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Zum drittletzten Spieltag der aktuellen Zweitligasaison empfangen die roten Teufel vom Betzenberg am kommenden Samstag (Anstoß 13:00 Uhr) den aktuellen Tabellensechszehnten von Arminia Bielefeld im heimischen Fritz-Walter-Stadion.
Während sich die Lautrer nach einer erneuten Willensleistung am Ende nochmal mit erhobenem Haupt und einem Punktgewinn (3:3) in der Tasche wieder aus dem Max-Morlock-Stadion in Nürnberg verabschieden konnten, verzeichnete auch der kommende Gegner aus Bielefeld im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth eine Punkteteilung (1:1). Für die Arminia war im Heimspiel gegen das Kleeblatt Angreifer Bryan Lasme erfolgreich (17'), der bei der Hinspielniederlage gegen den 1. FCK vom 15. Spieltag (2:3) noch in der ersten Halbzeit mit einer gelbroten Karte des Feldes verwiesen wurde. Den Fürther-Ausgleich besorgte am vergangenen Freitagabend Mannschaftskapitän Branimir Hrgota (26') per Elfmeter.
Aus Sicht der kommenden Pfälzer Gäste war dieses Remis allerdings deutlich zu wenig, um sich die mehr als benötigte Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Schlimmer sogar: Nur den Niederlagen für Jahn Regensburg (0:2 gg. Hansa Rostock) und dem SV Sandhausen (1:2 gg. Eintracht Braunschweig) haben es die Bielefelder aktuell zu verdanken, am vergangenen Wochenende nicht selbst auf einen direkten Abstiegsplatz durchgereicht worden zu sein. Der Punkteabstand auf Platz 17 fällt mit nur zwei Zählern hauchdünn aus und generell verlebt der letztjährige Bundesligabsteiger, der mit hohen sportlichen Zielen bzw. sogar als einer der absoluten Top-Favoriten auf einen sofortigen Wiederaufstieg in die aktuelle Spielzeit gestartet war, nach zwei Jahren Bundesligazugehörigkeit eine Etage tiefer, eine bisher rabenschwarze Saison.
Aktuell steht für den Verein der seine Heimspiele an der berühmten Bielefelder Alm austrägt, eine Statistik von acht Siegen, sechs Remis und siebzehn Niederlagen zu Buche (Torverhältnis 46:55). Den letzten Sieg feierte man Anfang April beim 3:2-Auswärtserfolg in Holstein Kiel, wohingegen zwei weitere Unentschieden und drei anschließende Niederlagen diesen leichten Aufwärtstrend leider nicht mehr zu bestätigen wussten. Die beste Saisonplatzierung, die der DSC in dieser Saison zwischenzeitlich erreichen konnte (Spieltag 19 – Platz 13), bestätigt wie schwer sich der viermalige deutsche Zweitligameister in dieser Saison tut, um den sportlichen Ansprüchen beim 15.000 mitgliederstarken Verein aus Ostwestfalen-Lippe gerecht zu werden.
Dabei verlief schon der Bielefelder-Saisonstart alles andere als reibungslos. Nachdem sich der bisherige Cheftrainer Frank Kramer nach dem Abstieg zum FC Schalke 04 verabschiedete, installierte man auf der Alm den Schweizer Fußballlehrer Uli Forte als Kramers Nachfolger. Der 49-jährige Chefcoach, der der ausdrücklichen Wunschvorstellung der Bielefelder-Vereinsführung auf dem Trainerposten entsprach, konnte den Vorschusslorbeeren aber zu keinem Zeitpunkt gerecht werden. Unter ihm verlor die Mannschaft die ersten vier Ligaspiele, der einzige Pflichtspielsieg blieb der 7:1-Erfolg gegen den Oberligisten FV Engers in der ersten Runde des DFB-Pokals. Zu wenig für die Ansprüche in Bielefeld, weshalb sich die Wege nach einer 0:2-Heimniederlage gegen den Hamburger SV am 4. Spieltag ca. vier Wochen nach dem damaligen Saisonstart schon wieder trennen sollten.
