Trainer-Legende Dietrich Weise Gast im FCK-Museum
Am Mittwoch, 11. Oktober, ab 19 Uhr, lädt der FCK mit „K in Lautern“ ins Museum im Fritz-Walter-Stadion: Unter dem Motto „Museum erleben“ moderiert Holger Wienpahl (SWR) eine Talkrunde zum Thema „Trainer beim FCK“. Generationenübergreifend diskutieren und plaudern die Trainer-Legende Dietrich Weise, erfolgreich unter anderem beim FCK und als DFB-Trainer, Hannes Bongartz, Spieler und Trainer beim FCK, Reiner Hollmann, Co-Trainer in der goldenen Ära Feldkamp beim FCK, sowie FCK-U19-Coach Alexander Bugera. Der 39 Jahre alte Bugera arbeitet seit der Beurlaubung von Cheftrainer Norbert Meier als Co-Trainer bei den Profis. Die Personalie soll zu Wochenbeginn geklärt sein, sagt Sportdirektor Boris Notzon.
Das FCK-Museum öffnet am Mittwoch ab 17 Uhr. zkk
Unsichtbar
Von HORST KONZOK
Länderspiele um 20.45 Uhr sind und bleiben ein Ärgernis. Den DFB interessiert das nicht. Er kassiert lieber hohe Fernsehgelder.
Ein Länderspiel in Kaiserslautern, das seit mehr als fünf Jahren keinen Bundesliga-Fußball mehr erlebt, und doch war das WM-Qualifikationsspiel gestern Abend gegen Aserbaidschan nicht ausverkauft. Das ist auch eine Quittung für den Preiswucher des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Dazu kommt der unsägliche Termin. Sicher, es sind Herbstferien. Aber im Herbst an einem Sonntagabend um 20.45 Uhr anzupfeifen, nur um den fetten Fernsehvertrag zu bedienen, ist weder kinder- noch familienfreundlich.
Es war ein Länderspiel in Kaiserslautern – aber die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ward vorher nicht gesehen. „Die Mannschaft“ residierte in einer Mainzer Nobelherberge, trainierte in der Opel-Arena. Schade!
Die Nationalspieler sind Vorbilder. Es wäre schön, würde der DFB künftig wenigstens eine Trainingseinheit am Spielort öffentlich machen. Kinder und Jugendliche würden’s danken. Freuen wir uns auf den nächsten Besuch von „Jogis Jungs“.
Teamgeist, harte Arbeit und etwas Magie
50 Juniorcoaches üben in Kaiserslautern mit DFB-Nachwuchstrainer Michael Prus
Von Andreas Böhm
Früh übt sich, wer ein Jogi werden will. Über 50 Juniorcoaches erhielten gestern in Kaiserslautern die Gelegenheit, sich von DFB-Nachwuchstrainer Michael Prus den Weg dorthin aufzeigen zu lassen.
Als Profi war Michael Prus ein solider Verteidiger. Unter anderem absolvierte er zwischen 1986 und 1996 220 Erst- und Zweitligaspiele für den FC Schalke 04. Die Fans der Knappen schätzten die nimmermüde Spielweise des heute 49-Jährigen – und riefen ihn „Magic“.Ungewöhnlich für einen auch nach eigener Einschätzung technisch minderbegabten Spieler wie ihn. Der magische Prus erinnert sich genau an den Moment, als ihm sein „Spitzname“ erstmals entgegenschallte. „Es war bei einem Auswärtsspiel in Bochum“, erzählte er, „ich kam von der Bank zum Warmmachen. Erst hielt ich es für eine Veräppelung, warum sollte man einen wie mich so nennen? Einige Tage danach habe ich bei den Fans nachgefragt, sie sagten: Nein, das ist ernst gemeint.“ Eine Adelung für Einsatz und Vereinstreue.
