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Aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern hätte der zurückliegende 27. Spieltag kaum besser verlaufen können. Der Tabellenerste des Hamburger SV ließ im Heimspiel gegen die SV Elversberg (0:0) zwei wichtige Zähler liegen um sich weiter an der Tabellenspitze absetzen zu können. Auch die Verfolger aus dem oberen Tabellendrittel spielten für den pfälzischen Traditionsverein - so trennten sich bspw. Hannover (6) und Magdeburg (5) im direkten Duell gegeneinander nur mit einem 0:0 und auch der letzte Betze-Gegner aus Paderborn (4) musste im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten vom 1. FC Köln einen Dämpfer im Aufstiegskampf hinnehmen (1:2). Formstarke Nürnberger (8) wiederum wurden überraschenderweise vom Tabellenschlusslicht des SSV Jahn Regensburg mit einer 1:2-Niederlage wieder zurück an den heimischen Valznerweiher geschickt u. auch der KSC, aktuell mit 37 Punkten auf Platz zehn rangierend, ging beim Auswärtsspiel gegen die Berliner Hertha nur als zweiter Sieger vom Feld (1:3).
Die Betzebuwe selbst hingegen kamen im Topspiel gegen Fortuna Düsseldorf zu einem umkämpften 3:1-Heimerfolg und überholten den Tabellennachhbarn des SC Paderborn für mindestens eine Woche wieder im Tableau – sieben Spieltage vor Saisonende eroberte das Team von FCK-Coach Markus Anfang in der Partie gegen einen direkten Mitkonkurrenten um die Aufstiegsränge den dritten Rang für sich zurück und sammelte zeitgleich wichtiges Selbstvertrauen für die schweren, sportlichen Aufgaben in den kommenden Wochen.
Bereits am kommenden Wochenende am 28. Spieltag erwartet die Männer in Rot am ersten Spieltag im Fußballmonat April ein Gegner, der sich analog zum letzten Mitkonkurrenten aus Düsseldorf ebenfalls zur aktuellen Gruppe der Aufstiegsfavoriten zählen darf. Für den 1. FC Kaiserslautern geht es am kommenden Sonntag an die Elbe in die „Avnet Arena“, wo man auf den derzeitigen Tabellenfünften des 1. FC Magdeburg trifft (Anstoß So, 06.04.25 – 13:30 Uhr).
Mit gegenwärtig 43 Zählern und nur drei Punkten Rückstand auf die Pfälzer, dürfte auch das kommende Auswärtsspiel gegen die Mannschaft vom langjährigen Magdeburg-Coach Christian Titz unweigerlich den Charakter eines 6-Punkte-Spiels mitbringen. Gelingt den Lautrern beim ehemaligen Gewinner des Europapokals der Pokalsieger aus dem Jahre 1974 ein „Outwardswin“, hätten die roten Teufel auf den 1. FCM bereits einen tabellarischen Vorsprung von sechs Zählern herausgearbeitet - siegt hingegen Magdeburg, dürften die dann punktgleichen Elbstädter den 1. FCK in der Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses überholen (1. FC Magdeburg +12 / 1. FC Kaiserslautern +8).
Wie eingangs bereits erwähnt, holte der 1. FCM am vergangenen Spieltag in Hannover gegen die beste Defensive der 2. Liga ein torloses Unentschieden und konnte bei den Niedersachsen die nahezu tadellose Auswärtsform aus der laufenden Spielzeit nur suboptimal bestätigen. Mit bisher neun Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen (Torverhältnis 34:19) sind die Magdeburger DIE Auswärtsmacht in Liga zwei schlechthin. Von den gegenwärtig 43 Gesamtzählern in der Tabelle, konnten die Blau-Weißen satte 30 Punkte in fremden Stadien holen – der unangefochtene Topwert in Liga zwei.
In der heimischen „Avnet Arena“ gestaltet sich die gegenwärtige Bilanz hingegen etwas überschaubarer, um nicht zu sagen bedeutend schlechter. Mit nur zwei Siegen, sieben Unentschieden und vier Niederlagen (Torverhältnis 19:22) tun sich die Magdeburger zu Hause offensichtlich oft sehr schwer - dreizehn Zähler in der Heimtabelle machen aktuell Platz 17, nur die „alte Dame“ von Hertha BSC Berlin ist in dieser Statistik mit elf Punkten noch schlechter (Rang 18). Ein vermeintlicher Vorteil für die roten Teufel am kommenden Sonntagnachmittag?
