EM 2024 auf dem Betze?

Docces, das ist mir zu kurz gegriffen. Wurde er denn gefragt? Das sieht mir alles nach dem klassischen Politikerdenken aus. Mein "privater persönlicher" Berater hat mir gesagt, dass das nix Gutes sein kann. Der hat zwar nie was mit Marketing zu tun gehabt und was so ne Entscheidung (insbesondere positiv) mit sich bringen kann, aber wenn mein persönlicher Berater das sagt, dann brauch ich keine Expertenmeinungen mehr. Akteursidentifizierung und (noch wichtiger) deren -einbindung seitens der Politik? In der Regel Fehlanzeige...
 
uppsala schrieb:
Docces, das ist mir zu kurz gegriffen. Wurde er denn gefragt? Das sieht mir alles nach dem klassischen Politikerdenken aus. Mein "privater persönlicher" Berater hat mir gesagt, dass das nix Gutes sein kann. Der hat zwar nie was mit Marketing zu tun gehabt und was so ne Entscheidung (insbesondere positiv) mit sich bringen kann, aber wenn mein persönlicher Berater das sagt, dann brauch ich keine Expertenmeinungen mehr. Akteursidentifizierung und (noch wichtiger) deren -einbindung seitens der Politik? In der Regel Fehlanzeige...

Kann man so sehen. Aber ist es nicht eigentlich Aufgabe von Verbänden sich in die Politik einzumischen und ihrer jeweiligen Klientel Gehör zu verschaffen? Wenn ich mir vorstelle als Lautrer Hotelier Beiträge an den Verband zu zahlen, dann würde ich mich wahnsinnig aufregen, wenn der darauf wartet, bis die Politik sich bei ihm meldet.
 
Ist ja alles Spekulatius was wir hier machen. Aber vielleicht hat er ja auch gefragt, kam keine Reaktion (aus o.g. Gründen) und er meldet sich nun per Zeitung? Oder es war alles ganz anders :smiley:
 
Dr.BETZE schrieb:
dann soll der herr dehoga-präsident die bewerbung bezuschussen, profitiert schliesslich auch davon, wenn sie erfolgreich wäre.

Wie ja im Moment überall gesagt wird soll das ganze für die EM 10 Mios kosten,

davon würden große Teile von Land, Bund, DFB, bezuschußt,

sodass im endeffekt auf die Stadt 2-3 Mios zukommen würden, + die Vorlaufkosten für die Bewerbung und um die geht es im Moment vordringlich.

Wer einem Mallinvestor ein Grundstück für 2 Mios verkauft, dass das 3 fache wert ist,

der kann sich vor dieser Summe net verstecken, zumal das Geld in der EM-Zeit wieder in die Stadtkasse kommt.
 
Nein, hier stehts doch, dazu kämen noch die Uefawünsche, wie ich heute Mittag erfahren habe

" Wie ja im Moment überall gesagt wird soll das ganze für die EM 10 Mios kosten,

davon würden große Teile  von Land, Bund, DFB, bezuschußt,

sodass im endeffekt auf die Stadt 2-3 Mios zukommen würden, + die Vorlaufkosten für die Bewerbung und um die geht es im Moment vordringlich.

Wer einem Mallinvestor ein Grundstück für 2 Mios verkauft, dass das 3 fache wert ist,

der kann sich vor dieser Summe net verstecken,  zumal das Geld in der EM-Zeit wieder in die Stadtkasse kommt. "
 
Dr.BETZE schrieb:
die vorläufige bewerbung wurde ja inzwischen zurückgezogen.

Meines Erachtens die falsche Entscheidung, da damit das Stadion noch weiter in der Rangliste nach hinten rückt und irgendwann vom DFB überhaupt nicht mehr beachtet wird.

Beispiel: Durch das WM-Länderspiel im Oktober bekommt das Stadion die Torlinientechnik. Ohne dieses Spiel, müsste der Verein, sollte das unmöglich doch irgend wann mal geschehen, diese Technik selbst einbauen und bezahlen.

