[3. Spieltag 22/23] 1.FC Kaiserslautern - FC St. Pauli 2:1 (1:0)

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Dass das oft bemühte Sprichwort „Geld allein schießt keine Tore“ hin und wieder doch auch in der Praxis seine Regel bricht, musste am ersten DFB-Pokal-Wochenende der 1. FC Kaiserslautern im Spiel gegen den SC Freiburg auf eine sehr leidvolle Art und Weise erfahren. In der Nachspielzeit der Verlängerung, genauer gesagt vier Minuten vor Abpfiff und dem Duell im Elfmeterschießen war es der 8,5 Mio teure Neuzugang der Freiburger, Ritsu Doan der in der 116 Spielminute einen Freistoß zentral ca. 20-25m vor dem Tor des 1. FCK mit einem sehenswerten Schuss in die rechte, untere Torecke beförderte und FCK-Schlussmann Andreas Luthe kurz vor dem Spielende doch noch einmal überwinden konnte. Der Treffer zum 1:2 besiegelte das frühe aus der Lautrer aus dem Pokalwettbewerb.

Ein sehr bitteres Gegentor gegen den letztjährigen Finalteilnehmer im DFB-Pokal und Tabellensechsten der Bundesliga, gegen den sich die Betzebuwe im Laufe der Partie wirklich sehr achtsam und respektabel zu verkaufen wussten. Gerade in der ersten Halbzeit stellte die Mannschaft von Cheftrainer Dirk Schuster die favorisierten Gäste oft vor einige Probleme und der SCF hatte in den ersten 45 Spielminuten gefühlt keinen wirklichen Torabschluss zu verzeichnen.

Der 1. FCK selbst agierte sicher aus der eigenen Abwehr heraus und bot dem Favoriten nur wenig Räume in der eigenen Spielhälfte an. Nach Ballgewinnen und im Umschaltspiel nach vorne setzten die roten Teufel auch gelgentlich kleine Nadelstiche, die nach einer halben Stunde von Mittelfeldregisseur Marlon Ritter mit einem Treffer Marke „Tor des Monats“ gekrönt wurde. Der zentrale Mittelfeldspieler der Lautrer kam im Mittelkreis des Spielfelds an den Ball und sah, dass der Freiburger-Torhüter Mark Flekken etwas zu weit vor seinem Kasten stand. Mit einem ansatzlosen 50m-Schuss aus dem Fußgelenk und einer für Flekken unerreichbaren Bogenlampe über den Keeper des SCF hinweg, überwand Ritter den 29-jährigen Schlussmann, der den Ball zwar im Zurücklaufen zwar noch mit den Fingerspitzen leicht touchierte, aber den Gegentreffer letztendlich nicht mehr verhindern konnte.

Bis zum Halbzeitpfiff lag durch diesen Führungstreffer für den 1. FCK eine spürbare Pokalsensation in der Luft, auch weil die Gäste, die auf dem Betzenberg das erste Pflichtspiel der neuen Saison bestritten, zu Beginn der zweiten Spielhälfte zunächst nicht alles nach vorne warfen und weiter geduldig ihre Chancen suchten. Der FCK lieferte aber erneut in der Hintermannschaft eine äußerst konzentrierte Vorstellung ab und konnte (wenn auch hin und wieder im letzten Moment) immer wieder ein Abwehrbein in die Abschlüsse der Freiburger bringen. Bis in die 82. Spielminute hielt ein aufopferungsvoll kämpfendes Lautrer-Team diese Ein-Tore-Führung und hatte sogar durch Mittelstürmer Terrence Boyd, der gleich vier gute Torgelegenheiten vor dem gegnerischen Gehäuse ungenutzt ließ, sogar weitere Chancen den berühmten Deckel auf die Partie zu machen.

Aber leider dauert ein Spiel nach wie vor noch mindestens 90 Minuten und ca. zehn Minuten vor Abpfiff mussten die Betzebuwe doch noch den vorzeitigen Ausgleichstreffer, durch den zur zweiten Halbzeit eingewechselten Roland Sallai hinnehmen, der nach einem schnell ausgeführten Eckball der Gäste die unsortierte Hintermannschaft des 1. FCK überraschte und aus kurzer Distanz den Ball im Tor unterbrachte. Nicht das Gegentor an sich, sondern die Entstehung und ein klitzkleiner Moment Unachtsamkeit war für Trainer Dirk Schuster das ärgerliche daran. Im zweiten Spiel in Folge zeigt seine Mannschaft auch weiterhin Schwächen bei gegnerischen Standards und musste inkl. des späteren Freistoßtreffers von Doan nun schon vier Tore nach ruhenden Bällen in den letzten 210 Pflichtspielminuten hinnehmen. Bereits im Auswärtsspiel bei Holstein Kiel aus der Vorwoche kassierte der 1. FCK zwei Treffer nach gegnerischen Eckbällen.

