[26. Spieltag 22/23] 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Heidenheim 2:2 (0:0)

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Es war am Ende wohl einer dieser gebrauchten 'Hundstage' an dem sich der 1. FC Kaiserslautern im Auswärtsduell gegen den Aufstiegsanwärter aus Darmstadt in der Vorwoche vor der Länderspielpause erwehren musste. Nach einem couragierten Auftritt gegen die Lilien aus den ersten 35. Spielminuten, in denen Marlon Ritter nach einer gut ausgespielten Kontersituation und anschließender Klement-Flanke nach rund 25. Minuten sogar per Kopf die bis dato beste Torchance auf Seiten der Lautrer ungenutzt verstreichen ließ, begann das berühmte Spielpendel nahezu in der gleichen Minute gegen die Gäste aus der Pfalz auszuschlagen. Zuerst musste Flügelstürmer Kenny Prince Redondo den Platz angeschlagen verlassen, als er sich nach rund zwanzig Spielminuten nach einem Sprintduell ohne Gegnereinwirkung an die linke Hinterseite des Oberschenkels fasste und seinem Trainer einen kurzen Moment später signalisierte, dass es nicht mehr für ihn weitergehen konnte. Kurz vor der Pause folgte dann zum Unmut der Pfälzer sogar der Darmstädter-Doppelschlag durch 2. Mio-Winterneuzugang Filip Stojilkovic, der zuerst nach einem Eckball von Fabian Holland den zugeteilten Hendrick Zuck im Strafraum der roten Teufel übersprang und dass Spielgerät per Kopf über Umwege bzw. Zucks Rücken zur 1:0-Führung im FCK-Gehäuse unterbrachte und dann sogar unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff noch einmal nachlegte und eine Schlafmützigkeit im Aufbauspiel der Gäste eiskalt ausnutzte, indem er nach einem gedankenschnellen Befreiungsschlag von Mitspieler Phillip Tietz aus dem Mittelfeld im Laufduell zuerst Kevin Kraus abschüttelte und anschließend auch FCK-Torhüter Andreas Luthe, wenn auch erst im Nachschuss, zum zweiten Mal an diesem Tag überwinden konnte.

Die negative Abrundung des Spieltags aus Sicht der Betzebuwe „garnierten“ dann u.a. noch die Ein-/ wie die keine zwanzig Minuten spätere Wiederauswechslung von Nicolas de Préville, der in der Halbzeitpause für den wirkungslosen Terrence Boyd eingewechselt wurde, allerdings mit massiven Rückenproblemen zu kämpfen hatte und deshalb rund eine halbe Stunde vor Spielende schon wieder durch Lex Tyger Lobinger ersetzt werden musste. Generell war man aus Sicht des 1. FCK nach dem zwei-Tore-Rückstand aus der ersten Spielhälfte in den zweiten 45 Minuten vermehrt um defensive Absicherung bemüht, die durcheinandergewürfelte Offensivabteilung der Männer in Rot blieb hingegen über weite Strecken der zweiten Halbzeit unsichtbar und so fügte man sich am Ende in eine nicht unverdiente Niederlage gegen eine starke Darmstädter-Elf, die sich selbst i.V. zu den drei sieglosen Spielen im Vorfeld der Partie stark formverbessert und deutlich galliger zu präsentierten wusste als die Gäste aus der Pfalz.

Trotz der bisher gesammelten 39 FCK-Punkte in dieser Saison und einem nach wie vor ausgezeichneten siebten Tabellenrang, mit 14 Punkten Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz, wäre es wohl vermessen beim Traditionsclub vom Betzenberg von einer echten Krise zu reden – Es macht allerdings auch ein wenig den Anschein, als sei die Luft auf dem Betze in der Rückrunde ein wenig raus, was u.a. auch durch die aktuelle Formtabelle bestätigt wird, die die Lautrer momentan (nur) noch auf dem 14. Platz aus den letzten fünf Spielen listet (1S, 1U, 3N). Unangebracht wäre es allerdings auf der Gegenseite sicherlich auch, sich auf den berühmten Lorbeeren der Hinserie auszuruhen und die Saison sportlich antriebsarm ausklingen lassen zu wollen, bedenkt man die beiden kommenden Top-Begegnungen gegen zwei weitere Mannschaften aus der aktuellen Spitzengruppe der Liga, den 1. FC Heidenheim sowie den Hamburger SV, wo es aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern primär darum gehen wird, die Rückkehr zur eigenen Leistungsfähigkeit wiederherzustellen, das nach wie vor abhandengekommene Matchglück zu forcieren und den beiden Kontrahenten die Drei-Punkte-Erfolge auf Deutschlands höchsten Fußballberg so unbequem und schwer wie möglich zu machen.