Auch in dieser Saison zeichnet die Titz-Elf eine offensivfreudige u. pressingstarke Spielweise aus, die den Gegner taktisch zu dominieren versucht. Charakteristisch hierfür sind insbesondere die hochstehenden Mannschaftsketten aus Magdeburg und ein überdurchschnittlicher Ballbesitzanteil. Mit insgesamt bereits 53 erzielten Toren, stellt der 1. FCM hinter dem Hamburger SV (58) gegenwärtig die zweitbeste Offensive der Liga, 41 Gegentore wiederum entsprechen dem üblichen Ligadurchschnitt, dem bspw. auch der 1. FC Nürnberg auf Tabellenrang acht bzw. Fortuna Düsseldorf auf Tabellenplatz neun mit der analogen Anzahl von Gegentreffern entsprechen.
Statistische Topwerte liefert der 1. FCM gegenwärtig im Ballbesitz (57% - Platz 1 im Ligaranking), den Sprints (6.550 – Platz 1), den abgegebenen Torschüssen (392 – Platz 3), der zurückgelegten Gesamtlaufdistanz (3.153 km – Platz 4), bei den intensiven Läufen (19.308 – Platz 2) und auch in der Wertung der Passquote (85,9 % - Platz 3) was ebenfalls dafür sprechen dürfte, dass die Mannschaft aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ihr Heil verstärkt in der Offensive und der vorgegebenen Taktik ihres Cheftrainers sucht, der seine "Angriff-ist-die-beste-Verteidigung"-Philosophie an der Elbe durch seine langjährige Tätigkeit an der Seitenlinie auch bestmöglich entwickeln konnte. Titz begleitet den 1. FCM in der laufenden Spielzeit bereits durch seine vierte Saison in Folge.
Also wo oder besser gesagt wie sind die Magdeburger aus Sicht des 1. FCK am kommenden Sonntag zu knacken? In den gegenwärtigen Kennzahlen abfallend, präsentiert sich der 1. FCM bspw. beim Thema Flanken aus dem Spiel – hier rangiert man mit einem Wert von 224 Zuspielen über die Flügel aktuell nur auf Tabellenrang 14. Zum Vergleich: Die Lautrer liegen mit 223 Flanken nur einen Rang dahinter, auf Platz 15. Auch im Ranking der gewonnenen Zweikämpfe (2.630 – Platz 13) liegen die Elbstädter im unteren Vergleichsdrittel, allerdings noch immer vor dem kommenden Gegner aus der Barbarossastadt (2.590 - Platz 16).
Über die vergangenen Jahre eilte dem kommenden FCK-Gegner auch oftmals der Ruf voraus, dass die Magdeburger-Elf nicht unbedingt die physischsten und kopfballstärksten Spieler mitbringt, da FCM-Coach Titz insbesondere im Angriffsspiel oft auf kleine, wendige Spieler mit einem tiefen Körperschwerpunkt und überdurschnittlichen Fähigkeiten im Tempodribbling setzt. Auch im aktuellen Kader werden diese Attribute durch Akteure wie Baris Atik (1,69 m) oder Livan Burcu (1,78 m) verkörpert. Eine gewisse Körperlänge findet sich dabei bei den beiden Innenverteidigern wie Jean Hugonet (1,86 m) oder Marcus Mathisen (1,85 m), der größte Spieler ist der schwedische Winterneuzugang Alexander Ahl Holström, der als Stoßstürmer im Angriff mit 1,91 m daherkommt, allerdings zumeist nur von der Ersatzbank kommt.
In der Statistik der gewonnen Kopfballduelle platzieren sich die Magdeburger aktuell mit 489 auf einem durchschnittlichen, neunten Rang – der 1. FC Kaiserslautern ist in dieser Wertung mit 508 gewonnen Luftduellen (Rang 6) leicht besser. Ob sich daraus aus Sicht der Pfälzer eine gewisse Lufthoheit beim Spiel am kommenden Sonntag ableiten lässt, erscheint zumindest vage – allerdings dürfte FCK-Topstürmer Ragnar Ache, der im zurückliegenden Spiel gegen Düsseldorf beim zwischenzeitlichen Führungstreffer zum 2:1 erneut mit dem Kopf erfolgreich war und dabei die gesamte Hintermannschaft der Düsseldorfer Abwehr unnachahmlich übersprang, in dieser Statistik schon den berühmten Unterschied ausmachen, zumindest in der Theorie und bei auf ihn zugeschnittenen Zuspielen seiner Mannschaftskollegen.