Obwohl sich die Lautrer nach vier Punkten aus zwei Ligaspielen absolut im Soll befinden, ein Makel, den es schnellstmöglich abzustellen gilt. Denn obwohl der 1. FCK nach dem Aufstieg die 2. Liga bisher äußerst gut angenommen hat und in jedem einzelnen Auftritt eine leidenschaftliche Vorstellung, voller Einsatz, Laufbereitschaft und Kampf auf den Rasen brachte, ist ebenfalls ein Fakt, dass das Team (inkl. des Pokalspiels) bisher in allen Spielen selbst in Führung gehen konnte, allerdings nur einmal am Ende auch die drei Punkte mit nach Hause nehmen durfte.

Am kommenden Sonntagnachmittag (Anstoß: 13:30 Uhr) empfängt der 1. FC Kaiserslautern zum Heimspiel im Fritz-Walter-Stadion die Kiezkicker, genauer gesagt den FC St. Pauli.

In der vergangenen Saison sah es lange so aus als sei die Mannschaft aus dem Stadtteil Hamburgs das große Überraschungsteam in Liga zwei. Anfang Oktober kletterten die Hanseaten auf den ersten Platz in der Tabelle (Herbstmeister) und sollten diesen erst wieder drei Monate später Mitte Januar dieses Jahres verlieren. Im letztjährigen Achtelfinale des DFB-Pokals gelang der Mannschaft von Trainer und Ex-St. Pauli-Spieler Timo Schulz sogar eine faustdicke Überraschung und man bezwang niemand geringeren als den BVB am heimischen Millerntor mit 2:1, bevor man Anfang März im Viertelfinale dann gegen Union Berlin mit dem analogen Ergebnis den Kürzeren zog und sich aus dem Pokal verabschiedete. Auch in der Abschlusstabelle fiel der Beinahe-Aufsteiger am Ende auf einen undankbaren fünften Rang zurück und verpasste den Aufstieg ins Oberhaus der Bundesliga am Ende hauchdünn mit drei Punkten Rückstand zum Erzrivalen vom Hamburger SV, der zumindest in zwei Relegationsspielen gegen die Berliner Hertha antreten durfte, sich dort aber ebenfalls nicht durchsetzen konnte.

Wie es nach solchen Saison-Entwicklungen oftmals der Fall ist, trat auch auf dem Kiez in der aktuellen Sommerpause ein größerer Kaderumbruch auf den Plan. Die beiden Top-Torschützen aus dem letzten Jahr, Guido Burgstaller (20 Tore, 9 Vorlagen) und Daniel-Kofi Kyereh (13 Tore, 11 Vorlagen) haben den Verein verlassen und sind Spieler deren Qualität erst einmal ersetzt werden will. Auch die beiden Stamm-Innenverteidiger James Lawrence und Philipp Ziereis verließen den FCP in der Sommerpause. Auf der Seite der Neuzugänge wurden u.a. Innenverteidiger David Nemeth (FSV Mainz 05) und Betim Fazliji (FC St. Gallen) verpflichtet. Aus der belgischen Jupiler Pro League kehrte Mittelstürmer Johannes Eggestein nach einem Jahr wieder nach Deutschland zurück, der Ex-Spieler von Werder Bremen soll von nun an die Tore für St. Pauli schießen.

Der aktuelle Stammtorhüter Nikola Vasilj erlitt in der Sommervorbereitung einen Bruch des Fingers, für ihn hütete Ersatzkeeper Dennis Smarsch in den ersten beiden Ligaspielen und im DFB-Pokal das Gehäuse. Wie bekannt wurde ist man auf St. Pauli aber mit der Leistung des 23-jährigen Nachwuchskeepers nicht vollkommen zufrieden und schaut sich aktuell auf dem Transfermarkt nach weiteren personellen Möglichkeiten auf der Torwartposition um.