Der Auftaktgegner zum kommenden Wochenende vom 1. FC Heidenheim rangiert aktuell mit 50 Punkten nur zwei Punkte hinter den Lilien aus Darmstadt auf dem Zweiten Tabellenplatz, mit einem Punkt Vorsprung auf den Hamburger SV auf Rang drei. Am vergangenen Spieltag statuierte der Verein von der Ostalb ein Exempel am Karlsruher SC und schickte die selbst wiedererstarkten Badener, die mit der breiten Brust von fünf Siegen in Folge in die Voith-Arena gereist waren, nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand, am Ende noch mit jeder Menge kanalisierter, spielerischer Wut und einem 5:2 nach Hause in die Fächerstadt. Mittelstürmer Tim Kleindienst war dabei mit drei Toren der herausragende Akteur – der 27-jährige Angreifer des FCH führt damit die aktuelle Torschützenliste der 2. Liga mit 19 Treffern deutlich an und genießt drei Tore Vorsprung vor HSV-Stürmer Robert Glatzel mit 16 Saisontoren.

Der hohe Heimsieg der 1846er bildete dabei kein Einzelfall – gerade zu Hause untermauert der FCH in dieser Saison mit einer makellosen Bilanz von zehn Siegen und drei Unentschieden bisher seine Aufstiegsambitionen auf beeindruckende Art und Weise. Im neunten Jahr der Zweitklassigkeit soll es unter dem langjährigen Chefcoach Frank Schmidt, der den Verein sage und schreibe schon mehr als fünfzehn Jahren an der Seitenlinie betreut, endlich mit dem Aufstieg in die höchste, deutsche Fußballklasse glücken. Dabei steht der FCH, ähnlich wie auch der kommende Gegner aus Kaiserslautern, für Qualitäten jenseits des fußballerischen Chichis – eine große Portion kämpferische Mentalität und eine „Never-Surrender“-Attitüde sind seit Jahren fest in der DNA des Vereins an der schwäbisch-bayerischen Landesgrenze verankert und zeichnen den FCH saisonübergreifend und auch gerade in der laufenden Saison vielleicht mehr denn je aus.

Holten die Heidenheimer in der Hinrunde 33 von 51 möglichen Punkten (Platz 03 der Hinrundentabelle), zeichnet sich auch in der Rückserie, im Gegensatz zum kommenden Gegner aus der Pfalz, bisher noch keine Schwächephase oder ergebnistechnische Formdelle bei der Mannschaft von Trainer Franck Schmidt ab. Mit 17 Punkten aus acht Spielen rangiert der FCH in der Rückrundentabelle aktuell auf Platz zwei - nur der FC St. Pauli, der sich nach dem Trainerwechsel zu Fabian Hürzeler kurz vor dem dem Weihnachtsfest, wie der berühmte Phoenix aus der Asche präsentiert und alle acht Partien des neuen Kalenderjahres für sich verbuchen konnte, ist mit 24 erzielten Zählern noch besser.

Vornehmlich lässt Chefcoach Schmidt seine Mannen in einem 4-1-4-1 bzw. einem 4-2-3-1-System performen. Vor dem erfahrenen Torhüter Kevin Müller, formiert sich zumeist eine Viererkette mit Mannschaftskapitän Patrick Mainka und Tim Siersleben auf den Positionen der Innenverteidiger. Die Flügelverteidiger heißen Marnon Busch (rechts) und Jonas Föhrenbach (links). Im Spiel gegen den KSC nahm mit Lennard Maloney ein eigentlich gelernter Innenverteidiger die Position auf der Sechs im zentral-defensiven Mittelfeld ein, es wäre aber genauso denkbar dass der erfahrene 36-jährige Norman Theuerkauf im Spiel gegen den 1. FCK auf dieser Position den Vorzug erhält. Mittelfeldspieler Dennis Thomalla fehlte im letzten Heimspiel gegen den KSC durch eine Rotsperre und auch auf dem Betzenberg muss der torgefährliche 30-jährige Führungsspieler der Heidenheimer (6 Tore / 5 Vorlagen) noch ein Spiel pausieren. Für Ihn könnte Kevin Sessa in die Mannschaft rücken, der sich im Spiel gegen den KSC ebenfalls mit einem Treffer in die Torschützenliste eintragen durfte. Ihm zur Seite stehen, dürfte auch im Fritz-Walter-Stadion der 23-jährige Jan Schöppner, der die defensive Absicherung im zentral-offensiven Mittelfeld übernimmt. Auf die Flügelzange des FCH gilt es besonders aufmerksam zu sein. Hier rotierten gegen die Karlsruher auf der linken Seite Jan-Niklas Beste (7 Tore / 8 Vorlagen), der auch zeitgleich üblicherweise für den Großteil der Standards in Heidenheim zuständig ist. Auf der anderen Seite kehrt am Samstagabend ein Altbekannter auf den Betze zurück. Florian Pick hat sich in der Rückrunde verstärkt in die Stammelf des FCH gespielt und zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen gegen Karlsruhe durch ein Tor sowie zwei Assists zurück. Ähnlich wie Stoßstürmer Tim Kleindienst, der zehn seiner neunzehn Saisontore in der Rückrunde erzielt hat, präsentiert sich also vor allem die Offensivabteilung aus Heidenheim aktuell in einem absoluten Formhoch, dass es aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern aufzuhalten gilt.