Auf ein Wiedersehen mit den Lautrern könnte sich FCM-Schienenspieler Phillip Hercher freuen, der sich nach fast fünf Jahren im Dress der Pfälzer zum Beginn der vergangenen Saison für einen Wechsel nach Magdeburg entschied bzw. von seinem ehemaligen, langjährigen Club aus Kaiserslautern keinen neuen Vertrag mehr erhielt, nachdem sich der heute 29-jährige zum damaligen Zeitpunkt mit einer Hüftverletzung über mehrere Wochen-/Monate herumplagte und offensichtlich nicht abzusehen war, ob "Hecke", so sein Spitzname in der Pfalz, seine Profikarriere aufgrund dieser Verletzung überhaupt noch hätte fortsetzen können. An der Elbe fand Hercher allerdings offenbar wieder zurück zur alten Stärke – Im aktuellen 3-4-3-System unter Titz hat sich der laufstarke Raumdeuter auf der rechten Mittelfeldseite wieder zum absoluten Stammspieler gemausert. 22 Pflichtspieleinsätze sowie sechs Saisontreffer sind eine beachtliche Quote, die seinem abgebenden Verein aus der Pfalz in dieser Saison sicherlich auch nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte.
"All (Lautrer) Eyes" sollte man am kommenden Sonntagnachmittag auch auf FCM-Mittelstürmer Martijn Kaars legen, der mit 16 Toren und 6 Vorlagen aktuell der torgefährlichste Spieler auf der Seite der Hausherren ist und u.a. beim zurückliegenden Spiel gegen Schalke 04 vom 20. Spieltag sogar vier Treffer in einer Partie erzielen konnte - der (bisher) ebenfalls unerreichte Bestwert für den 26-jährigen Niederländer, der ligaweit seinesgleichen sucht. Kaars ist hinter HSV-Stürmer Davie Selke (17 Tore) aktuell die Nr. 2 der Torschützenliste, führt allerdings die derzeitige Scorerliste mit 22 Torbeteiligungen vor dem Karlsruher Marvin Wanitzek (20) an.
Aufgrund von Verletzungen stehen FCM-Chefcoach Titz u.a. gegenwärtig Rechtsverteidiger Herbert Bockhorn und Mittelstürmer Emir Kuhinia (beide Reha nach Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung. Ebenfalls muss der 53-jährige Übungsleiter und ehemalige HSV-Coach auf Linksverteidiger Lubambo Musonda verzichten, der zur Zeit von einer Muskelverletzung ausgebremst wird. Zudem fehlte den Elbstädtern zuletzt auch Mittelfeldspieler Mohammed El Hankouri mit Leistenproblemen – der 27-jährige Niederländer mit marokkanischen Wurzeln gehört mit sechs Toren und fünf Assists zu den gefährlichsten Angreifern bei den Magdeburgern, eine mögliche Kaderrückkehr vor dem anstehenden Spiel gegen die Betzebuwe dürfte sich der Voraussicht nach erst in der laufenden Trainingswoche entscheiden. Kartenbedingte Sperren hat der 1. FCM hingegen nicht zu verzeichnen.
Den kommenden Gast aus Kaiserslautern erwartet somit am kommenden Spieltag das nächste spielerische Schwergewicht in Folge im Kampf um die oberen Tabellenplätze, das sicherlich versuchen wird, die dürftige Heimbilanz gegen einen unmittelbaren Mitwettbewerber, um einen möglichen Bundesligaaufstieg zu verbessern und die drei Punkte zu Hause an der Elbe zu behalten. FCK-Coach Markus Anfang dürfte sich hingegen (erneut) auf die Suche nach vermeintlichen Schwach- u. Sollbruchstellen der gegnerischen Elf begeben, die seine roten Teufel bei der Partie in der Avnet-Arena zum siebten Auswärtssieg der Saison ausnutzen können.