Im Anschluss griff man auf der Alm auf die Dienste von Cheftrainer Daniel Scherning zurück, der seinen neuen Verein insgesamt zwanzig Spiele an der Seitenlinie betreuen durfte. Allerdings brachte auch die Bilanz des ehemaligen Chefcoachs vom VFL Osnabrück nicht den gewünschten Erfolg und die hochnotwendige Ruhe nach Bielefeld zurück um die sportliche Zielsetzungen zu erreichen. Nach sechs Siegen, drei Punkteteilungen und elf Niederlagen (1,05 PPS) musste auch der 39-jährige gebürtige Paderborner im Anschluss an den 23. Spieltag und einem 3:3 beim Drittligaaufsteiger aus Braunschweig schon wieder seine Koffer packen. Das gleiche Schicksal erreichte auch parallel den bisherigen sportlichen Geschäftsführer der Arminen, Samir Arabi, der zusammen mit Scherning keine 24h vorher nach zwölfjähriger Vereinstätigkeit ebenfalls freigestellt wurde und sich im Laufe der tabellarischen Talfahrt in Bielefeld während der Saison immer mehr zum personifizierten Feindbild der Fans entwickelt hatte.
Derzeitig zeichnet sich als dritter Trainer in der Saison, Ex-Saarbrücken Coach Uwe Koschinat für die Geschicke des Vereins an der Seitenlinie verantwortlich. Der gebürtige Koblenzer startete durchaus gut in die Amtszeit bei seinem neuen Club – u.a. blieb man die ersten vier Spiele unter seiner Leitung ungeschlagen und landete bspw. gegen Spitzenreiter Darmstadt 98 (3:1) sowohl auch im Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (3:2) durchaus umkämpfte, aber nicht unverdiente Siege. Zwei weitere Punkteteilungen gegen starke Fortunen aus Düsseldorf (2:2) oder den 1. FC Nürnberg (2:2) verdeutlichen, dass das fußballerische Potential in dem mit hochveranlagten Spielern wie Masaya Okugawa, Robin Hack oder Janni Serra bestückten Kader durchaus vorhanden ist – dieses in der Praxis und über den gesamten Saisonverlauf her gesehen aber deutlich zu selten abgerufen wurde.
Nach dem guten Start unter Koschinat setzte so beim DSC in den anschließenden drei Spielen schnell wieder Ernüchterung ein. Sowohl beim Karlsruher SC (2:4), im Heimspiel gegen Hannover 96 (1:3) und auswärts beim FC St. Pauli (1:2) war nichts für die Arminia zu holen, das Unentschieden gegen das Kleeblatt aus Fürth vom vergangenen Wochenende ist somit der ersten Punktgewinn für Bielefeld seit der 2:2-Punkteteilung gegen Düsseldorf Anfang April. Auch wenn die Bielefelder in der Außendarstellung nicht müde werden zu betonen, dass man den Kampf um den Klassenerhalt angenommen hat und sich der Wichtigkeit der Aufgabe bewusst ist, spricht die aktuelle Formtabelle aus den letzten fünf Spielen eine gegenteilige Sprache. Mit nur zwei Punkten aus den letzten fünf Partien (letzter Platz der Formtabelle -Torverhältnis 7:12), hat man die Argumente für einen vorzeitigen Verbleib in der 2. Liga aktuell nicht gerade auf seiner Seite und profitiert im Moment nur noch davon, dass die Liga mit dem SSV Jahn Regensburg und dem SV Sandhausen aktuell zwei noch schlechtere Mannschaften stellt die ebenfalls extreme Schwierigkeiten haben die notwendigen Ergebnisse im Abstiegskampf zu erzielen.