Seine Erfahrungen gibt Prus nun an die Trainerjugend weiter. Bei der TSG Kaiserslautern lauschten ihm gestern über 50 Jungen und Mädchen aus dem Beritt des Südwestdeutschen Fußball-Verbandes (vertreten durch die Integrierte Gesamtschule Landstuhl) sowie aus den Verbänden des Rhein- und des Saarlandes, die ihre Prüfung zum Juniorcoach des Deutschen Fußball-Bundes bereits abgelegt haben und nun an Schulen Arbeitsgemeinschaften leiten wollen. Die Ausbildung ist kostenlos, dauert 40 Stunden und wird neben dem Unterricht angeboten. Seit 2013 wurden republikweit mehr als 10.000 Jugendliche ab 15 Jahren derart geschult.
Bei seiner Eröffnungsansprache stellte Prus die Leitlinien des DFB vor. Beispielsweise „Deutsche Tugenden 2.0“. Disziplin, Teamgeist, Respekt, Zielstrebigkeit. Aber auch: Mut. „Wir alle wollen Fußball spielen, aber manchmal trauen wir uns auf dem Platz nicht“, sagte Prus: „Doch es ist für alle wichtig, Mut zu haben und sich zu zeigen.“ Auch im normalen Leben. Prus wünscht sich „starke Persönlichkeiten, die in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen und zu diesen zu stehen“. Juniorcoaches könnten durch ihr Tun reifen. „Es ist ein Schritt, Erfahrungen zu sammeln, wie es ist, vor einer Gruppe zu stehen, Verantwortung zu übernehmen, Anweisungen zu geben, aber auch, sich mit kritischen Fragen auseinanderzusetzen“, sagt Prus: „Ich wünsche mir auch, dass ihr den Kindern das Natürliche erhaltet, dass ihr sie begeistert, sich zu bewegen.“ Das Stichwort für ein 90-minütiges Schautraining auf einem der TSG-Plätze, dem sich eine Fragerunde anschloss und später der Besuch des WM-Qualifikationsspiels.
Zur Sache:
Auf Augenhöhe mit dem Fritz-Walter-Stadion
Wenige Stunden, bevor die deutsche Fußball-Nationalmannschaft den höchsten Fußballberg der Stadt, den Betzenberg, in Angriff nahm, begab sich die offizielle Delegation des DFB, angeführt von ihrem Präsidenten Reinhard Grindel, quasi schon mal auf Augenhöhe mit dem Fritz-Walter-Stadion: beim Mittagessen im Twenty-one im 21. Stockwerk des Rathauses.
Die DFB-Delegation, quasi alle Offiziellen ohne die Mannschaft, Trainerstab und Betreuer, kam nicht allein, sondern hatte auch die offiziellen Vertreter der Gastmannschaft aus Aserbaidschan dabei, berichtet Artur Stark, der Betreiber des Twenty-one, der RHEINPFALZ.„Das sorgt schon für Glanz in unserer Hütte“, berichtet Stark, der den Besuch der 24-köpfigen Gästeschar als „eine Ehre“ betrachtet. „So konnten die Delegationen schon mal vor dem Spiel das Fritz-Walter-Stadion ins Blickfeld nehmen“, erzählt Stark mit Anspielung auf die tolle Aussicht, die die Lage seines Lokals über den Dächern von Kaiserslautern bietet.
Dem DFB sind Stark und sein Betrieb wohl bekannt. Beim letzten Gastspiel der „Mannschaft“, wie die DFB-Elf offiziell genannt wird, auf dem Betzenberg waren die Delegationen Deutschlands und Australiens ebenfalls vor dem Match Gäste von Stark und seinem Team. Nicht zu vergessen Starks Job bei der Fußball-WM 2006, als er für das Catering im Fritz-Walter-Stadion verantwortlich zeichnete.
Auf der Speisekarte stand gestern Mittag Herbstliches, gepaart mit Regionalem: mit Artischocken und Kürbis gefüllte Tortelloni, Roastbeef vom Glanrind mit Kartoffelpüree und Schnibbelbohnen, abschließend verschiedene Desserts, zählt Stark auf. Dazu Weine aus den Kellern von zwei Winzern aus der Südpfalz. „Eine schöne Herausforderung für uns“, findet Stark. Bis zum nächsten Mal, DFB, vielleicht zur EM-Quali in zwei Jahren? bld
Quelle
Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 234
Montag, den 9. Oktober 2017