Was darf die Hausherren der roten Teufel angesichts dieser imponierenden Zahlen am kommenden Samstagabend dann positiv stimmen? U.a. die vermeintliche „Auswärtsschwäche“ der Heidenheimer – wobei die Hoffnung hier der ausdrückliche Vater des Gedankens sein dürfte, denn mit einer aktuellen Bilanz von vier Siegen, fünf Unentschieden und nur drei Niederlagen (Torverhältnis 14:13), präsentiert sich der FCH in fremden Stadien zwar nicht so souverän und treffsicher wie zu Hause in der Voith-Arena, rangiert aber mit dieser Ausbeute dennoch auf einem überdurchschnittlichen fünften Platz in der Auswärtstabelle. Zuletzt musste man sich Anfang Februar mit 0:2 den Löwen aus Braunschweig geschlagen geben, geriet aber in diesem Spiel auch erst spät durch zwei Gegentore in den letzten zwanzig Spielminuten ins Hintertreffen. Es war die erste Niederlage für den FCH seit Mitte Oktober letzten Jahres, was sicherlich nochmal verdeutlicht dass dem 1. FCK am kommenden Wochenende eine Mammutaufgabe bevorsteht um die drei Punkte in der Pfalz zu behalten - Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften im vergangenen September mit einem 2:2, wobei die Lautrer nach einem frühen Platzverweis von Torhüter Andreas Luthe kurz vor dem Seitenwechsel sogar eine gesamte Spielhälfte in Unterzahl bestreiten mussten.

Die Personalsituation beim 1. FC Kaiserslautern ist trotz der 14-tägigen Länderspielpause aktuell noch nicht ganz eindeutig. Während sich Kenny Prince Redondo im Spiel in Darmstadt einen Muskelfaserriss zugezogen hat, laborierte auch Philipp Hercher vor dem Spiel bei den Lilien an muskulären Beschwerden. Beide Flügelspieler stellen tendenziell zwar eine Option für den kommenden Samstagabend dar, werden allerdings noch weiter in der aktuellen Trainingswoche unter Beobachtung des Trainerteams und der Teamärzte stehen. Wie gravierend die Rückenprobleme von Nicolas de Préville ausfallen, ist ebenfalls aktuell noch nicht absehbar. Innenverteidiger Lars Bünning kämpft nach wie vor mit einem Bänderriss und wird FCK-Cheftrainer auch im Spiel gegen den FCH voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen. Auf Seiten der Gäste muss Trainer Frank Schmidt wie bereits erwähnt auf Dennis Thomalla (Rotsperre) verzichten. Ebenfalls fällt Sturmtalent Elidon Qenaj aktuell auf Seiten der Gäste verletzungsbedingt aus (Knieblessur).

So könnten Sie spielen:

1. FC Kaiserslautern: Luthe – Kraus (Bormuth), Tomiak, Zimmer (C) (Durm), Zuck, – Rapp, Ritter (Niehues), Klement, – Zolinski (Hercher/Redondo), Opoku – Boyd

1. FC Heidenheim: Müller – Mainka (C), Siersleben, Busch, Föhrenbach, – Maloney (Theuerkauf), Sessa (Beck), Schöppner, Pick, Beste – Kleindienst


Sperren & Ausfälle:

1. FC Kaiserslautern: Kenny Prince Redondo (LA - Muskelfaserriss, Einsatz fraglich) Philipp Hercher (RM - muskuläre Probleme, Einsatz fraglich), Nicolas de Préville (MS - Rückenbeschwerden, Einsatz fraglich), Lars Bünning (IV - Bänderriss)

1. FC Heidenheim: Dennis Thomalla (ZM - Rotsperre), Elidon Qenaj (MS - Knieverletzung)
 
Klasse geschrieben !! Freu mich wie Bolle auf das Heimspiel nach der langen Pause :wink:. Denke auch dass die 14 Tage frei der Mannschaft und dem Trainer gut getan haben sich wieder zu fangen und am Samstagabend ein Feuerwerk abgebrannt wird,......nicht nur von der Kurve. Kanns jetzt schon kaum erwarten unsere Jungs zu sehen.
 
gibts schon wasserstände von verkauften tickets?
hoffe auf deutlich über 40 000.
ist das realistisch?
 