Es passt aber ins Bild. Man saugt den einzigen Pächter der Immobilie aus bis es nicht mehr geht und rührt keinen Finger um das Stadion anderweitig auszulasten.
Macht der Verein die finanzielle Grätsche, dann jammern alle und wundern sich, dass dann die laufenden Kosten vom Stadtsäckel zu tragen ist. Ich glaube das wird die Stadt letztlich wesentlich mehr in der langfristigen Bilanz kosten.
Mir zeichnet sich so langsam ein Bild für die Zukunft des Stadions ab, wie so manches ehemalige WM-Stadion in Südafrika. :sunglasses:
 
Stadtrat zieht zurück

Sollte Deutschland den Zuschlag der UEFA für eine Fußball-Europameisterschaft 2024 erhalten, wird sie definitiv ohne Kaiserslautern als Austragungsort über die Bühne gehen. Der Stadtrat nahm gestern die Bewerbung der Stadt zurück.

VON HANS-JOACHIM REDZIMSKI


Der Stadtrat hat gestern Nachmittag gegen die Stimmen der CDU die Entscheidung getroffen, die Bewerbung der Stadt als Austragungsort einer möglicherweise 2024 in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zurückzunehmen.Unter Vorbehalt der Zustimmung des Stadtrats hatten die Fritz-Walter-Stadion-Gesellschaft und die Stadt im Februar gegenüber dem DFB ihr Interesse bekundet, Spielort der Titelkämpfe in sieben Jahren zu werden, sollte die UEFA die Euro im kommenden Jahr nach Deutschland vergeben.

Die Mehrheit des Stadtrats schloss sich gestern der Meinung von Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) an, der aus finanziellen Gründen dem Stadtrat empfohlen hatte, die Bewerbung wieder zurückzunehmen.

Weichel erklärte in der Sitzung des Stadtrats, es sei schier unmöglich, eine belastbare Kostenprognose für Kaiserslautern als Austragungsort der Europameisterschaft zu geben. Das Ausmaß der Kosten hänge von den Anforderungen der UEFA an einen Spielort ab. Der Stadtrat würde, wenn er an der Bewerbung festhalten würde, eine Entscheidung in eine Unwägbarkeit hinein fällen.

In der Summe schätzte Weichel die Kosten, die an der Stadt hängen bleiben würden, in der Größenordnung von sechs, sieben, acht Millionen Euro für Organisation und Rahmenveranstaltungen. Er betonte, dass nach derzeitigem Stand keine Sanierungskosten im Fritz-Walter-Stadion anfallen würden. Wie das dann im Jahr 2024 aussehe, stehe indes in den Sternen.

Wegen finanzieller Unterstützung der Stadt bei einer EM-Bewerbung habe er mit einem Minister der Landesregierung gesprochen. Danach sei eine anteilige Förderung der Kosten der Stadt durch das Land denkbar, der überwiegende Teil werde aber an der Stadt hängen bleiben.

Weichel erklärte, er könne dem Stadtrat angesichts der derzeitigen finanziellen Situation der Stadt eine Bewerbung als Austragungsort einer Fußball-EM nicht empfehlen. Er betonte die Verantwortung des Stadtrats für das Gemeinwohl. Mit einer Bewerbung ginge die Stadt in ein unwägbares Vabanquespiel.

Auf heftige Kritik stieß die Empfehlung des Oberbürgermeisters auf Seiten der CDU-Fraktion. Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Manfred Schulz erklärte, damit ginge die Fußball-EM an Kaiserslautern und dem Südwesten Deutschlands vorbei. Und das, obwohl die Stadt mit der Fußball-WM 2006 sehr gute Erfahrungen gemacht und bewiesen habe, dass sie in der Lage sei, solche Großereignisse zu stemmen.

Schulz nannte die Kosten, die Weichel als Austragungsort einer Fußball-Europameisterschaft ins Feld geführt habe, im Hinblick auf die vielen Vorteile, die eine EM der Stadt Kaiserslautern bringen würde, als verantwortbar.

Er kritisierte, dass die Chancen und Nutzen, die eine Fußball-EM Kaiserslautern bringen würden, komplett ausgeblendet würden. Er erinnerte an die nachhaltige Verbesserung der Infrastruktur, die die WM 2006 Kaiserslautern beschert habe. Ein Verzicht auf eine EM-Bewerbung sei damit auch eine vertane Chance, um Fördermittel nach Kaiserslautern zu bringen.

Schulz warf Weichel vor, es versäumt zu haben, spätestens mit der ersten Interessensbekundung der Stadt beim DFB im Dezember vergangenen Jahres das Land ins Boot zu holen und auf höchster politischer Ebene um Unterstützung zu werben.