Das wohl größte Sorgenkind beim DSC stellen u.a. die unterdurchschnittlichen Leistungen in der Abwehr dar, mit 55 Gegentoren bildet man zusammen mit dem SV Sandhausen (59) und Holstein Kiel (55) die zweit-/bzw. drittschlechteste Abwehr aller Zweitligamannschaften. Obwohl sich die Bielefelder-Hintermannschaft vor der Saison mit namenhaften Akteuren wie Lukas Klünter (Hertha BSC), Bastian Oczipka (Union Berlin), Oliver Hüsing (1. FC Heidenheim) oder Top-Neuzugang Andrés Andrade (LASK) verstärkte, für den man eine beachtliche Ablöse von ca. 1,2 Mio. Euro nach Österreich übermittelte, blieben alle Abwehrspezialisten bisher weit hinter ihren Erwartungen zurück. Im Schnitt erzielen Bielefelds Gegner aktuell ca. zwei Tore pro Partie – ein mehr als alarmierender Wert.
Die gefährlichsten Offensiv-Akteure auf Seiten der Gäste hingegen sind Linksaußen Robin Hack (11 Tore / 8 Vorlagen), sowie die beiden Sturmpartner Janni Serra (8 Tore) und Arminia-Urgestein Fabian Klos (8 Tore / 4 Vorlagen). Obwohl sich der erfahrene Angreifer im vergangenen Spiel gegen Greuther Fürth bereits in der Anfangsphase nach einem Zweikampf schwerwiegender verletzte, biss sich Klos bis in die 71. Spielminute in gewohnter Art und Weise durch, um seiner Mannschaft zu helfen, bevor er unter Tränen ausgewechselt werden musste. In der Zwischenzeit bestätigte sich aus Sicht der Arminen eine schwere Prellung mit ausgedehntem Bluterguss bei dem 35-jährigen Stoßstürmer - ob er im Spiel gegen den 1. FCK wieder auf den Platz zurückkehren kann, ist Stand heute offen.
Auch die Tatsache, dass Top-Torschütze und Vorbereiter Robin Hack seit einigen Wochen mit einem Wechsel zu Borussia M’Gladbach in Verbindung gebracht wird, dürfte die sportlichen Entscheidungsträger angesichts der prekären Tabellensituation und des beeinträchtigten Fokus von Hack in den restlichen drei verbleibenden Saisonspiele sicherlich nicht gerade in Jubelarien ausbrechen lassen – seit drei Spielen ist der gebürtige Pforzheimer nun schon ohne Torbeteiligung für den DSC. Insgesamt jedoch scheint das Toreschießen auf der Alm nicht das primäre Problem zu sein, positioniert sich die Arminia doch mit 46 erzielten Treffern deutlich vor den ärgsten Konkurrenten um den Klassenerhalt aus Regensburg (29 Tore) und dem SV Sandhausen (34 Tore).
Verletzungsbedingt muss die Arminia beim anstehenden Spiel auf Deutschlands höchsten Fußballberg nur auf Stamm-Innenverteidiger Guilherme Ramos verzichten, der 25-jährige Portugiese zog sich bei der 1:2-Auswärtsniederlage beim Spiel auf St. Pauli eine Schulterverletzung zu und steht wohlmöglich auch vor dem vorzeitigen Saisonaus.
Auf Seiten der Hausherren dürfte nach dem Last-Minute-Punktgewinn aus Nürnberg in der aktuellen Trainingswoche v.a. die vermehrte Abwehrarbeit auf dem Trainingsplan stehen. Die drei Gegentreffer im Max-Morlock-Stadion passten in ihrer Entstehungsweise so gar nicht zu der wieder zurückerlangten defensiven Stabilität, welche sich die Mannschaft von Dirk Schuster in den letzten Spielen der Rückrunde wieder erarbeiten konnte. Extrem wichtig für die roten Teufel wäre hinsichtlich der Partie gegen Bielefeld auch eine Rückkehr von Abwehrchef Kevin Kraus, mit dem sich die Defensive der Betzebuwe (hoffentlich) wieder etwas sattelfester präsentieren dürfte und der in erster Linie als Organisator in der Hintermannschaft des 1. FCK gefragter ist denn je.