Heidenheim hat sich die ganze Ost gesichert. Kommen mit 20 Tsd Fans wg Aufstiegseuphorie... Stop. So groß ist ja deren Stadion gar nicht, das noch dazu seltenst ausverkauft ist. Also Denkfehler meinerseits :smiley:
Gibt wohl in den oberen 20er Blöcken größere Flecken, aber für 40 sollte es reichen
 
Ich bin vor allem auch gespannt wie das Spiel am Freitagabend zwischen Düsseldorf und dem HSV endet.

Bei einem Sieg der Düsseldorfer (den ich nicht für unrealistisch halte) könnten die Heidenheimer ihren Vorsprung auf den HSV in der Tabelle mit einem Sieg gegen uns auf vier Punkte ausbauen. Gewinnt der HSV in Düsseldorf wird ein Sieg für den FCH auf dem Betze hingegen fast schon zur „Pflicht“...Hoffen wir auf ein Unentschieden. :wink:

Hab keine Ahnung wo die Mannschaft nach der Länderspielpause steht, hoffe aber auch dass uns die 14-tägige Pause gut getan hat und einige Akkus die in Darmstadt doch sehr leer gewirkt haben, wieder etwas aufgeladen werden konnten.
 
Die PK startet am Donnerstag um 14 Uhr

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Laut dem SWR-Podcast mit Sascha Franz wären Redondo und Hercher weiterhin verletzt und somit keine Option für den Samstagabend.

Da stellen sich unsere offensiven Flügelspieler wohl wieder von alleine auf, ich würde mir echt wünschen dass Stavridis auch mal seine Bewährungschance erhalten würde, viel schlechter als ein formschwacher Zolinski kann er diese Rolle auch nicht ausfüllen.

Ansonsten würde ich mir sogar erhoffen dass Hanslik in die Startelf rutscht, der FCH ist mit das laufstärkste Team in Liga zwei, da könnten wir mit seiner Lauffreudigkeit und Kondition dann gut dagegenhalten.
 
hoffe, bei denen gibt's nen bruch nach der länderspielpause, klein doofi wird allerdings bestimmt gross aufspielen.
aber so oder so wirds ne schwere aufgabe für unsere jungs. hoffe dennoch es geht was mit über 40 000 zuschauern im rücken.
 
haben die freikarten verteilt?
kommen wohl doch 1000 mann.
Ist doch schön. Besser als 30 Fans aus Sandhausen.
Und ehrlich gesagt, sportlich ist Heidenheim schon eine Hausnummer. Die haben sich das verdient. Auch wenn ich ihren Trainer nicht abkann. Der erinnert mich immer an den Glöckner von Notre Dame. Soll jetzt nicht bös gemeint sein, aber wenn der mal schlecht gelaunt ist, dann will ich dem auch nicht nachts im Park begegnen
 
Die Schiedsrichteransetzung für den morgigen Abend:



Von insgesamt 14 Heimspielen auf dem Betze sind wir unter der Leitung von Hartmann nur zweimal als Verlierer vom Platz gegangen, 7x haben wir gewonnen, 5x Unentschieden gespielt.

In der Gesamtbilanz (21 Spiele) haben wir unter ihm 8x mal gewonnen, 10x Remis gespielt und nur 3x verloren - das letzte Spiel unter ihm war das 1:1 in der Hinrunde beim Hamburger SV.

Robert Hartmann - Bilanz 1. FC Kaiserslautern
 

Klement nur auf der Bank, Zuck nur auf der Bank - Durm scheint dann wohl hinten links zu beginnen, hoffentlich geht das gut...

Wenigstens können wir von der Bank mit Klement, Hercher oder de Préville im Laufe des Spiels noch einmal nachlegen - wenn es dafür a.G. des Spielverlaufs nicht schon zu spät ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klasse, Opoku knickt beim Versuch zu Flanken unglücklich um und liegt mit Tränen in den Augen hinter der Grundlinie neben dem Tor.

Können wir die Saison bitte einfach jetzt beenden?

Edit: Opoku beißt, hoffentlich weiß er was er da tut.
 
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