„Der Dialog mit den Fans ist uns wichtig“

rmpa77

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„Der Dialog mit den Fans ist uns wichtig“



Nach dem BGH-Urteil über die Vergabepraxis von Stadionverboten und der diesbezüglichen Verantwortung der Vereine und Verbände gilt es, den Dialog zwischen allen beteiligten Gruppen zu fördern.



Am 30. Oktober 2009 wurde mit großem Medieninteresse ein Urteil des Bundesgerichtshofes zum Thema „Stadionverbote“ vorgestellt, in welchem die juristische Möglichkeit, Stadionverbote auf Verdacht auszusprechen, bestätigt wurde. Viele Fans sehen nach diesem Urteil ihre Fanrechte weiter eingeschränkt. Argumentiert wird hier unter anderem damit, dass im Strafrecht – Stadionverbote obliegen dem Hausrecht der Vereine und sind über Richtlinien des Verbandes vereinheitlicht – bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung zu Grunde gelegt wird. Das nun gefällte Urteil bietet den Vereinen weiterhin die Möglichkeit, potentielle Störer zeitnah auch vor Abschluss der oftmals langwierigen hinziehenden von der Teilnahme an Fußballspielen auszuschließen.



Beim 1. FC Kaiserslautern sind sich die Verantwortlichen bewusst, welche Verantwortung mit diesem Urteil einhergeht. Für jeden Fan stellt ein Stadionverbot die höchstmögliche Strafe dar, welche nur nach sorgfältiger Prüfung des Einzelfalls verhängt wird. Beim 1. FC Kaiserslautern war dies schon in der Vergangenheit der Fall, so dass dieses Urteil keinerlei Veränderungen für FCK-Fans mitbringt. Dazu der FCK-Fanbeauftragte Christoph Schneller: „Wir legen beim FCK großen Wert darauf, Stadionverbote wirklich nur dann zu verhängen, wenn das Ansehen des Vereins- oder der Fangemeinde nachhaltig geschädigt wird oder wenn nachweislich Straftaten begangen werden, beispielsweise bei Taten mit rassistischem oder diskriminierendem Hintergrund. Stadionverbote aufgrund eines bloßen Verdachts wird es bei uns ebenso wenig wie Kollektivstrafen geben. Zudem pflegen wir den intensiven Dialog mit unseren Fans und möchten jedem die Möglichkeiten geben, sich zu den jeweils erhobenen Vorwürfen zu äußern.“



Quelle: http://www.fck.de/de/aktuell/news/d...er-dialog-mit-den-fans-ist-uns-wichtig-1.htmlhttp://www.fck.de/de/aktuell/news/details/article/1518-der-dialog-mit-den-fans-ist-uns-wichtig-1.html
 
Mal was allgemeines von mir, mit verweis auf die Situation/das Verhalten des FCKs.

Ich würde mir von meinem Verein eigentlich ein klares Bekenntnis gegen Stadionverbote erwarten, auch wenn der Verein damit alleine auf weiter Flur stehen würde. Er würde sich mit solch einem Verhalten nicht an die Lizenzierungsbedingungen der DFL halten und sich auch von den DFB-Richtlinien lossagen, was ein solches Statement eines Vereins mit eher geringem Einfluss nicht gerade einfach machen würde.

Warum erwarte ich ein solches Statement? Weil man im Laufe der Jahre irgendwann zu der Einschätzung kommen muss, dass Stadionverbote entweder ungerecht sind oder "den Falschen" treffen. Mit "den Falschen" treffen möchte ich nicht ausdrücken, dass alle Inhaber von Stadionverboten unschuldig sind, das würden auch bei nüchterner Betrachtung wahrscheinlich die wenigsten Betroffenen von sich selbst behaupten.

Den Falschen treffen meint eher, dass ein Stadionverbot niemals Strafe, sondern eher ein Warnschuss sein muss, gar sein kann. Ein Stadionverbot gegen einen Menschen zu verhängen, der sich aus Überzeugung prügelt, der Wochenende für Wochenende den Kick an der Schlägerei sucht, von der Kreisklasse bis zur Bundesliga, was soll das darstellen? Das ist in etwa das gleiche, wie ein Hausverbot bei Aldi gegen einen Kleptomanen oder das "Feuer-Verbot" für einen Pyromanen. Diese Strafen laufen bei diesen Menschen schlicht und ergreifend ins Leere, weil sie sich nicht darum scheren, ob es verboten ist oder nicht. Wenn diese Menschen keine direkten strafrechtlichen Konsequenzen zu befürchten haben, dann ist es sogar noch wirkungsloser.