Personaltechnisch gibt es aus Sicht der Pfälzer aktuell bis auf den langzeitverletzten Hendrick Zuck (Reha nach erneuter Knieverletzung) nahezu keine Ausfälle zu vermelden, die „volle Kapelle“ werden die Betzebuwe beim Spiel in Magdeburg auch definitiv gut gebrauchen können. FCK-Stammkeeper Julian Krahl, der sich bei der zurückliegenden Partie vom 26. Spieltag in Paderborn einen Innenband-Teilabriss im rechten Knie zuzog, gab am Rande des Heimspiels gegen Fortuna Düsseldorf zum Erfreuen aller ebenfalls schon wieder leichte Entwarnung und konnte sogar ggf. eine Rückkehr zwischen die FCK-Pfosten bei einem idealen Heilungsverlauf noch in dieser Saison in Aussicht stellen – der 25-jährige Torhüter hat bereits wieder das leichte Lauftraining aufgenommen und ließ im Interview gegenüber der Rheinpfalz durchblicken: „Ich kann meinem Schutzengel danken, dass die Verletzung nichts Großes ist und ich diese Saison definitiv wieder auf dem Platz stehen kann“ – wohlklingende Worte des so zuverlässigen FCK-Schlussmanns, die die zahlreichen Fans des pfälzischen Traditionsvereins sicherlich gerne hören dürften. Beim Spiel an der Elbe dürfte eine Rückkehr für „Kralle“ allerdings noch zu früh kommen – Ersatztorhüter Simon Simoni, der seine Sache im Spiel gegen Düsseldorf allerdings gut und unaufgeregt machte, dürfte somit auch am kommenden Wochenende wieder in der Startelf der roten Teufel gesetzt sein.
Verzichten muss FCK-Coach Anfang hingegen auf seinen Dauerbrenner und die pfälzische Pferdelunge schlechthin, Daniel Hanslik, der sich in der Partie gegen Düsseldorf den fünften, gelben Karton in Folge abholte. Wer den laufstarken Angreifer beim Spiel gegen den 1. FCM ersetzen wird, ist Stand heute noch offen – als realistische Kandidaten dürften aber höchstwahrscheinlich Filip Kaloč aus dem zentralen Mittelfeld oder Rechtsaußen Daisuke Yokota in Frage kommen, die sich im zurückliegenden Spiel gegen Fortuna Düsseldorf zunächst beide mit einem Bankplatz zufriedengeben mussten.
Pflichtspiele gegen den 1. FC Magdeburg verliefen aus Lautrer-Sicht oft nicht besonders erfolgreich. Die stressige und angriffslustige Spielweise mit einem hohen Ballbesitzanteil und einem starken Magdeburger-Gegenpressing, bei dem die Lautrer Ball und Gegner oft nur hinterherliefen sowie keinen wirklichen Zugriff auf das Spielgeschehen erlangten, verliefen für die Pfälzer in der Vergangenheit oftmals ziemlich frustrierend. Aus bisher insgesamt elf direkten Duellen durften die roten Teufel nur zweimal den Platz als Sieger verlassen, daneben gab es fünf Remis, vier Mal siegten die Magdeburger. (Torverhältnis 19:16)
Beim letzten Auswärtsspiel an der Elbe gingen die Pfälzer sogar mit der höchsten Niederlage in der bisherigen Historie gegen den 1. FCM baden – am 15. Spieltag in der Saison 23/24 unterlag man klar und deutlich mit einem 1:4, damals noch unter FCK-Interimstrainer Oliver Schäfer, der den nur rund 48h vorher geschassten Chefcoach u. Aufstiegstrainer Dirk Schuster auf der Lautrer-Trainerbank ersetzte. Ex-FCM-Stürmer Luc Castaignos erzielte damals das frühe 1:0 (17‘), das wiederum durch Ex-FCK-Stürmer Terrence Boyd, der mittlerweile für den pfälzischen Erzrivalen des SV Waldhof Mannheim aufläuft, in der 25. Minute zum 1:1 egalisiert werden konnte. Weitere Treffer durch Herbert Bockhorn (53‘), Connor Krempicki (75‘) und Abwehrspieler Cristiano Piccini (85‘) brachten die Magdeburger letztendlich im weiteren Spielverlauf allerdings doch mehr als verdient auf die Gewinnerstraße.
