china-weltwirtschaft-steuert-auf-pleite-zu-a-1052623.html
Daraus:
Ein paar Fakten: Seit Beginn der <a title="Globalisierung" href="http://www.spiegel.de/thema/globalisierung/">Globalisierung</a> ist der weltweite Schuldenberg in gigantische Höhen gewachsen - von 87 Billionen Dollar im Jahr 2000 auf knapp 200 Billionen Dollar 2014, so eine Studie des McKinsey Global Institute. Dies sind die Bruttoverbindlichkeiten von Staaten, Bürgern, Unternehmen und Banken. Insgesamt stehen sie mit knapp dem Dreifachen der globalen Wirtschaftsleistung in der Kreide.
Nur Vorteile, diese Globalisierung
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Hm, welche Aktien könnten denn von einer Erhöhung der Leitzinsen profitieren? Keine, oder nicht? Dürfte dann alles erstmal runter gehen.
 
<div> Quelle und weiter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/usa-deflation-china-weltwirtschaft-steuert-auf-pleite-zu-a-1052623.html
Daraus:
Nur Vorteile, diese Globalisierung
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Hm, welche Aktien könnten denn von einer Erhöhung der Leitzinsen profitieren? Keine, oder nicht? Dürfte dann alles erstmal runter gehen.
</div>Die Globalisierung begann im Jahr 2000? 
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 Prinzipbedingt müssten die Aktien unter Druck geraten, weil durch Erhöhung der Leitzinsen die anderen Anlagen attraktiver werden. Da es aber noch bestimmt ein Dutzend andere, überlagernde Effekte gibt, könnten sie auch steigen...
 
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„Deutschland ist der einzige Staat, der die Bombe entschärfen kann.“ Flassbeck über die Macht Deutschlands und die falsche Wirtschafts- und Finanzpolitik von Merkel, Gabriel, Schäuble und ihren Vorgängern.



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https://makroskop.eu/2016/07/europa-der-dauerkrise-welche-wirtschaftspolitik-braucht-der-kontinent/



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Ich sehe diese Ungleichgewichte auch als Problem in der Flüchtlingspolitik. Spanien, Griechenland und Italien haben gar keine Mittel, um ähnlich viele Flüchtlinge aufzunehmen wie Deutschland es tat. Und warum? Weil wir (und Österreich, Finnland und wenige andere) ihnen vorschreiben und vorgeschrieben haben, dass sie sparen müssen bis sich die Balken biegen. Aber es können nunmal nicht alle sparen. Ähnlich wie am Wochenende nicht alle Fussballvereine gewinnen können. Einer muss verlieren. Einer muss Schulden machen, damit andere sparen können.



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Aber ich will das hier nur als kurzen Denkanwurf reinwerfen.



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Das Video hinter dem Link ist echt sehr sehenswert, da Flassbeck Sachen ausspricht, die andere gar nicht zu denken bereit sind. Und hier geh ich mal konform mit der Systemmedien-Schelte.
 
"Deutschland fordert, den 2018 vereinbarten griechischen Haushaltsüberschuss für weitere zehn Jahre festzuschreiben."




http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommentar-fremdbestimmter-staat-1.3348506




Wir machen so lange weiter, bis da die Neonazi-Partei an der Macht ist und dann wird sich gewundert ...
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Das hat schon was von Schuldknechtschaft. Den Schuldner so lange demütigen, bis er nicht mehr laufen kann. Das man damit einen Staat kaputt macht und seine Kredite nie wieder sieht, scheint den Schäubles dieser Welt wohl egal zu sein.
 
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