Was erkennt man denn in den letzten Jahren? Die Gewalt steigt scheinbar trotz Stadionverboten weiter an, die Gewalt verlagert sich aber aus dem Stadion in die Städte, auf Äcker und Wiesen. Das ist ja schön und gut, wenn jemand ein Stadionverbot hat, wenn er aber Wochenende für Wochenende vor dem jeweiligen Gästeblock oder auf der Wiese um die Ecke steht, um dort seinen Spaß zu suchen, dann muss man sich fragen, ob man diese "Zielgruppe" mit der ausgewählten Form der Bestrafung überhaupt erreicht.

Noch dazu ein ganz gravierender Punkt zum Thema Umsetzung: Eine Person mit Stadionverbot, die ihren Verein unterstützen will, wird dies auch weiterhin tun. Egal ob in Kaiserslautern, in Koblenz oder im beschaulichen Ahlen. Es braucht sich hier niemand der Illusion hinzugeben, dass man mit einem Stadionverbot nicht ins Stadion kommen würde. Dafür sind die meisten Stadien zu groß, zu unüberschaubar und die Menschenmengen einfach zu schwer zu kontrollieren.

Wir halten als für den ersten Schritt fest, dass die Personen die sich wirklich prügeln wollen, das auch weiterhin tun werden, egal ob Stadionverbot vorhanden oder nicht.



Personen die aus "jugendlichem" Leichtsinn, aus einer Bierlaune heraus oder warum auch immer einen Fehler begehen werden meistens mit 2-3 Jahren Stadionverbot belegt, bundesweit geltend. Anstatt den Schuldigen ein lokal beschränkte und zeitlich eng befristetes Verbot aufzuerlegen, um ihnen ihre Tat und die Folgen zu verdeutlichen, wird also scheinbar gerne nach dem härteren, bzw. dem härtesten Mittel gegriffen. Deutlich wird dies z.B. durch den Jahresbericht 2007/08, wonach in dieser Saison 259 lokale Stadionverbote und 889 bundesweit geltende Verbote durchgesetzt wurden. Bundesweit heißt: Ein Verbot von der 1. bis in die Regionalligen hinein. Alleine hier stellt sich schon die Frage wie sinnvoll und gewissenhaft über 100 Vereine ihre Stadien überprüfen können. Die Frage lässt sich schnell beantworten, wenn man von über 3.000 Stadionverbotlern und über 50 Austragungsorten pro Wochenende spricht. Wer glaubt, mit dieser Bestrafung einen Hooligan aus dem Stadion oder dem Umfeld effektiv verbannen zu können, der überschätzt sich maßlos!

Im Übrigen müssen die Vereine alle durch andere Vereine verhängten Stadionverbote mittragen, ob sie wollen oder nicht, die Lizenzierungsbestimmungen der DFL und die Stadionverbotsrichtlinien des DFB sehen kein anderen Verhalten vor.



Um eins klar zustellen: Es muss eine Bestrafung, eine Mahnung an alle jene erfolgen, die meinen, den Sport für ihre Zwecke missbrauchen zu müssen und dabei auch die Gefährdung anderer Menschen in Kauf nehmen, oder andere Menschen durch ihre diskriminierenden Äußerungen angreifen.

Es muss jedoch im Interesse der Verein, der Verbände und aller anderer Beteiligten sein, dass eine solche Strafe zu einem anderen Verhalten erzieht oder die Strafe wenigstens so gewählt wird, dass man sich zu weit über 90 Prozent sicher sein kann, dass der Bestrafte auch ein Täter ist.



