Kaiserslautern hat einen weiteren Bundesligisten
Die Saison für die U17-Mädchen des 1. FFC Kaiserslautern hätte besser nicht laufen können. Das Team sicherte sich vorzeitig die Meisterschaft in der Regionalliga und schaffte den Aufstieg in die Bundesliga. Zum Abschluss wurde das groß gefeiert. Auch mit einem 6:0-Heimsieg.
Von Matthias Fronhöfer
Es ist wirklich wahr geworden: Kaiserslautern hat einen weiteren Bundesligisten. Der Traum der U17-Mädchen des 1. FFC Kaiserslautern vom Aufstieg in die Erste Bundesliga ist seit letzter Woche Realität. Das Team durfte nach seinem standesgemäßen 6:0-Sieg im letzten Saisonspiel gegen den FV Rübenach ausgiebig feiern. Es war eine überragende Saison, und am Ende stand die verdiente Meisterschaft in der U17-Regionalliga Südwest.
Was die Mädels vom 1. FFC erreicht haben, wird vor allem beim Blick auf die Konkurrenten deutlich. Teams wie der 1. FC Saarbrücken oder der SC Bad Neuenahr kennen bereits die erste Liga und wollten unbedingt wieder zurück. Geschafft haben es aber nicht die Etablierten, sondern die „Nobodies“ vom 1. FFC. Das Team aus Kaiserslautern mischte total ungestüm und frech von Anfang an die Liga auf und sicherte sich dank hoher Qualität auf dem Feld und auch im Trainer- und Betreuer-Team um Leonie Fischer souverän und schon vor Rundenende die Meisterschaft.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Spielerinnen aus dem Kader der U17 bereits ins Damen-Verbandsligateam reinschnuppern durften und mit Nominierungen zu regionalen und nationalen Auswahlteams belohnt wurden.
Die U17 verdient
sich das Schaulaufen Das Schaulaufen, sich am letzten Spieltag entspannt vor heimischer Kulisse feiern zu lassen, hatte sich die Mannschaft um die beiden Spielführerinnen Frederike Frank und Lena Leineweber redlich verdient. Doch nach dem Feiern ist vor der Bundesliga – und da wird schnell klar, dass es für den Verein mit seiner sportlichen Struktur und der im Aufbau befindlichen Infrastruktur ein großes Abenteuer wird, auf das aber alle total Lust haben. „Für uns war es wegen den Kosten eine schwierige Entscheidung gewesen. Als junger Verein ist die Bundesliga eine hohe Herausforderung. Aber die Mädels und ihr Trainerteam habe es sich so sehr verdient, dass wir es versuchen, diesen Schritt gehen werden und alles dafür tun, dass wir die Liga irgendwie auch halten können“, schilderte Schatzmeisterin Sabine Weichel-Muders die Begeisterung im Verein.
Teams wie Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen werden sich schon verwundert die Augen reiben, wenn sie von ihren Jugendleistungszentren in den Lauterer Westen auf ein eher rustikales Gelände anreisen werden. Der 1. FFC kann auch nicht auf gleicher Leistungsebene ein U17-Team mal nebenbei einfach so „nachfüllen“, ist dabei aber natürlich in der gleichen Situation wie alle Jugendteams: Aufgrund der Altersstruktur wird ein Teil des Kaders in die erste Mannschaft aufrücken, und im Unterbau ist man noch nicht auf dem gleichen Niveau wie die U17.
Basteln an einem schlagkräftigen TeamAber, auch das ist typisch für den 1. FFC Kaiserslautern, es wird nicht gejammert, sondern angepackt. Über Sichtungslehrgänge und Akquise bastelt das Team um Trainerin Leonie Fischer und Jugendleiterin Stephanie Thomann fleißig an einem schlagkräftigen Kader für das kommende Abenteuer und die Herausforderung Bundesliga.
Mit dem Alleinstellungsmerkmal in der Region, dass junge Spielerinnen in Kaiserslautern Bundesliga spielen können und auf professionelle Strukturen treffen, kann dies auf jeden Fall auch gelingen.
Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 118 Dienstag, den 23. Mai 2023
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