Alle anderen Fraktionen des Stadtrats, SPD, Grüne, FWG, Linke und FDP, stellten sich hinter die Empfehlung des Oberbürgermeisters. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Rahm erklärte, selbst wenn der Zuschussbedarf nur drei Millionen Euro betragen würde, sei es für die Stadt zu viel. Natürlich wäre es schön, eine solche EM nach Kaiserslautern zu holen, gerne erinnere man sich an das Sommermärchen 2006 in Kaiserslautern, gleichwohl die Stadt könne sie sich nicht leisten.

Ganz entschieden wandte sich der FDP-Fraktionsvorsitzende Werner Kuhn gegen eine EM-Bewerbung. Er ging von Kosten zwischen fünf und zehn Millionen Euro aus, die an der Stadt hängen bleiben könnten. „Das geht so nicht“, betonte er. Die Stadt werde bei den freiwilligen Leistungen gedeckelt, die Stadt gehe finanziell auf dem Zahnfleisch. Es gehe nicht an, Profisport zu subventionieren, während die Amateure kurz gehalten würden.

Franz Schermer, SPD-Ratsmitglied und Mitglied im Aufsichtsrat der Fritz-Walter-Stadiongesellschaft, verknüpfte die heutige finanzielle Situation des 1. FC Kaiserslautern mit einem übergroßen Ausbau des Fritz-Walter-Stadions zur Fußball-WM 2006. Der Stadionausbau sei ein Harakirispiel gewesen. Er erklärte, der FCK würde in keiner Weise von einer EM in Kaiserslautern profitieren. Das Stadion würde damit wertvoller, dies würde sich in der Stadionmiete widerspiegeln.

EINWURF


Kurzsichtige Entscheidung

VON HANS-JOACHIM REDZIMSKI

Egal ob Kaiserslautern überhaupt zum Kreis der zehn Städte gehört hätte, mit denen der DFB in die Bewerbung um die Euro 2024 geht - mit seiner Rücknahme der Bewerbung für die EM hat der Stadtrat gestern eine kurzsichtige Entscheidung getroffen.
Die überwiegende Mehrheit des Stadtrats ließ sich leiten von den mehr als grob geschätzten Kosten, die an der Stadt als Austragungsort der Fußball-EM hängen bleiben würden. Sie hatte kein Auge dafür, welche Chance, welcher Nutzen von einer EM in Kaiserslautern ausgehen könnte. Von Image bis zu Investitionen in die Infrastruktur der Stadt.
Die Ratsmehrheit hat auch nicht gesehen, dass das Vorhandensein einer WM-tauglichen Arena auf dem Betzenberg für eine Stadt wie Kaiserslautern geradezu eine Pflicht zu einer EM-Bewerbung darstellt.
Der Stadtrat hat der nächsten Politiker-Generation keine Kosten aufbürden wollen. Er hat ihr aber auch die Chance genommen, für ihre Bürger womöglich eine EM gestalten zu können und daraus Honig zu saugen.

Auch Kaiserslautern verzichtet auf EM

Eine Fußball-Europameisterschaft 2024, sollte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Zuschlag der Uefa im kommenden Jahr dafür bekommen, wird definitiv ohne Kaiserslautern als Austragungsort stattfinden.


Der Stadtrat von Kaiserslautern nahm gestern mit großer Mehrheit, gegen die Stimmen der CDU-Opposition, eine beim DFB im Februar abgegebene Interessensbekundung der Stadt und der Fritz-Walter-Stadiongesellschaft zurück. Sie war unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Stadtrats fristgerecht eingereicht worden.Damit wird der Kreis der Städte wieder ein Stück kleiner, die sich beim DFB als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft bemühen. Nach Freiburg und Karlsruhe verzichtet auch Kaiserslautern auf eine EM-Bewerbung. Der DFB wählt im September dieses Jahres zehn Städte aus, in denen 2024 gespielt werden soll. Einziger Konkurrent von Deutschland bei der Bewerbung um die Euro ist die Türkei.
Der Stadtrat von Kaiserslautern folgte mit der Rücknahme der Bewerbung der Empfehlung von Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD). Weichel hatte zu hohe Kosten ins Feld geführt, die an der Stadt hängenbleiben würden, sollte sie nach der Weltmeisterschaft 2006 ein zweites Mal Teil eines internationalen Fußballturniers werden.
Weichel sprach gestern im Stadtrat von Kosten in der Größenordnung von sechs, sieben oder acht Millionen Euro für die Organisation und Rahmenveranstaltungen, die die Stadt stemmen müsste. Grundsätzlich sagte Weichel, es sei schier unmöglich, eine belastbare Kostenprognose abzugeben. Das Ausmaß der Kosten hänge von den Anforderungen der Uefa ab. Weichel betonte, dass nach derzeitigem Stand keine Sanierungskosten im Fritz-Walter-Stadion anfallen würden.
Die CDU-Opposition kritisierte, dass Chancen und Nutzen, die eine EM in Kaiserslautern bringen würden, komplett ausgeblendet würden. Sie verwies auf die verbesserte Infrastruktur in Kaiserslautern durch die WM 2006. rdz