Ebenfalls drängt Phillip Klement nach seiner tadellosen Leistung mit drei Torbeteiligungen im Spiel gegen Nürnberg in die Startelf – Er könnte die zuletzt sehr durchwachsenen und übermotiviert-wirkenden Auftritte von Ben Zolinski in der Spielmacherrolle unisono ersetzen. Mittelfeldspieler Marlon Ritter wurde im Spiel beim Glubb vorzeitig angeschlagen ausgewechselt, eine genaue Diagnose steht hier allerdings noch aus. Ihn könnte bei einem drohenden Ausfall gegen Bielefeld wohl am wahrscheinlichsten Nikolai Rapp in der defensiven Mittelfeldzentrale ersetzen. Ebenfalls offen ist der aktuelle Gesundheitszustand von Angreifer Nicolas de Préville – vor dem vergangenen Wochenende stellte der Lautrer Chefcoach dem 32-jährigen Franzosen nach seinem Muskelfaserriss allerdings eine mögliche Rückkehr im Spiel gegen Arminia Bielefeld in Aussicht.
So könnten sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe (Krahl) – Tomiak, Kraus (Bormuth), Zuck, Zimmer (C), Niehues, Ritter (Rapp), Hercher (Redondo), Opoku (Hanslik), Klement – Boyd
DSC Arminia Bielefeld: Fraisl – Andrade, Hüsing, Oczipka, Klünter, – Rzatkowski, Prietl, Okugawa, Lasme, Hack – Serra (Klos)
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Andreas Luthe (TW - Handgelenksverletzung, Einsatz kurzfristig möglich), Avdo Spahic (TW - Kapselriss im Finger, Einsatz kurzfristig möglich), Kevin Kraus (IV - Sprunggelenksverletzung, Einsatz kurzfristig möglich), Nicolas de Préville (MS - Muskelfaserriss, Einsatz kurzfristig möglich), Marlon Ritter (ZM - angeschlagen, Einsatz kurzfristig möglich)
DSC Arminia Bielefeld: Guilherme Ramos (IV - Schulterverletzung), Fabian Klos (MS - Prellung mit Bluterguss, Einsatz kurzfristig möglich)
Während sich die Lautrer nach einer erneuten Willensleistung am Ende nochmal mit erhobenem Haupt und einem Punktgewinn (3:3) in der Tasche wieder aus dem Max-Morlock-Stadion in Nürnberg verabschieden konnten, verzeichnete auch der kommende Gegner aus Bielefeld im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth eine Punkteteilung (1:1). Für die Arminia war im Heimspiel gegen das Kleeblatt Angreifer Bryan Lasme erfolgreich (17'), der bei der Hinspielniederlage gegen den 1. FCK vom 15. Spieltag (2:3) noch in der ersten Halbzeit mit einer gelbroten Karte des Feldes verwiesen wurde. Den Fürther-Ausgleich besorgte am vergangenen Freitagabend Mannschaftskapitän Branimir Hrgota (26') per Elfmeter.
Aus Sicht der kommenden Pfälzer Gäste war dieses Remis allerdings deutlich zu wenig, um sich die mehr als benötigte Luft im Abstiegskampf zu verschaffen. Schlimmer sogar: Nur den Niederlagen für Jahn Regensburg (0:2 gg. Hansa Rostock) und dem SV Sandhausen (1:2 gg. Eintracht Braunschweig) haben es die Bielefelder aktuell zu verdanken, am vergangenen Wochenende nicht selbst auf einen direkten Abstiegsplatz durchgereicht worden zu sein. Der Punkteabstand auf Platz 17 fällt mit nur zwei Zählern hauchdünn aus und generell verlebt der letztjährige Bundesligabsteiger, der mit hohen sportlichen Zielen bzw. sogar als einer der absoluten Top-Favoriten auf einen sofortigen Wiederaufstieg in die aktuelle Spielzeit gestartet war, nach zwei Jahren Bundesligazugehörigkeit eine Etage tiefer, eine bisher rabenschwarze Saison.
