Stürmer Elias Huth: „Ich kehre gestärkt zurück“
Oliver Sperk
Der Angreifer Elias Huth kommt nach einjähriger Leihe an den Ligakonkurrenten FSV Zwickau zum Drittligisten 1. FC Kaiserslautern zurück. Das ist seit Wochen klar, weil FCK-Trainer Boris Schommers fest mit dem 23-Jährigen plant. Huth schildert Fortschritte und Hoffnungen. Seine Wohnung wartet auf ihn.
Die Freude war riesig bei den Fans des FSV Zwickau. Gut 1000 Anhänger haben die Mannschaft in der 90.000-Einwohnerstadt gefeiert, als „die Schwäne“ am späten Abend des letzten Drittliga-Spieltags aus Mannheim zurückkehrten. Mit dem 0:0 beim SV Waldhof war der Klassenerhalt gesichert. Einen gehörigen Anteil an der Rettung hatte Elias Huth. Die Leihgabe des 1. FC Kaiserslautern erzielte entscheidende Tore im Abstiegskampf – gerade im Endspurt. Ganz wichtig waren Huths Doppelpack beim 3:2-Heimsieg am drittletzten Spieltag gegen die in die Zweite Liga aufgestiegenen Braunschweiger und sein Kopfball zum 1:0 beim 2:1 der Südwestsachsen am vorletzten Spieltag im Kellerderby zu Hause gegen den Chemnitzer FC; der CFC stieg am Ende ab.
Ein Herzschlagfinale
„Wir haben den Klassenerhalt am letzten Spieltag in einem Herzschlagfinale geschafft – das setzt natürlich Emotionen frei. Zwischendurch hatten wir vier Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz – und das mitten im Drei-Tages-Spielrhythmus“, sagt Huth rückblickend. „Mit unserer Moral haben wir wichtige Siege gegen Braunschweig und Chemnitz zum Ende hin erkämpft und wurden dafür mit einem beispiellosen Empfang der Fans nach dem letzten Spieltag am Zwickauer Stadion belohnt.“
14 Tore in 31 Drittliga-Spielen für Zwickau
14 Tore gelangen dem kopfballstarken 1,85-Meter-Mann in der Leih-Saison 2019/20 für den FSV. Und das obwohl der Stürmer im Januar und Februar fünf Spiele wegen eines Mittelfußbruchs verpasste und zwei Partien gesperrt fehlte (Gelb- und Gelb-Rot-Sperre).
Zum Vorbereitungsauftakt am 5. August nun kehrt der 23-Jährige zum FCK zurück.
Nach den elf Drittliga-Spielen in fünf englischen Wochen nach der coronabedingten Pause und dem spannenden Ende am 4. Juli aber ist immer noch Urlaub angesagt. Huth ist dankbar für die Zeit zum Ausruhen. „Neben der großen körperlichen Entlastung tut es auch gut, den Kopf für die neue Spielzeit frei zu machen.“
Ruhe in Österreich, Städtetrip nach England
Auf der Suche nach den passenden ruhigeren Ecken ist der junge Stürmer mit Familie und Freundin nach Österreich gereist. „Hier kommt man gut zur Ruhe.“ Der andere Teil des Urlaubs war ein Städtetrip – eine Woche London. Trotz Corona. „Wir haben uns vor dem Hinflug genau informiert, wie die Situation in Großbritannien ist, damit wir uns keinem unnötigen Risiko aussetzen“, sagt Huth. „Die Lage hat sich seit mehreren Wochen beruhigt; trotzdem nimmt man in London die Situation weiterhin sehr ernst.“ Die Stadt gibt sich nach seinem Eindruck große Mühe, eine Verschärfung der Situation zu verhindern. So würden reichlich Desinfektionsstellen im öffentlichen Bahnnetz bereitgestellt. „Es herrscht zudem Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Wir waren beeindruckt vom Umfang der Maßnahmen und hatten nie gesundheitliche Bedenken.“ Nach dem Erholungsprogramm für Geist und Körper will Huth nach einer damals für ihn unglücklichen Rückrunde 2019 den Neustart beim FCK angehen.
„Den Schwung mitnehmen“
„Ich habe eine erfolgreiche Saison mit Zwickau hinter mir und will den Schwung mitnehmen“, sagt Huth. „Rückblickend war die Leihe für alle drei Parteien ein Gewinn“, meint der Unterfranke. „Ich konnte in Zwickau Spielminuten und Tore sammeln, was für meine Entwicklung sehr wichtig war. Ich kehre gestärkt aus der Leihe zurück.“ FCK-Sportdirektor Boris Notzon und Trainer Boris Schommers arbeiten daran, dass seine Teamkollegen
Huth auf dem Rasen ausreichend „füttern“, mit Kurzpässen und vor allem mit Flanken.
Zuvorkommende Vermieter
Der höfliche, unaufgeregte Jungprofi hat viele Kontakte nach Kaiserslautern gehalten. „Unter anderem mit meinen damaligen Vermietern.
Sie haben sogar eine Wohnung für mich freigehalten.“ Es kann also bald losgehen in der neuen, alten Heimat.
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