Amokläufe von Schülern

Lancelot

Well-Known Member
Ich finde den folgenden Artikel über den Amoklauf in Russland sehr interessant:


Daraus werden Dinge deutlich, die für mich eigentlich nicht neu sind, aber sehr oft unterdrückt werden:

1) Zugang zu Waffen hat mit Amokläufen wenig zu tun (Russland: restriktiver Zugang, USA: exzessiver Zugang)- hallo liebe linksradikalen und grünen Waffenfeinde!)

2) "Killerspiele" haben keine Bedeutung (warum auch?) und "Globalisierung" ebenso nicht (Hallo, Herr Zar! Hallo liebe rechtsradikalen Globalisierungsgegner!)

3) Entscheidend ist der soziale Kontext, also das oft verbreitete Mobbing an Schulen (nicht nur dort, aber dort besonders hierarchisch ausgeprägt). Die Opfer finden sich in einer Situation wieder, in der sie täglich nur gedemütigt werden und der Amoklauf ist eine Reaktion darauf, um das Machtverhältnis zu revidieren!

4) Die Art und Weise der "Verhinderung" dieser Attentate ist in Russland grotesk (Einweisung in Psychiatrie bei "angeblichen" Verdacht), aber auch in Deutschland oder der EU bzw. den USA besteht noch Nachbesserungsbedarf zur Vermeidung und Analyse solcher Attentate.

Von daher sind gezielte und ernstgemeinte Anti-Mobbing-Programme, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme schulexterner Psychologen, vielleicht die beste Lösung. Dies muss aber ernsthaft geschehen und nicht in der Weise, wie das in Russland oft der Fall ist.

P.S.: Achja - Klarnamenpflicht in Sozialen Netzwerken fordern eh nur ... F________ (linke und rechte). Als ob dadurch das grundsätzliche Problem gelöst werden könnte. Weder soziale Netzwerke, noch Waffen, noch die Globalisierung sind hier das Problem. Das ist doch viel zu einfach. Das Problem ist doch, dass dem Mobbing an Schulen kein Einhalt geboten werden kann bzw. dass sich hier die wenigsten ehrlich bemühen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn ich deinen Schlusssatz als solchen genau richtig finde ist Punkt 1 doch debattierwürdig. Vergleich mal wie oft sowas in USA (und auch Kanada) vorkam mit Rußland, Deutschland, England...
 
Naja, man könnte durchaus argumentieren, dass der Zugang zu Waffen solche Amokläufe erleichtert, da gebe ich Dir Recht! Nur: Ist das die Ursache oder mehr ein Katalysator?
 
Dem Punkt 3 kann man unbenommen zustimmen. Wobei dies nur das Ergebnis der grundsätzlich sozialen Verrohung ist. Solange sich da nichts ändert und Respekt und das soziale Miteinander nicht mehr in den Fokus der Gesellschaft und der Erziehung steht, wird sich da nie was ändern.
 
1) Zugang zu Waffen hat mit Amokläufen wenig zu tun (Russland: restriktiver Zugang, USA: exzessiver Zugang)- hallo liebe linksradikalen und grünen Waffenfeinde!)

Was soll eigentlich diese dümmliche Ansprache in Klammern? Glaubst Du wirklich, dass auf dieser Basis eine offene Diskussion entstehen kann?
 
Dem Punkt 3 kann man unbenommen zustimmen. Wobei dies nur das Ergebnis der grundsätzlich sozialen Verrohung ist. Solange sich da nichts ändert und Respekt und das soziale Miteinander nicht mehr in den Fokus der Gesellschaft und der Erziehung steht, wird sich da nie was ändern.

Wobei man diesbezüglich auch diskutieren könnte, ob es tatsächlich zu einer "sozialen Verrohung" gekommen ist bzw. welche relevanten sozialen Veränderungen es gegeben hat.

Es gibt nämlich auch gegenteilige Veränderungen, beispielsweise wird sich heutzutage im Stadion tedenziell deutlich seltener geschlagen und auch die Gesänge haben sich geändert, sind oftmals weniger agressiv geworden. Zu Beginn der Bundesrepublik gab es hin und wieder ja sogar Schlägereien im Bundestag. Von daher ist mein Eindruck, dass sich im Sozialen prinzipiell vieles insofern geändert hat, dass mehr auf andere Rücksicht genommen wird.
 
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