Aktuell steht für den Verein der seine Heimspiele an der berühmten Bielefelder Alm austrägt, eine Statistik von acht Siegen, sechs Remis und siebzehn Niederlagen zu Buche (Torverhältnis 46:55). Den letzten Sieg feierte man Anfang April beim 3:2-Auswärtserfolg in Holstein Kiel, wohingegen zwei weitere Unentschieden und drei anschließende Niederlagen diesen leichten Aufwärtstrend leider nicht mehr zu bestätigen wussten. Die beste Saisonplatzierung, die der DSC in dieser Saison zwischenzeitlich erreichen konnte (Spieltag 19 – Platz 13), bestätigt wie schwer sich der viermalige deutsche Zweitligameister in dieser Saison tut, um den sportlichen Ansprüchen beim 15.000 mitgliederstarken Verein aus Ostwestfalen-Lippe gerecht zu werden.
Dabei verlief schon der Bielefelder-Saisonstart alles andere als reibungslos. Nachdem sich der bisherige Cheftrainer Frank Kramer nach dem Abstieg zum FC Schalke 04 verabschiedete, installierte man auf der Alm den Schweizer Fußballlehrer Uli Forte als Kramers Nachfolger. Der 49-jährige Chefcoach, der der ausdrücklichen Wunschvorstellung der Bielefelder-Vereinsführung auf dem Trainerposten entsprach, konnte den Vorschusslorbeeren aber zu keinem Zeitpunkt gerecht werden. Unter ihm verlor die Mannschaft die ersten vier Ligaspiele, der einzige Pflichtspielsieg blieb der 7:1-Erfolg gegen den Oberligisten FV Engers in der ersten Runde des DFB-Pokals. Zu wenig für die Ansprüche in Bielefeld, weshalb sich die Wege nach einer 0:2-Heimniederlage gegen den Hamburger SV am 4. Spieltag ca. vier Wochen nach dem damaligen Saisonstart schon wieder trennen sollten.
Im Anschluss griff man auf der Alm auf die Dienste von Cheftrainer Daniel Scherning zurück, der seinen neuen Verein insgesamt zwanzig Spiele an der Seitenlinie betreuen durfte. Allerdings brachte auch die Bilanz des ehemaligen Chefcoachs vom VFL Osnabrück nicht den gewünschten Erfolg und die hochnotwendige Ruhe nach Bielefeld zurück um die sportliche Zielsetzungen zu erreichen. Nach sechs Siegen, drei Punkteteilungen und elf Niederlagen (1,05 PPS) musste auch der 39-jährige gebürtige Paderborner im Anschluss an den 23. Spieltag und einem 3:3 beim Drittligaaufsteiger aus Braunschweig schon wieder seine Koffer packen. Das gleiche Schicksal erreichte auch parallel den bisherigen sportlichen Geschäftsführer der Arminen, Samir Arabi, der zusammen mit Scherning keine 24h vorher nach zwölfjähriger Vereinstätigkeit ebenfalls freigestellt wurde und sich im Laufe der tabellarischen Talfahrt in Bielefeld während der Saison immer mehr zum personifizierten Feindbild der Fans entwickelt hatte.
Derzeitig zeichnet sich als dritter Trainer in der Saison, Ex-Saarbrücken Coach Uwe Koschinat für die Geschicke des Vereins an der Seitenlinie verantwortlich. Der gebürtige Koblenzer startete durchaus gut in die Amtszeit bei seinem neuen Club – u.a. blieb man die ersten vier Spiele unter seiner Leitung ungeschlagen und landete bspw. gegen Spitzenreiter Darmstadt 98 (3:1) sowohl auch im Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (3:2) durchaus umkämpfte, aber nicht unverdiente Siege. Zwei weitere Punkteteilungen gegen starke Fortunen aus Düsseldorf (2:2) oder den 1. FC Nürnberg (2:2) verdeutlichen, dass das fußballerische Potential in dem mit hochveranlagten Spielern wie Masaya Okugawa, Robin Hack oder Janni Serra bestückten Kader durchaus vorhanden ist – dieses in der Praxis und über den gesamten Saisonverlauf her gesehen aber deutlich zu selten abgerufen wurde.