So könnten Sie spielen:
1. FC Magdeburg: Reimann (C) - Heber, Mathisen, Hugonet, – Gnaka, Hercher, Nollenberger, El-Zein (El Hankouri), – Burcu, Atik, Kaars
1. FC Kaiserslautern: Simoni – Sirch, Elvedi, Bauer, – Zimmer, Kleinhansl, Breithaupt, Ritter (C), – Redondo, Yokota (Kaloč), Ache
Sperren/Ausfälle:
1. FC Magdeburg: Herbert Bockhorn (RV - Reha nach Kreuzbandriss), Lubambo Musonda (LV - Muskelverletzung), Emir Kuhinja (MS - Reha nach Kreuzbandriss), Mohammed El Hankouri (LM - Leistenprobleme, Einsatz fraglich)
1. FC Kaiserslautern: Daniel Hanslik (MS - Gelbsperre), Julian Krahl (TW - Innenbandriss), Hendrick Zuck (LV - Reha nach erneuter Kreuzbandverletzung)
Die Betzebuwe selbst hingegen kamen im Topspiel gegen Fortuna Düsseldorf zu einem umkämpften 3:1-Heimerfolg und überholten den Tabellennachhbarn des SC Paderborn für mindestens eine Woche wieder im Tableau – sieben Spieltage vor Saisonende eroberte das Team von FCK-Coach Markus Anfang in der Partie gegen einen direkten Mitkonkurrenten um die Aufstiegsränge den dritten Rang für sich zurück und sammelte zeitgleich wichtiges Selbstvertrauen für die schweren, sportlichen Aufgaben in den kommenden Wochen.
Bereits am kommenden Wochenende am 28. Spieltag erwartet die Männer in Rot am ersten Spieltag im Fußballmonat April ein Gegner, der sich analog zum letzten Mitkonkurrenten aus Düsseldorf ebenfalls zur aktuellen Gruppe der Aufstiegsfavoriten zählen darf. Für den 1. FC Kaiserslautern geht es am kommenden Sonntag an die Elbe in die „Avnet Arena“, wo man auf den derzeitigen Tabellenfünften des 1. FC Magdeburg trifft (Anstoß So, 06.04.25 – 13:30 Uhr).
Mit gegenwärtig 43 Zählern und nur drei Punkten Rückstand auf die Pfälzer, dürfte auch das kommende Auswärtsspiel gegen die Mannschaft vom langjährigen Magdeburg-Coach Christian Titz unweigerlich den Charakter eines 6-Punkte-Spiels mitbringen. Gelingt den Lautrern beim ehemaligen Gewinner des Europapokals der Pokalsieger aus dem Jahre 1974 ein „Outwardswin“, hätten die roten Teufel auf den 1. FCM bereits einen tabellarischen Vorsprung von sechs Zählern herausgearbeitet - siegt hingegen Magdeburg, dürften die dann punktgleichen Elbstädter den 1. FCK in der Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses überholen (1. FC Magdeburg +12 / 1. FC Kaiserslautern +8).
Wie eingangs bereits erwähnt, holte der 1. FCM am vergangenen Spieltag in Hannover gegen die beste Defensive der 2. Liga ein torloses Unentschieden und konnte bei den Niedersachsen die nahezu tadellose Auswärtsform aus der laufenden Spielzeit nur suboptimal bestätigen. Mit bisher neun Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen (Torverhältnis 34:19) sind die Magdeburger DIE Auswärtsmacht in Liga zwei schlechthin. Von den gegenwärtig 43 Gesamtzählern in der Tabelle, konnten die Blau-Weißen satte 30 Punkte in fremden Stadien holen – der unangefochtene Topwert in Liga zwei.
In der heimischen „Avnet Arena“ gestaltet sich die gegenwärtige Bilanz hingegen etwas überschaubarer, um nicht zu sagen bedeutend schlechter. Mit nur zwei Siegen, sieben Unentschieden und vier Niederlagen (Torverhältnis 19:22) tun sich die Magdeburger zu Hause offensichtlich oft sehr schwer - dreizehn Zähler in der Heimtabelle machen aktuell Platz 17, nur die „alte Dame“ von Hertha BSC Berlin ist in dieser Statistik mit elf Punkten noch schlechter (Rang 18). Ein vermeintlicher Vorteil für die roten Teufel am kommenden Sonntagnachmittag?
Auch in dieser Saison zeichnet die Titz-Elf eine offensivfreudige u. pressingstarke Spielweise aus, die den Gegner taktisch zu dominieren versucht. Charakteristisch hierfür sind insbesondere die hochstehenden Mannschaftsketten aus Magdeburg und ein überdurchschnittlicher Ballbesitzanteil. Mit insgesamt bereits 53 erzielten Toren, stellt der 1. FCM hinter dem Hamburger SV (58) gegenwärtig die zweitbeste Offensive der Liga, 41 Gegentore wiederum entsprechen dem üblichen Ligadurchschnitt, dem bspw. auch der 1. FC Nürnberg auf Tabellenrang acht bzw. Fortuna Düsseldorf auf Tabellenplatz neun mit der analogen Anzahl von Gegentreffern entsprechen.