Quelle
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 113
Datum Dienstag, den 16. Mai 2017
 
finds schon schade, vor allem wenn ich mich an 2006 erinnere. ein tolles erlebnis, das ich nicht missen möchte.
 
Ja, ich denke auch, dass sowohl Stadt als auch Stadiongesellschaft und damit der FCK langfristig davon profitiert hätten.
 
Ich versteh die Argumentation auch nicht, denn im Prinzip hätte das Stadion durch die EM und dadurch UEFA-Gelder ja eine fast kostenlose Grundsanierung bekommen. So bleiben die ganzen Kosten an der Stadt hängen und das unüberschaubare Risiko, wo der FCK spielt hat die Stadt/Stadiongesellsvhaft doch auch ohne EM.
Ich sehe das eher als vertane Chance
 
Jung sieht „vertane Chance“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Xaver Jung hat nach dem Rückzug der Stadt aus der EM-Bewerbung 2024 festgestellt, dass sich Stadt und Land immer mehr vom Fußball zurückzögen, der die Stadt Kaiserslautern spätestens 1954 weltberühmt gemacht habe.

VON HANS-JOACHIM REDZIMSKI

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Xaver Jung hat die Entscheidung des Stadtrats, die Bewerbung der Stadt Kaiserslautern als Austragungsort einer möglicherweise 2024 in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zurückzunehmen, als „vertane Chance“ kritisiert.Er erinnerte daran, dass sich außer Deutschland lediglich die Türkei um die Euro 2024 bei der UEFA beworben habe. Die momentane politische Situation in der Türkei lasse die Chancen für die deutsche Bewerbung um die EM steigen. Somit wäre auch Kaiserslautern als Spielort denkbar gewesen.

Jung erklärte, dass die von Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) im Stadtrat genannten Kosten, die an der Stadt für den Fall, dass Kaiserslautern Austragungsort werden würde, hängen bleiben würden, je nach Interessenlage gewertet werden könnten.

Die Aussage des Oberbürgermeisters in der Stadtratssitzung, er habe wegen einer möglichen Unterstützung einer EM-Bewerbung durch das Land mit einem Minister der Landesregierung gesprochen, nannte der CDU-Bundestagsabgeordnete lieblos.

Jung beklagte, dass der Rathauschef auf Nachfrage des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Manfred Schulz den Namen des Ministers, mit dem er gesprochen habe, nicht genannt habe.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete stellte fest, dass sich Stadt und Land nach der sportlichen Talfahrt des 1. FCK immer mehr vom Fußball zurückzögen und damit von dem, was die Stadt Kaiserslautern spätestens 1954 weltberühmt gemacht habe.

Der Stadtrat nahm die unter Vorbehalt der politischen Zustimmung gestandene EM-Bewerbung der Stadt mit großer Mehrheit zurück. Die CDU-Opposition stimmte dagegen. Sie verwies auf die Chancen und den Nutzen, die eine Fußball-EM in Kaiserslautern mit sich bringen würden. Sie erinnerte an die positive Infrastrukturentwicklung der Stadt, die die WM 2006 in Kaiserslautern zur Folge gehabt hatte.

Die Entscheidung des Stadtrats hatte jetzt pressiert. Bis zum 12. Juni wäre von der Stadt das Pflichtenheft ausgefüllt an den DFB abzugeben gewesen.