Nach dem guten Start unter Koschinat setzte so beim DSC in den anschließenden drei Spielen schnell wieder Ernüchterung ein. Sowohl beim Karlsruher SC (2:4), im Heimspiel gegen Hannover 96 (1:3) und auswärts beim FC St. Pauli (1:2) war nichts für die Arminia zu holen, das Unentschieden gegen das Kleeblatt aus Fürth vom vergangenen Wochenende ist somit der ersten Punktgewinn für Bielefeld seit der 2:2-Punkteteilung gegen Düsseldorf Anfang April. Auch wenn die Bielefelder in der Außendarstellung nicht müde werden zu betonen, dass man den Kampf um den Klassenerhalt angenommen hat und sich der Wichtigkeit der Aufgabe bewusst ist, spricht die aktuelle Formtabelle aus den letzten fünf Spielen eine gegenteilige Sprache. Mit nur zwei Punkten aus den letzten fünf Partien (letzter Platz der Formtabelle -Torverhältnis 7:12), hat man die Argumente für einen vorzeitigen Verbleib in der 2. Liga aktuell nicht gerade auf seiner Seite und profitiert im Moment nur noch davon, dass die Liga mit dem SSV Jahn Regensburg und dem SV Sandhausen aktuell zwei noch schlechtere Mannschaften stellt die ebenfalls extreme Schwierigkeiten haben die notwendigen Ergebnisse im Abstiegskampf zu erzielen.
Das wohl größte Sorgenkind beim DSC stellen u.a. die unterdurchschnittlichen Leistungen in der Abwehr dar, mit 55 Gegentoren bildet man zusammen mit dem SV Sandhausen (59) und Holstein Kiel (55) die zweit-/bzw. drittschlechteste Abwehr aller Zweitligamannschaften. Obwohl sich die Bielefelder-Hintermannschaft vor der Saison mit namenhaften Akteuren wie Lukas Klünter (Hertha BSC), Bastian Oczipka (Union Berlin), Oliver Hüsing (1. FC Heidenheim) oder Top-Neuzugang Andrés Andrade (LASK) verstärkte, für den man eine beachtliche Ablöse von ca. 1,2 Mio. Euro nach Österreich übermittelte, blieben alle Abwehrspezialisten bisher weit hinter ihren Erwartungen zurück. Im Schnitt erzielen Bielefelds Gegner aktuell ca. zwei Tore pro Partie – ein mehr als alarmierender Wert.
Die gefährlichsten Offensiv-Akteure auf Seiten der Gäste hingegen sind Linksaußen Robin Hack (11 Tore / 8 Vorlagen), sowie die beiden Sturmpartner Janni Serra (8 Tore) und Arminia-Urgestein Fabian Klos (8 Tore / 4 Vorlagen). Obwohl sich der erfahrene Angreifer im vergangenen Spiel gegen Greuther Fürth bereits in der Anfangsphase nach einem Zweikampf schwerwiegender verletzte, biss sich Klos bis in die 71. Spielminute in gewohnter Art und Weise durch, um seiner Mannschaft zu helfen, bevor er unter Tränen ausgewechselt werden musste. In der Zwischenzeit bestätigte sich aus Sicht der Arminen eine schwere Prellung mit ausgedehntem Bluterguss bei dem 35-jährigen Stoßstürmer - ob er im Spiel gegen den 1. FCK wieder auf den Platz zurückkehren kann, ist Stand heute offen.
