Habe mir das Buch nach Weihnachten selbst geschenkt und möchte hier mal ein dickes, großes Lob an den Autor richten. Die Literaturliste von Werken über unseren 1.FCK ist ja nicht gerade kilometerlang und ein Buch, wie das von Björn Schmidt, welches aus autobiographischer Fanperspektive geschrieben wurde, hat es bislang noch nicht gegeben. Da hier nicht der Verein und seine Spieler im Mittelpunkt stehen, sondern ein Fan wie Du und ich, der wie so viele hier aus dem Forum mit dem 1.FCK lebt und Höhen und Tiefen durchschreitet, hebt sich das Buch aus der Masse der qualitativ sehr stark schwankenden Fussballliteratur wohltuend hervor. Toll also erstmal, dass mal wieder was über den 1.FCK geschrieben wurde und dann auch noch in dieser Originalität!
Was mir besonders gefällt, ist dass der Autor nicht seitenlang die psycho-sozialen Hintergründe (am besten noch angereichert mit neuesten soziologischen und gruppenpsychologischen wissenschaftlichen Erkenntnissen) seiner Leidenschaft für den 1.FCK darstellt, sondern im einleitenden Teil schlicht an der einen oder anderen Stelle schreibt, dass er sich im ganzen auch nicht ganz erklären kann, wie er so wurde wie er ist. Dabei belässt er es dann auch. In seinem Schreibstil findet sich nichts belehrendes und an manchen Stellen hat man fast das Gefühl, dass er einem gegenüber sitzt und bei einem Bier erklärt wie er mit dem 1.FCK seine Kindheit verbracht hat. So hinterlässt das Buch zwar keine tiefgründigen Erkenntnisse, aber ich fühlte mich beim Lesen angesprochen, konnte an Björn Schmidts Geschichte teilhaben und fand mich selbst darin wieder.
Der größte Wert des Buchs liegt aus meiner Sicht in dem Punkt, dass man sich selbst wiederfinden kann. Das liegt sicher auch daran, dass der Autor Teil meiner Generation ist. Daher kommt es den Jüngeren unter uns vielleicht etwas langatmig vor, wenn er eine Seite lang über Sergio Allievis vertane Chance beim Eröffnungsspiel in Mönchengladbach schreibt. Da ich selbst in meinen Fussballanfängen als Kind Sergio Allievi im Stadion gesehen habe und mir da auch einige ähnliche Geschichten einfallen, ist es eine große Freude zu lesen, dass es da jemanden gibt, der früher ganz ähnliche Sachen erlebt hat. Ich selbst bin dem 1.FCK genauso verfallen und auch mein Leben lässt sich nach den Spielzeiten des 1.FCK strukturieren. Daher freute es mich wahnsinnig zu lesen, dass es noch andere aus meiner Generation gibt, die genauso sind. Gerade weil die Sprache des Buchs eine einfache ist, fühle ich mich dem Autor nahe. Und diese Mischung aus der Nähe zur Person und seinen Erfahrungen in Verbindung damit, dass er sich natürlich wieder gerade in seiner Frühzeit an Details erinnert, die ich schon wieder vergessen habe, macht das Buch zu einer Reise in die eigene Vergangenheit und gibt einem gegenwärtig das gute Gefühl nicht alleine mit seiner Verfallenheit für den 1.FCK zu sein.
Aus der Sicht eines Fans, ist das Buch auch für Leute interessant, die anderen Vereinen "verfallen" sind, da sich bestimmt auch hier einige Parallelen finden werden. Daher ist es sicher kein Buch, was nur für echte 1.FCK lesenswert ist.
Daher mein ganz großes Lob an Björn Schmidt, der den Fleiss und die Muße besass so viele seiner Fussballerinnerungen niederzuschreiben, was sicherlich viel Zeit und Mühe gekostet hat. Damit gibt er dem Verein nicht nur etwas von dem zurück was er uns an schönen Stunden bereits beschert hat (unter all den Stunden des Leidens
!), sondern erschafft auch eine ganz persönliche literarische Liebeserklärung einen außergewöhnlichen Verein: UNSEREN 1.FCK!!!
Zuletzt kann man in dem Buch auch die Aufforderung an alle lesen, mal selbst was über den 1.FCK zu schreiben...
DANKE BJÖRN FÜR DIESES TOLLE BUCH!