EINWURF

Trifft ins Mark

VON HANS-JOACHIM REDZIMSKI

Nachdenkenswertes liefert der CDU-Bundestagsabgeordnete Xaver Jung in seiner Kritik an der Entscheidung des Stadtrats, die EM-Bewerbung 2024 wieder zurückzunehmen.

Er stellte fest, dass sich Stadt und Land nach der sportlichen Talfahrt des 1. FC Kaiserslautern immer mehr vom Fußball zurückzögen und damit von dem, was die Stadt Kaiserslautern spätestens 1954 weltberühmt gemacht habe.
Eine solche Feststellung muss einen Lokalpatrioten ins Mark treffen und ins Grübeln bringen. Denn: Fußball ist und bleibt trotz aller modernen Entwicklungen, die die Stadt Kaiserslautern in den letzten zwei Jahrzehnten genommen hat, das Pfund, mit dem sie weltweit am besten wuchern kann.

Selbst Oberbürgermeister Klaus Weichel eröffnete seine Videobotschaft zur Eröffnung der Kaiserslauterer Facebook-Woche im Wettbewerb „Digitale Stadt“ mit dem Hinweis, dass viele die Stadt vom Fußball her kennen dürften.

Quelle
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 114
Datum Mittwoch, den 17. Mai 2017
 
Die Frage ist ja, über was außer Fußball ist Lautern außerhalb der Region bekannt? "Ach, da kann man studieren?" "Ach, ist das die Base, von der die Drohnen gesteuert werden? " Ich mag damit jetzt niemand zu nahe treten, aber wie, wenn nicht über Fußball, will man denn im Wettbewerb bestehen? M.E. zu kurz gedacht. Chance vertan. Aber hatte ich ja schon geschrieben und will mich auch nicht wiederholen :wink:
 
uppsala schrieb:
Die Frage ist ja, über was außer Fußball ist Lautern außerhalb der Region bekannt?
- Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik
- Max-Planck-Institut für Softwaresysteme
- DFKI Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH
- Coherent GmbH (ohne deren Technologie gäbe es keine Smartphone Bildschirme oder die neusten Flachbildfernseher)
usw.

Wie du siehst gibt es da schon einiges. :sunglasses:

Aber ich gebe dir Recht, wenn du sagst, dass dies zu kurz gedacht ist.
       
 
opel und das frauenhofer institut sind ab und zu in den medien, allerdings hauptsächlich wohl nur regional. mehr wie rp oder swr geht da kaum, in sachen KL und medien.
wer weiss wie die stadt (z.b. einzelhandel und gastronomie) dastehen würde, wenn es den fussball hiet nicht gäbe.
des OB's denkmal, das einkaufszenzrum, profitiert dich z.b. auch wenn de babbe ins stadion, un die momme inkaafe geht.
 
@ktown : ich kann nur wiedergeben, was den Leuten, die ich bundes - und europaweit treffe einfällt zu Kaiserslautern. Außer Fußball ist das dünne. Mag alles stimmen, was du aufzählst, kennt aber keiner (außer demjenigen, der in dieser Nische bewandert ist). Selbst Fraunhofer Institute gibt es wie Sand am Meer. Alles kein USP
 
uppsala schrieb:
@ktown : ich kann nur wiedergeben, was den Leuten, die ich bundes - und europaweit treffe einfällt zu Kaiserslautern. Außer Fußball ist das dünne. Mag alles stimmen, was du aufzählst, kennt aber keiner (außer demjenigen, der in dieser Nische bewandert ist). Selbst Fraunhofer Institute gibt es wie Sand am Meer. Alles kein USP

Gullideckel! :wink:
Deutschlandweit findet man Gullideckel aus Kaiserslautern! Fällt nur niemandem mehr auf, weil ja das Smartphone im Weg ist.
 
Jonny schrieb:
uppsala schrieb:
@ktown : ich kann nur wiedergeben, was den Leuten, die ich bundes - und europaweit treffe einfällt zu Kaiserslautern. Außer Fußball ist das dünne. Mag alles stimmen, was du aufzählst, kennt aber keiner (außer demjenigen, der in dieser Nische bewandert ist). Selbst Fraunhofer Institute gibt es wie Sand am Meer. Alles kein USP

Gullideckel! :wink:
Deutschlandweit findet man Gullideckel aus Kaiserslautern! Fällt nur niemandem mehr auf, weil ja das Smartphone im Weg ist.