Statistische Topwerte liefert der 1. FCM gegenwärtig im Ballbesitz (57% - Platz 1 im Ligaranking), den Sprints (6.550 – Platz 1), den abgegebenen Torschüssen (392 – Platz 3), der zurückgelegten Gesamtlaufdistanz (3.153 km – Platz 4), bei den intensiven Läufen (19.308 – Platz 2) und auch in der Wertung der Passquote (85,9 % - Platz 3) was ebenfalls dafür sprechen dürfte, dass die Mannschaft aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ihr Heil verstärkt in der Offensive und der vorgegebenen Taktik ihres Cheftrainers sucht, der seine "Angriff-ist-die-beste-Verteidigung"-Philosophie an der Elbe durch seine langjährige Tätigkeit an der Seitenlinie auch bestmöglich entwickeln konnte. Titz begleitet den 1. FCM in der laufenden Spielzeit bereits durch seine vierte Saison in Folge.
Also wo oder besser gesagt wie sind die Magdeburger aus Sicht des 1. FCK am kommenden Sonntag zu knacken? In den gegenwärtigen Kennzahlen abfallend, präsentiert sich der 1. FCM bspw. beim Thema Flanken aus dem Spiel – hier rangiert man mit einem Wert von 224 Zuspielen über die Flügel aktuell nur auf Tabellenrang 14. Zum Vergleich: Die Lautrer liegen mit 223 Flanken nur einen Rang dahinter, auf Platz 15. Auch im Ranking der gewonnenen Zweikämpfe (2.630 – Platz 13) liegen die Elbstädter im unteren Vergleichsdrittel, allerdings noch immer vor dem kommenden Gegner aus der Barbarossastadt (2.590 - Platz 16).
Über die vergangenen Jahre eilte dem kommenden FCK-Gegner auch oftmals der Ruf voraus, dass die Magdeburger-Elf nicht unbedingt die physischsten und kopfballstärksten Spieler mitbringt, da FCM-Coach Titz insbesondere im Angriffsspiel oft auf kleine, wendige Spieler mit einem tiefen Körperschwerpunkt und überdurschnittlichen Fähigkeiten im Tempodribbling setzt. Auch im aktuellen Kader werden diese Attribute durch Akteure wie Baris Atik (1,69 m) oder Livan Burcu (1,78 m) verkörpert. Eine gewisse Körperlänge findet sich dabei bei den beiden Innenverteidigern wie Jean Hugonet (1,86 m) oder Marcus Mathisen (1,85 m), der größte Spieler ist der schwedische Winterneuzugang Alexander Ahl Holström, der als Stoßstürmer im Angriff mit 1,91 m daherkommt, allerdings zumeist nur von der Ersatzbank kommt.
In der Statistik der gewonnen Kopfballduelle platzieren sich die Magdeburger aktuell mit 489 auf einem durchschnittlichen, neunten Rang – der 1. FC Kaiserslautern ist in dieser Wertung mit 508 gewonnen Luftduellen (Rang 6) leicht besser. Ob sich daraus aus Sicht der Pfälzer eine gewisse Lufthoheit beim Spiel am kommenden Sonntag ableiten lässt, erscheint zumindest vage – allerdings dürfte FCK-Topstürmer Ragnar Ache, der im zurückliegenden Spiel gegen Düsseldorf beim zwischenzeitlichen Führungstreffer zum 2:1 erneut mit dem Kopf erfolgreich war und dabei die gesamte Hintermannschaft der Düsseldorfer Abwehr unnachahmlich übersprang, in dieser Statistik schon den berühmten Unterschied ausmachen, zumindest in der Theorie und bei auf ihn zugeschnittenen Zuspielen seiner Mannschaftskollegen.
