Ehrlich gesagt kann ich Kuntz' Einschätzung verstehen, denn das, was Foda trainieren lässt und was er von der Mannschaft einfordert, nämlich spielerischen Spielaufbau, schnelles Spiel in die Spitze, keine langen und hohen Bälle, das halte ich alles für eine gute Philosophie (vgl. Sasic, der Kick&Rush spielen ließ, das geht gar nicht mehr). Das Problem ist aber, dass die Umsetzung nicht besonders gut funktioniert. Aalen muss man dominieren mit unserem Anspruch. Ich finde da die Tiefstapelei von wegen "starke 2. Liga" und "wir wollen am Ende der Saison unter den ersten fünf sein" total verkehrt. Wir haben den stärksten Kader der Liga, also muss der erste Platz auch der Anspruch sein, den man zumindest intern ausgibt. Ein 0:4 bei einem solchen Gegner ist total inakzeptabel. Natürlich kann Foda nichts dafür, dass Heintz und Orban total neben der Spur waren und Karl keinen Pass zum Mann gebracht hat. Dennoch ist er für die Mannschaft, mental wie taktisch, verantwortlich und wird dem eben nicht gerecht. Für mich spielt da auch seine geringe Ausstrahlung mit rein. Er erweckt ständig den Eindruck, mürrisch gelaunt zu sein. Sehe in ihm sicherlich eine Autorität, sicherlich aber keinen großen Motivator.
Dass jetzt reihenweise Namen diskutiert werden, ist natürlich nicht besonders ehrenhaft. Eines möchte ich dennoch beitragen: Ich halte es für schwachsinnig, ehemalige Spieler oder Personen aus dem FCK-Umfeld für besonders geeignet zu halten. Ein guter Bandarbeiter im Daimler-Werk ist mit 35 Jahren noch lange kein guter Manager. Dementsprechend sei die großartige Leistung der zweiten Mannschaft unter Fünfstück erwähnt. So einer wäre mir vielmals lieber als die altgedienten Persönlichkeiten, deren taktische Vorlieben die vergangenen fünf, sechs Jahre nicht mehr mitgemacht haben. Die ganz großen Namen wie Schaaf werden eh nicht zu bekommen sein.