Doch!!!!! Selbst in Flensburg freue ich mich jedes Mal, wenn ich einen Gullideckel auf dem Boden sehe. Manche Leute halten mich deswegen für leicht bekloppt :smile:
 
Nachtrag

STADTGESPRÄCH


EM-Diskussion. Nichts unternommen.

Die Diskussion um die EM-Bewerbung diese Woche im Stadtrat hat klar und deutlich gezeigt, dass Oberbürgermeister Klaus Weichel nichts, aber auch gar nichts Substanzielles unternommen hat, um einer EM-Bewerbung der Stadt Kaiserslautern überhaupt den Hauch einer Chance zu geben. Die laue Aussage des Rathauschefs, er habe wegen einer Unterstützung des Landes für eine EM-Bewerbung mit einem „Minister der Landesregierung“ geredet, spricht Bände. Selbst auf Nachfrage des stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Manfred Schulz wollte er den Namen des Ministers partout nicht nennen. Mutmaßlich wird es sich um den Innen- und Sportminister Roger Lewentz gehandelt haben. Wie und wo das Gespräch war, ob etwa nur am Rande eines Landesparteitags oder wie auch immer, blieb offen.
EM-KostenEinseitige

Betrachtung

Oberbürgermeister Klaus Weichel und die große Mehrheit der Politik haben eine einseitige Betrachtung einer EM-Bewerbung der Stadt vorgenommen. Sie haben nur die Kosten, die an der Stadt hängen bleiben würden, gesehen. Sie haben sich aber nicht auf eine Betrachtung eingelassen, welcher Gewinn für die Infrastruktur der Stadt oder für das Marketing der Stadt dabei herausspringen könnte. Die CDU-Fraktion blieb mit ihrer Kosten-/Nutzen-Betrachtung allein auf weiter Flur.

WAHRNEHMUNG Noch Fußballstadt?

Die Entscheidung des Stadtrats, die unter Vorbehalt beim Deutschen Fußball-Bund eingereichte EM-Bewerbung der Stadt als Austragungsort einer 2024 möglicherweise in Deutschland stattfindenden Fußball-Europameisterschaft zurückzunehmen, hat eine weitere interessante Diskussion ausgelöst. Nämlich: Wie kommt Kaiserslautern in der Wahrnehmung anderer rüber? Ist sie immer noch die legendäre Fußballstadt oder ist sie mittlerweile die moderne Technologie- und Wissenschaftsstadt? Haben sich die Gewichte in den letzten zwei Jahrzehnten verschoben? Der SPD-Bundestagsabgeordnete Gustav Herzog postete diese Woche auf Facebook: „Es war an der Zeit, dass Kaiserslautern den Reflex ablegt, nur mit Fußball könne international Werbung gemacht werden. Kaiserslautern ist und kann viel mehr!“ Und der Geschäftsführer des Kulturzentrums Kammgarn, Richard Müller, pflichtete ihm auf Facebook zu: „Genauso sehe ich das auch! Es war ja immer ein Fehler zu denken, im Aktuellen Sportstudio erwähnt zu werden, ist schon Stadtmarketing genug!“ Haben beide Recht?Es ist schön, dass Kaiserslautern auch auf anderen Feldern mittlerweile international punkten kann. Es ist beruhigend, dass die Stadt eine florierende Wissenschaft und Wirtschaft besitzt, dass Kaiserslautern ein Kulturangebot erster Güte seinen Bürgern bietet, dass Kaiserslautern nach der Depression der 1990er Jahre eine moderne, innovative Stadt geworden ist. Auf den Ruf als Fußballstadt, auch als Transporteur einer vitalen und zukunftsorientierten Stadt, kann und darf Kaiserslautern freilich nicht verzichten. Es ist und bleibt das, was die Außenstehenden mit Kaiserslautern verbinden. Gehen wir in uns: Woran denken wir, wenn wir Gelsenkirchen oder Mönchengladbach hören? Schalke 04? Borussia? Oder was fällt uns ein?