Auf ein Wiedersehen mit den Lautrern könnte sich FCM-Schienenspieler Phillip Hercher freuen, der sich nach fast fünf Jahren im Dress der Pfälzer zum Beginn der vergangenen Saison für einen Wechsel nach Magdeburg entschied bzw. von seinem ehemaligen, langjährigen Club aus Kaiserslautern keinen neuen Vertrag mehr erhielt, nachdem sich der heute 29-jährige zum damaligen Zeitpunkt mit einer Hüftverletzung über mehrere Wochen-/Monate herumplagte und offensichtlich nicht abzusehen war, ob "Hecke", so sein Spitzname in der Pfalz, seine Profikarriere aufgrund dieser Verletzung überhaupt noch hätte fortsetzen können. An der Elbe fand Hercher allerdings offenbar wieder zurück zur alten Stärke – Im aktuellen 3-4-3-System unter Titz hat sich der laufstarke Raumdeuter auf der rechten Mittelfeldseite wieder zum absoluten Stammspieler gemausert. 22 Pflichtspieleinsätze sowie sechs Saisontreffer sind eine beachtliche Quote, die seinem abgebenden Verein aus der Pfalz in dieser Saison sicherlich auch nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte.
"All (Lautrer) Eyes" sollte man am kommenden Sonntagnachmittag auch auf FCM-Mittelstürmer Martijn Kaars legen, der mit 16 Toren und 6 Vorlagen aktuell der torgefährlichste Spieler auf der Seite der Hausherren ist und u.a. beim zurückliegenden Spiel gegen Schalke 04 vom 20. Spieltag sogar vier Treffer in einer Partie erzielen konnte - der (bisher) ebenfalls unerreichte Bestwert für den 26-jährigen Niederländer, der ligaweit seinesgleichen sucht. Kaars ist hinter HSV-Stürmer Davie Selke (17 Tore) aktuell die Nr. 2 der Torschützenliste, führt allerdings die derzeitige Scorerliste mit 22 Torbeteiligungen vor dem Karlsruher Marvin Wanitzek (20) an.
Aufgrund von Verletzungen stehen FCM-Chefcoach Titz u.a. gegenwärtig Rechtsverteidiger Herbert Bockhorn und Mittelstürmer Emir Kuhinia (beide Reha nach Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung. Ebenfalls muss der 53-jährige Übungsleiter und ehemalige HSV-Coach auf Linksverteidiger Lubambo Musonda verzichten, der zur Zeit von einer Muskelverletzung ausgebremst wird. Zudem fehlte den Elbstädtern zuletzt auch Mittelfeldspieler Mohammed El Hankouri mit Leistenproblemen – der 27-jährige Niederländer mit marokkanischen Wurzeln gehört mit sechs Toren und fünf Assists zu den gefährlichsten Angreifern bei den Magdeburgern, eine mögliche Kaderrückkehr vor dem anstehenden Spiel gegen die Betzebuwe dürfte sich der Voraussicht nach erst in der laufenden Trainingswoche entscheiden. Kartenbedingte Sperren hat der 1. FCM hingegen nicht zu verzeichnen.
Den kommenden Gast aus Kaiserslautern erwartet somit am kommenden Spieltag das nächste spielerische Schwergewicht in Folge im Kampf um die oberen Tabellenplätze, das sicherlich versuchen wird, die dürftige Heimbilanz gegen einen unmittelbaren Mitwettbewerber, um einen möglichen Bundesligaaufstieg zu verbessern und die drei Punkte zu Hause an der Elbe zu behalten. FCK-Coach Markus Anfang dürfte sich hingegen (erneut) auf die Suche nach vermeintlichen Schwach- u. Sollbruchstellen der gegnerischen Elf begeben, die seine roten Teufel bei der Partie in der Avnet-Arena zum siebten Auswärtssieg der Saison ausnutzen können.
Personaltechnisch gibt es aus Sicht der Pfälzer aktuell bis auf den langzeitverletzten Hendrick Zuck (Reha nach erneuter Knieverletzung) nahezu keine Ausfälle zu vermelden, die „volle Kapelle“ werden die Betzebuwe beim Spiel in Magdeburg auch definitiv gut gebrauchen können. FCK-Stammkeeper Julian Krahl, der sich bei der zurückliegenden Partie vom 26. Spieltag in Paderborn einen Innenband-Teilabriss im rechten Knie zuzog, gab am Rande des Heimspiels gegen Fortuna Düsseldorf zum Erfreuen aller ebenfalls schon wieder leichte Entwarnung und konnte sogar ggf. eine Rückkehr zwischen die FCK-Pfosten bei einem idealen Heilungsverlauf noch in dieser Saison in Aussicht stellen – der 25-jährige Torhüter hat bereits wieder das leichte Lauftraining aufgenommen und ließ im Interview gegenüber der Rheinpfalz durchblicken: „Ich kann meinem Schutzengel danken, dass die Verletzung nichts Großes ist und ich diese Saison definitiv wieder auf dem Platz stehen kann“ – wohlklingende Worte des so zuverlässigen FCK-Schlussmanns, die die zahlreichen Fans des pfälzischen Traditionsvereins sicherlich gerne hören dürften. Beim Spiel an der Elbe dürfte eine Rückkehr für „Kralle“ allerdings noch zu früh kommen – Ersatztorhüter Simon Simoni, der seine Sache im Spiel gegen Düsseldorf allerdings gut und unaufgeregt machte, dürfte somit auch am kommenden Wochenende wieder in der Startelf der roten Teufel gesetzt sein.
