Wir müssen nicht über die grundsätzliche Notwendigkeit reden, dabei geb ich dir recht. Aber wer soll denn das alles bezahlen? Teilweise ist das durch die Jobcenter im Fallmanagement oder Organisationen wie die Caritas, Pro Familia oder den Jugendmigrationsdienst ja möglich, bzw. im Angebot. Im Endeffekt scheitern solche Fälle allerdings meist beim Thema Motivation. Die Menschen leben ja mittlerweile bereits in der 2. oder 3. Generation genau so und leben das nach, was ihre Eltern Ihnen vorgelebt haben. Das zu durchbrechen ist durch Externe Organisationen fast unmöglich.
Ist sicherlich ein großer Teil "Teufelskreis". Das ist also ein hoch komplexes Problem, das nicht einfach so gelöst werden kann - schon gar nicht mit Geld alleine. Aber das Argument Geld kann ich, selbst wenn ich nur Laie bin, auch nicht mehr hören. Ich frage mich schon, ob das nicht mehr Organisationssache denn Geldfrage ist. Allein das Ende der Doku hat ja gezeigt, dass es zuvor ehrenamtliche, dann bezahlte Helfer/Helferinnen gibt, die etwas gegen diese Ausweglosig- und Hilflosigkeit tun können. Interessant, dass es dabei um Flüchtlinge ging im arbeits- und sozialpädagogischen Zentrum Kaiserslautern. Würde mich interessieren, wie es mit der konkreten Hilfe dieses Zentrums für alle anderen aussieht - weiß das jemand?
Gut, dass das Flüchtlingsthema in der Doku an sich auch nicht so hochgehocht wurde. Angeklungen sind dennoch einige Probleme und Unklarheiten (z.B. über Renovierung und Einrichtung der jew. Wohnungen, mit Dusche/ohne Dusche), wenn auch relativ deutlich wurde, dass eben das hochgeschaukelte Thema Fremdenfeindlichkeit eben keine Rolle spielt. Das hat der "Joe" (?) in der Doku sehr gut beschrieben, man habe höchstens Kommunikationsprobleme, gleichzeitig bräuchten die Flüchtlinge Hilfe, die ihnen auch gegönnt wird (Word!), stellt gleichzeitig aber schon die Frage, warum erst dann in Wohnungen, Duschen etc. investiert wird...
[...] Jeder aus dem Bericht bräuchte Betreuung Rund um die Uhr, damit sie keine Dummheiten anstellen.
Ja, das denke ich auch, zumindest über eine längere (Anfangs-) Zeit. Ist doch aber gut möglich, dass man mit aufgewandter Kohle, Arbeit und Zeit einzelne erreicht und diese aus dem Teufelskreis herausholt. Mit ablösender Begleitung hin zu mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung würden irgendwann einige sicher um einiges mehr zurückgeben können. Das ist ja nicht mal undenkbar, geht aber eben nicht nur mit ehrenamtlich Tätigen oder guten Seelen im Block... oder?
Ich arbeite hin und wieder auch ehrenamtlich im sozialen Bereich. Es ist halt auch immer ein Schlag ins Gesicht, wenn man sieht, dass alle Mühe vergebens ist.
Ja, ich kenne das Gefühl auch, sehe aber, ähnlich wie die ehrenamtliche Helferin in der Doku, nicht alles ausweglos. Du kannst nicht alle retten, aber solange du manche erreichst und ihnen helfen kannst, ist es das schon wert. Und man hat ja gesehen, wie viele Kleinigkeiten wie ein Anruf, ein Brötchen, ein Besuch etc. schon helfen - neben professioneller Stützen. Was fehlt, ist die Langfristigkeit.