Es ist doch tödlich für eine Gesellschaft, gar tödlich für einen Rechtsstaat, wenn die bloße Vermutung ausreicht eine Strafe auszusprechen, welche sich auf 1-3 Jahre und oftmals weit darüber hinaus, auf das Leben einer Person auswirkt, obwohl diese nicht einmal rechtskräftigt verurteilt wurde. Hausrecht hin oder her, in diesem Land gilt die Unschuldsvermutung und diese steht auch dem Fußballfan zu. Und vorallem sollten die Verein den Anstand besitzen, sich an diese Vermutung zu halten. Mit dieser unsinnigen Stadionverbotsrichtlinien werden sie jedenfalls so oder so nicht Herr der Lage, sondern führen mit jedem ungerecht verhängten Stadionverbot eher zu einer Eskalation er Lage, als dass sie deeskalierenden wirken würden.

Warum kein Projekt 2. Chance? Warum den Bestraften nicht die Möglichkeit zur Reue geben? Warum nicht in Zusammenarbeit mit den Fanprojekten eine Möglichkeit suchen, von der alle Beteiligten am Ende profitieren?



In diesem Land vergessen manche Herren, dass der Fußball und insbesondere der oftmals reisefreudige Fan aus der Fankurve ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist. Das fängt bei A wie Autovermietung an und hört irgendwo bei Z auf. Alle sprechen von der eskalierenden Gewalt, die DFL ist heute froh, dass es noch keinen Toten gab und die Gewerkschaft der Polizei spricht davon Wochenende für Wochenende in Lebensgefahr zu schweben. Es ist heute auf den Tag genau 19 Jahre her, dass mit Mike Polley vom BFC Dynamo letztmals in Deutschland ein Fußballfan "öffentlichkeitswirksam" ums Leben kam. Der erste große Todesfall in Bundesliga-Zeiten war Adrian Maleika der 1982 ums Leben kam. Mal abgesehen von den Toten, die über Bahngleise gerannt sind oder Besoffen von der Brüstung gefallen sind. Da muss man sich doch auch irgendwo hinterfragen, ob die Zahl der Opfer überhaupt in Verhältnis steht zu der Menge an Besuchern, an Spielen und vor allem im Verhältnis zu der oftmals aufgeladenen Stimmung.

Einfaches Zahlenwerk um sich mal die Sachlage rechnerisch beispielhaft zu machen.

17,4 Mio Stadionbesucher in der Saison 2007/08

kein Todesfall durch Gewalteinwendung

501 verletzte Personen, davon 111 Polizisten, 151 Störer und 239 Unbeteiligte

4.577 Strafverfahren (davon z.B. 214x BtMG-Verstöße, 85x Leistungserschleichung)

7.264 Ingewahrsamnahmen

Da stellt sich mir wirklich die Frage, ob wir in einer hochgefährlichen Situation leben, in der man Wochenende für Wochenende sein Leben aufs Spiel setzt, wenn man zum Fußball fährt. Das soll aber dann jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich komm langsam aber sich immer mehr zu dem Entschluss, dass eine Berufsgruppe verzweifelt nach ihrer Daseins-Berechtigung sucht und dafür jedes noch so unnötige Beispiel auslutscht, solange es sich irgendwie öffentlichkeitswirksam präsentieren lässt. Wenn man davon spricht, dass immer mehr Beamte notwendig werden um die Spiele zu sichern, mann aber mit 1.500 Beamten nur 23 Störer dingfest machen kann, dann sollte der Staatsapperat sich an der freien Wirtschaft orientieren und seine Effektivitätskennzahlen mal genauesten auf den Prüfstand stellen.



Lange Rede kurzer Sinn: Ich wünsche mir, dass ein Verein endlich mal erkennt, dass diese Form der Bestrafung, der Umkehr der Unschuldsvermutung und der Hetze gegen eine Personengruppe irgendwann ein Ende nimmt und dass man wirklich auf breiter Ebene den Dialog mit den Fans suchen möchte! Wenn aber alle Beteiligte meinen, dass man besser mit einem "weiter so" verfährt, dann wird wirklich der Punkt kommen, an dem eine überreizter Polizist, ein sich diskriminiert fühlender Fan oder ein in seiner Ruhe gestörter DFB Vertreter in oder vor einem Stadion Amok läuft. Dann hat man die Suppe und schaut sich ratlos an, weil man verzweifelt jemanden sucht, der die Suppe auslöffelt, was aber keiner möchte, weil das Süppchen einfach nur versalzen ist.
 