WERNER KUHN Alle baff gemacht

Bereits vor der Stadtratssitzung am Montag war klar, dass die EM-Bewerbung der Stadt zurückgezogen wird. Die Forderungen der SPD oder FDP an Verwaltung und Stadiongesellschaft, zur Sitzung die Kosten der Stadt als Austragungsort einer möglichen Fußball-EM aufzulisten, waren im Wissen gestellt worden, dass eine Euro 2024 aus ihrer Sicht nicht finanzierbar sein wird. Die Forderungen dienten mehr dem Eigenschutz, dem Nachweis, sich dafür interessiert zu haben. Überraschend war, mit welcher Strenge und Unerbittlichkeit der FDP-Fraktionsvorsitzende Werner Kuhn dann die Ablehnung der EM-Bewerbung für seine Fraktion begründete. Sein wiederholtes „Das geht so nicht“ hat alle im Plenum baff gemacht.

Zum ABSCHLUSS

Noch zwei Fragen

Und was gibt es sonst noch Neues in der Großstadt? Am Ende der EM-Diskussion bleiben noch zwei Fragen: Warum hat der Aufsichtsrat der Fritz-Walter-Stadiongesellschaft im Dezember unter Vorsitz von Oberbürgermeister Klaus Weichel überhaupt beschlossen, beim DFB Interesse als EM-Austragungsort 2024 zu bekunden? Lag das daran, dass SPD-Heros Franz Schermer bei der Sitzung fehlte? Und zweite Frage: Warum hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Walfried Weber bei der Aufsichtsratssitzung der Stadiongesellschaft im Mai auch für die Rücknahme der EM-Bewerbung gestimmt, obwohl seine Fraktion klar für die EM-Bewerbung war?

Hans-Joachim Redzimski

Quelle
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 117
Datum Samstag, den 20. Mai 2017
 
Lautern steht mit seinen Bedenken gegen eine EM-Bewerbung nicht zu alleine da. In Dortmund gibt es ähnliche Überlegungen:

http://spon.de/aeY52

Gesendet von meinem XT1068 mit Tapatalk
 
Wäre ein gutes Zeichen. Die Entwicklung geht in der Hinsicht bei allen internationalen Großereignissen ja immer mehr in die im Artikel beschriebene Richtung.
 
Da scheint aber wirklich irgendetwas so überhaupt nicht zu stimmen, wenn selbst Dortmund dem ganzen eine Absage erteilen will.
 
König Fußball regiert die Welt

Was das mediale Echo auf den Wettbewerb und den Sieg Darmstadts angeht, ist das überschaubar. In der hessischen Stadt war der Aufstieg der „Lilien“ in die Erste Bundesliga vor zwei Jahren wohl ein mehr beachtetes Ereignis. Und ein Aufstieg des FCK hätte weitaus mehr für Furore gesorgt als ein Sieg Kaiserslauterns beim Wettbewerb „Digitale Stadt“. Denn nach wie vor gilt: König Fußball regiert die Welt. Dass der Name Kaiserslautern weithin bekannt ist, hängt einzig und allein mit dem FCK und seinen früheren Erfolgen zusammen – alles andere ist Nebensache. Man kann es drehen und wenden wie man will: In Sachen Marketing und Bekanntheitsgrad gibt es keine wirkliche Alternative zum Betzenberg und zum Fußball. Unter dem Aspekt war es ein schweres Versäumnis der Stadt, sich nicht als Austragungsort einer möglichen EM 2024 zu bewerben. Kaiserslautern ist dabei, sich in das Heer namenloser Städte einzureihen.

Quelle
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 138
Samstag, den 17. Juni 2017
 
Die Spielorte sind bekannt:

https://sport.sky.de/fussball/artikel/em-2024-dfb-gibt-zehn-spielorte-bekannt/11036282/34252
 
diablo schrieb:
Die Spielorte sind bekannt:

https://sport.sky.de/fussball/artikel/em-2024-dfb-gibt-zehn-spielorte-bekannt/11036282/34252

Interessant dabei: Bis auf Berlin sind alle Stadiennamen verkauft worden.
 
die Gladbacher sind wieder net dabei,
tut mir schon es bissel leid...
hätte man besser mal schalke weg gelassen auch zu der Nähe nach Dortmund,
Naja beim DFB muss man net alles verstehen...
 
mentalthing schrieb:
die Gladbacher sind wieder net dabei,
tut mir schon es bissel leid...
hätte man besser mal schalke weg gelassen auch zu der Nähe nach Dortmund,
Naja beim DFB muss man net alles verstehen...

Düsseldorf wäre mein Streichkandidat gewesen. Dafür hätte man Gladbach nehmen können.
 
Oben