Verzichten muss FCK-Coach Anfang hingegen auf seinen Dauerbrenner und die pfälzische Pferdelunge schlechthin, Daniel Hanslik, der sich in der Partie gegen Düsseldorf den fünften, gelben Karton in Folge abholte. Wer den laufstarken Angreifer beim Spiel gegen den 1. FCM ersetzen wird, ist Stand heute noch offen – als realistische Kandidaten dürften aber höchstwahrscheinlich Filip Kaloč aus dem zentralen Mittelfeld oder Rechtsaußen Daisuke Yokota in Frage kommen, die sich im zurückliegenden Spiel gegen Fortuna Düsseldorf zunächst beide mit einem Bankplatz zufriedengeben mussten.
Pflichtspiele gegen den 1. FC Magdeburg verliefen aus Lautrer-Sicht oft nicht besonders erfolgreich. Die stressige und angriffslustige Spielweise mit einem hohen Ballbesitzanteil und einem starken Magdeburger-Gegenpressing, bei dem die Lautrer Ball und Gegner oft nur hinterherliefen sowie keinen wirklichen Zugriff auf das Spielgeschehen erlangten, verliefen für die Pfälzer in der Vergangenheit oftmals ziemlich frustrierend. Aus bisher insgesamt elf direkten Duellen durften die roten Teufel nur zweimal den Platz als Sieger verlassen, daneben gab es fünf Remis, vier Mal siegten die Magdeburger. (Torverhältnis 19:16)
Beim letzten Auswärtsspiel an der Elbe gingen die Pfälzer sogar mit der höchsten Niederlage in der bisherigen Historie gegen den 1. FCM baden – am 15. Spieltag in der Saison 23/24 unterlag man klar und deutlich mit einem 1:4, damals noch unter FCK-Interimstrainer Oliver Schäfer, der den nur rund 48h vorher geschassten Chefcoach u. Aufstiegstrainer Dirk Schuster auf der Lautrer-Trainerbank ersetzte. Ex-FCM-Stürmer Luc Castaignos erzielte damals das frühe 1:0 (17‘), das wiederum durch Ex-FCK-Stürmer Terrence Boyd, der mittlerweile für den pfälzischen Erzrivalen des SV Waldhof Mannheim aufläuft, in der 25. Minute zum 1:1 egalisiert werden konnte. Weitere Treffer durch Herbert Bockhorn (53‘), Connor Krempicki (75‘) und Abwehrspieler Cristiano Piccini (85‘) brachten die Magdeburger letztendlich im weiteren Spielverlauf allerdings doch mehr als verdient auf die Gewinnerstraße.
So könnten Sie spielen:
1. FC Magdeburg: Reimann (C) - Heber, Mathisen, Hugonet, – Gnaka, Hercher, Nollenberger, El-Zein (El Hankouri), – Burcu, Atik, Kaars
1. FC Kaiserslautern: Simoni – Sirch, Elvedi, Bauer, – Zimmer, Kleinhansl, Breithaupt, Ritter (C), – Redondo, Yokota (Kaloč), Ache
Sperren/Ausfälle:
1. FC Magdeburg: Herbert Bockhorn (RV - Reha nach Kreuzbandriss), Lubambo Musonda (LV - Muskelverletzung), Emir Kuhinja (MS - Reha nach Kreuzbandriss), Mohammed El Hankouri (LM - Leistenprobleme, Einsatz fraglich)
1. FC Kaiserslautern: Daniel Hanslik (MS - Gelbsperre), Julian Krahl (TW - Innenbandriss), Hendrick Zuck (LV - Reha nach erneuter Kreuzbandverletzung)
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