Hab gerade im Radio gehört, dass die Innenministerkonferenz das Thema Gewalt bei Fußballspielen auf der Tagesordnung hat. Hessens Innenminister Bouffier plädiert für personalisierte Eintrittskarten. Das habe sich schon bei der WM bewährt.



Mal völlig losgelöst, ob es sich bei der WM wirklich bewährt hat, lässt sich das doch nicht auf den Ligabetrieb umsetzen. Muss ich mein Ticket dann umschreiben lassen, wenn ich mal nicht zum "Sonntag Morgen Sky Topspiel" kann.
 
so wie eben im tv drüber berichtet wurde siehts auch so aus als würde alkohol in zügen bald auch bundesweit verboten sein. wir bekommens dick eingeschänkt in nächster zeit. ob so n alkoholverbot in zügen bei heimspielen was bringt wag ich sehr stark zu bezweifeln. vorm spiel zur fahrt n sixer oder 2 gehört einfach dazu un den lass ich mir ned nehmen. es passiert ja auch nichts! nachm spiel sin die leute dann eh schon voll, die sich besaufen wollen. das machen die ned mehr im zug.

bin übrigens am montag 40min in nem defekten zug gestanden genau an der tür die auf einmal nicht mehr ging. da hat keiner irgendwas gemacht an der tür, die hatte was auch immer fürn defekt an dem die bahnleute dann ewig rumgemacht haben. als der zug dann wieder fuhr kam am nächsten halt die durchsage 'dieses mal bitte nicht in die türen stellen!' was ich ne unverschämte frechheit fand. fast niemand in dem zug weis was mit der tür los war, aber nach der durchsage sin sich alle sicher, dass da nur irgendwelche fußballfans sich in die tür gestellt haben.



edit: die 2 sixer trink ich natürlich nicht allein
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Hab gerade im Radio gehört, dass die Innenministerkonferenz das Thema Gewalt bei Fußballspielen auf der Tagesordnung hat. Hessens Innenminister Bouffier plädiert für personalisierte Eintrittskarten. Das habe sich schon bei der WM bewährt.


Mal völlig losgelöst, ob es sich bei der WM wirklich bewährt hat, lässt sich das doch nicht auf den Ligabetrieb umsetzen. Muss ich mein Ticket dann umschreiben lassen, wenn ich mal nicht zum "Sonntag Morgen Sky Topspiel" kann.


Das halte ich ja mal für kompletten Unfug!



Wenn ich alleine daran denke, wie aufwändig das damals war, eines unserer WM-Tickets umschreiben zu lassen. Das ist vielleicht noch für eine WM geradeso praktikabel, aber nicht für den Ligaalltag. Das ist die typische Reaktion eines Politikers aus dieser Richtung: Gibts ein Problem, erhöhe den Druck und die Repressalien. Dann wir alles gut... vielleicht ... hoffentlich ...oder auch nicht...
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so wie eben im tv drüber berichtet wurde siehts auch so aus als würde alkohol in zügen bald auch bundesweit verboten sein. wir bekommens dick eingeschänkt in nächster zeit. ob so n alkoholverbot in zügen bei heimspielen was bringt wag ich sehr stark zu bezweifeln. vorm spiel zur fahrt n sixer oder 2 gehört einfach dazu un den lass ich mir ned nehmen. es passiert ja auch nichts! nachm spiel sin die leute dann eh schon voll, die sich besaufen wollen. das machen die ned mehr im zug.
bin übrigens am montag 40min in nem defekten zug gestanden genau an der tür die auf einmal nicht mehr ging. da hat keiner irgendwas gemacht an der tür, die hatte was auch immer fürn defekt an dem die bahnleute dann ewig rumgemacht haben. als der zug dann wieder fuhr kam am nächsten halt die durchsage 'dieses mal bitte nicht in die türen stellen!' was ich ne unverschämte frechheit fand. fast niemand in dem zug weis was mit der tür los war, aber nach der durchsage sin sich alle sicher, dass da nur irgendwelche fußballfans sich in die tür gestellt haben.



edit: die 2 sixer trink ich natürlich nicht allein
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http://www.11freunde.de/bundesligen/125853/fussball_und_bierhttp://www.11freunde.de/bundesligen/125853/fussball_und_bier



Coole Type der Hajo, denkt nach und trifft den Nagel auf den Kopf...
 
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