Auch die Tatsache, dass Top-Torschütze und Vorbereiter Robin Hack seit einigen Wochen mit einem Wechsel zu Borussia M’Gladbach in Verbindung gebracht wird, dürfte die sportlichen Entscheidungsträger angesichts der prekären Tabellensituation und des beeinträchtigten Fokus von Hack in den restlichen drei verbleibenden Saisonspiele sicherlich nicht gerade in Jubelarien ausbrechen lassen – seit drei Spielen ist der gebürtige Pforzheimer nun schon ohne Torbeteiligung für den DSC. Insgesamt jedoch scheint das Toreschießen auf der Alm nicht das primäre Problem zu sein, positioniert sich die Arminia doch mit 46 erzielten Treffern deutlich vor den ärgsten Konkurrenten um den Klassenerhalt aus Regensburg (29 Tore) und dem SV Sandhausen (34 Tore).
Verletzungsbedingt muss die Arminia beim anstehenden Spiel auf Deutschlands höchsten Fußballberg nur auf Stamm-Innenverteidiger Guilherme Ramos verzichten, der 25-jährige Portugiese zog sich bei der 1:2-Auswärtsniederlage beim Spiel auf St. Pauli eine Schulterverletzung zu und steht wohlmöglich auch vor dem vorzeitigen Saisonaus.
Auf Seiten der Hausherren dürfte nach dem Last-Minute-Punktgewinn aus Nürnberg in der aktuellen Trainingswoche v.a. die vermehrte Abwehrarbeit auf dem Trainingsplan stehen. Die drei Gegentreffer im Max-Morlock-Stadion passten in ihrer Entstehungsweise so gar nicht zu der wieder zurückerlangten defensiven Stabilität, welche sich die Mannschaft von Dirk Schuster in den letzten Spielen der Rückrunde wieder erarbeiten konnte. Extrem wichtig für die roten Teufel wäre hinsichtlich der Partie gegen Bielefeld auch eine Rückkehr von Abwehrchef Kevin Kraus, mit dem sich die Defensive der Betzebuwe (hoffentlich) wieder etwas sattelfester präsentieren dürfte und der in erster Linie als Organisator in der Hintermannschaft des 1. FCK gefragter ist denn je.
Ebenfalls drängt Phillip Klement nach seiner tadellosen Leistung mit drei Torbeteiligungen im Spiel gegen Nürnberg in die Startelf – Er könnte die zuletzt sehr durchwachsenen und übermotiviert-wirkenden Auftritte von Ben Zolinski in der Spielmacherrolle unisono ersetzen. Mittelfeldspieler Marlon Ritter wurde im Spiel beim Glubb vorzeitig angeschlagen ausgewechselt, eine genaue Diagnose steht hier allerdings noch aus. Ihn könnte bei einem drohenden Ausfall gegen Bielefeld wohl am wahrscheinlichsten Nikolai Rapp in der defensiven Mittelfeldzentrale ersetzen. Ebenfalls offen ist der aktuelle Gesundheitszustand von Angreifer Nicolas de Préville – vor dem vergangenen Wochenende stellte der Lautrer Chefcoach dem 32-jährigen Franzosen nach seinem Muskelfaserriss allerdings eine mögliche Rückkehr im Spiel gegen Arminia Bielefeld in Aussicht.
So könnten sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe (Krahl) – Tomiak, Kraus (Bormuth), Zuck, Zimmer (C), Niehues, Ritter (Rapp), Hercher (Redondo), Opoku (Hanslik), Klement – Boyd
DSC Arminia Bielefeld: Fraisl – Andrade, Hüsing, Oczipka, Klünter, – Rzatkowski, Prietl, Okugawa, Lasme, Hack – Serra (Klos)
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Andreas Luthe (TW - Handgelenksverletzung, Einsatz kurzfristig möglich), Avdo Spahic (TW - Kapselriss im Finger, Einsatz kurzfristig möglich), Kevin Kraus (IV - Sprunggelenksverletzung, Einsatz kurzfristig möglich), Nicolas de Préville (MS - Muskelfaserriss, Einsatz kurzfristig möglich), Marlon Ritter (ZM - angeschlagen, Einsatz kurzfristig möglich)
DSC Arminia Bielefeld: Guilherme Ramos (IV - Schulterverletzung), Fabian Klos (MS - Prellung mit Bluterguss, Einsatz kurzfristig möglich)