In den ersten drei Pflichtspielen stehen für die Hanseaten ebenfalls vier Punkte auf der Habenseite. Im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg lag man zur Pause bereits mit 3:0 in Führung, musste aber am Ende noch zwei Gegentreffer der Franken hinnehmen und „zitterte“ sich zu einem knappen 3:2-Heimerfolg. Im Auswärtsspiel gegen Hannover 96 eine Woche später allerdings, bewies man Nehmerqualitäten und erzielte in der 95 Spielminute bzw. der Nachspielzeit noch einen Kopfballtreffer zum 2:2-Ausgleich durch den australisch-schottischen Kultkicker Jackson Irvine. Im DFB-Pokal setzte man sich ebenfalls knapp gegen den Regionalligisten vom SV Straelen durch, erst in der 90. Spielminute brachte Verteidiger Jakov Medic den FCP durch seinen entscheidenden Treffer zum 4:3 auf die Gewinnerstraße und verhinderte eine Pokal-Blamage.

Drei Spiele, neun eigene Treffer aber auch sieben Gegentreffer – Der FC St. Pauli scheint auch in der Frühphase der neuen Saison für spektakulären Fußball zu stehen – und das hüben wie drüben. Es wird am kommenden Sonntag sehr spannend zu sehen sein, ob der 1. FCK, der als Liganeuling und Underdog in den bisherigen Partien aus einer gut gestaffelten Abwehr und eher zurückgezogenen Verteidigungslinien agierte, den St. Paulianern angesichts der Defensivprobleme ein offensives Pressing entgegensetzen wird oder ob man in der Pfalz auch weiterhin auf die gut ausgearbeiteten Defensiv-Matchplänen von Trainer Dirk Schuster und in der Offensive dem geflügelten Ausdruck "Und vorne hilft der liebe Boyd" das Vertrauen schenken wird.

So könnten Sie spielen:

1. FC Kaiserslautern: Luthe - Zimmer (C), Tomiak, Kraus, Zuck, - Ritter, Niehues (Ciftci), Hanslik (Redondo), Durm (Hercher), Wunderlich - Boyd

FC St. Pauli: Smarsch - Medic, Dzwigala, Saliakas, Paqarada (C), - Irvine, Smith, Hartel, Daschner, - Matanovic, Eggestein

Sperren & Ausfälle:

1. FC Kaiserslautern: Avdo Spahic (TW - Handverletzung), Anas Bakhat (ZMF - Fußblessur), Ben Zolinski (RA - Knieverletzung), Angelos Stavridis (MS - Knöchelfraktur)

FC St. Pauli: Nikola Vasilj (TW - Fingerbruch), David Nemeth (IV - Muskelfaserriss) Christopher Avevor (IV - Sprunggelenksverletzung), Jannes Wieckhoff (RV - Knieverletzung), Etienne Amenyido (MS - Muskelverletzung)
 
Hier noch ein ausführliches Interview mit St.Pauli-Trainer Timo Schulz, sowie ein Querverweis zu deren offizieller PK vor dem Spiel gegen uns.

Auch zum Kader äußert er sich, u.a. hätten Innenverteidiger Nemeth (Muskelfaserriss) und Mittelstürmer Amenyido (Muskelverletzung) in dieser Woche regulär am Training teilgenommen und wären somit eine Option für den kommenden Sonntag (Mist!) :wink:

 
So spielt man Fußball !!!!

hervorragender Spielzug mit Sahne Flanke von Drum. Mega
 
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Der Gegner wird langsam stärker. Ich finde die bekommen zu wenig Druck von uns und können so ihr Spiel aufziehen.
Bisher war die Abwehr von Pauli nicht die sicherste, das sollten wir versuchen auszunutzen.
 
Der Gegner wird langsam stärker. Ich finde die bekommen zu wenig Druck von uns und können so ihr Spiel aufziehen.
Bisher war die Abwehr von Pauli nicht die sicherste, das sollten wir versuchen auszunutzen.
Absolut… wir schenken aktuell die Bälle zu schnell her und versuchen zu wenig Druck aufzubauen
 
Insgesamt wieder ne gute 1. HZ. Sehr starker Anfang mit einem Sahneangriff zum 1:0. Da liegt dann das 2:0 und 3:0 direkt auch in der Luft. Danach die Zügel etwas (zu sehr) gelockert, aber hinten trotzdem weiter sehr konsequent und kompromisslos. Die linke Pauli Seite wie immer die stärkere. Paqarada hat noch zu viel Bewegungsfreiheit.
 
Ich bin unheimlich gespannt ob wir in der zweiten Hälfte nochmal nachlegen können, nach dem tollen Führungstor war mir da etwas zuviel Passivität in unserem Spiel. Auf Paqarada und Irvine gilt es weiterhin gut aufzupassen, hoffentlich performen nachher auch mal unsere Einwechselspieler, bis auf Redondo mit Abstrichen sind die bisher in den Spielen leider noch kein großer Faktor gewesen.
 
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