Shelter
Well-Known Member
Gäbe es ein pfälzer Unwort des Jahres - bzw. vom 1. FC Kaiserslautern gekührt, stünde der Begriff „Hundertprozentig“ wohl aktuell ganz hoch im Kurs auf der betreffenden Abstimmungsliste. FCK-Mittelfeldspieler Marlon Ritter stand am vergangenen Samstag beim Auswärtsspiel der roten Teufel bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund bezeichnenderweise Namenspate für diesen Begriff, hatte er kurz vor dem Abpfiff doch genau diese hundertprozentige Torchance zum 1:0-Siegtreffer für den 1. FCK auf dem Fuß. Warum nach Spielende allerdings wie auch schon zu Beginn der Partie die Anzeigetafel ein 0:0 anzeigte, erläutert der nachfolgende Spielbericht.
Eigentlich war a.G. der FCK-Erfolge aus den vorherigen Wochen auch in Dortmund im altehrwürdigen 'Stadion roter Erde' alles für ein weiteres, erfolgreiches FCK-Wochenende angerichtet. Mit zwei Siegen in Folge im Rücken und erstarkt durch die wieder einsatzfähigen Kaderrückkehrer Phillip Hercher, René Klingenburg, Felix Götze und Muhamed Kiprit, versprach man aus Sicht der Betzebuwe personell wieder mehr Optionen zu bieten als in der Vorwoche beim 1:0-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden. Cheftrainer Marco Antwerpen wechselte im Vergleich zum Spiel gegen den SVW auch gleich auf zwei Positionen. Für Dominik Schad begann Philipp Hercher auf der rechten Außenbahn und Felix Götze ersetzte Nicolas Sessa im zentralen Mittelfeld in der Startelf. Ca. 2.000 mitgereiste Schlachtenbummler aus der Pfalz rundeten zumindest optisch den perfekten Rahmen für einen weiteren und hoffnungsvollen FCK-Sieg auf der Tribüne ab.
Die Gastgeber, die u.a. mit dem erst 17-jährigen Nachwuchsstürmer Youssoufa Moukoko in der Stammformation begannen, starteten allerdings besser in die Partie. Gerade in der Anfangsphase wirkte die BVB-Elf Von Chefcoach Enrico Maaßen wacher und frischer im Vergleich zum FCK, der sichtlich Probleme hatte ins Spiel zu kommen und sich gerade im Umschaltspiel extrem schwer tat. Die FCK-Mittelstürmer Kenny-Prince Redondo und Daniel Hanslik hingen über weite Strecken vollkommen in der Luft. Die ersten 30 Spielminuten waren von einem umkämpften Spiel auf schweren und tiefen Geläuf geprägt. Beide Abwehrreihen standen solide und ließen nur vereinzelte Halbchancen zu, die allerdings für keines der beiden Teams zu einem Torerfolg ausreichen sollte. Die größte Torchance auf Seiten des BVB vergab Mittelfeldakteur Immanuel Pherai, der nach einem satten Fernschuss nach rund einer halben Stunde Spielzeit seinen Meister in FCK-Torhüter Avdo Spahic fand, der an diesem Spieltag erneut den designierten Stammtorhüter Matheo Raab tadellos zwischen den FCK-Pfosten vertrat. Die beste Torchance auf Seiten des 1. FCK, verzeichnete Mike Wunderlich kurz vor der Halbzeitpause, der sich ebenfalls per Fernschuss aus zentraler Position kurz vor dem BVB-Strafraum von der Qualität der gegnerischen Querlatte überzeugte. Mit dem Zwischenstand von 0:0 ging es für beide Teams zum Pausentee.
Nach der Halbzeitpause kam die Mannschaft von Trainer Antwerpen allerdings deutlich besser aus der Kabine und übernahm zum ersten Mal an diesem Tag die Spielkontrolle. Der kleine BVB hatte den vermehrten Angriffen der Gäste nur noch wenig entgegenzusetzen und konzentrierte sich mit zunehmender Spielzeit rein auf die Verteidigung. Den „Nicht-Torreigen“ eröffnete Daniel Hanslik nach rund einer Stunde Spielzeit. Im Strafraum bediente der FCK-Stürmer zunächst Philipp Hercher, der von der rechten Strafraumseite den BVB-Torhüter nach seinem kraftvollen Flachschluss zu einer sehenswerten Parade zwang. Der Ball prallte danach direkt wieder vor die Füße von Hanslik, der aber zu lange überlegte und sich den Ball augenscheinlich noch in 5m Torentfernung perfekt zurechtlegen wollte bevor er vom BVB-Verteidiger noch entscheidend gestört wurde und sein Schuss deshalb im hohen Bogen über die Querlatte flog. Nur kurze Zeit später wurde erneut Hanslik auf der linken Seite im BVB-Strafraum bedient und passte den Ball auf Höhe der Grundlinie vorbei nach innen zum erneut mitgelaufenen Hercher. Dem FCK-Außenverteidiger gelang aber ähnlich wie seinem Passgeber auch das Kunststück den Ball aus 2m nicht ins Tor,- sondern in die Arme von Torhüter Stefan Drljača zu befördern.
Auch weitere Halbgelegenheiten der roten Teufel sollten an diesem Samstag nicht den gewünschten Torerfolg bringen, die in der Folgezeit noch beste Einschussgelegenheit in der zweiten Hälfte vergab erneut Mike Wunderlich – sein Fernschuss an der rechten Strafraumkante aus rund 20 Metern streifte knapp am linken Pfosten des BVB-Gehäuses vorbei. Auf der anderen Seite durfte sich Avdo Spahic nochmal auszeichen. Der eingewechselte Bah-Traoré bediente den ebenfalls ins Spiel gekommenden Ole Pohlmann per Flanke, der Spahic mit einem Kopfball zu überwinden versuchte. Der FCK-Schlussmann präsentierte sich aber erneut hellwach und lenkte den Ball mit den Fingern noch über das Gehäuse.
Den Höhe- bzw. Tiefpunkt des Tages sollte den FCK allerdings leider noch erwarten. Kurz vor Spielende befand sich nahezu die komplette BVB-Mannschaft am Strafraum des FCK um doch noch den glücklichen Siegtreffer zu erzielen. Der Ball wurde allerdings von den roten Teufeln geklärt und Mike Wunderlich schlug den Ball wieder weit in die gegnerische Spielhälfte, wo Verteidiger Niklas Dams aufgrund eines Platzfehlers den Ball nur unzureichend klären konnte und den nachgerückten Marlon Ritter perfekt bediente. Auch Torhüter Drljača war weit aus seinem Tor geeilt und wollte außerhalb des Strafraums kein Foulspiel an Ritter riskieren bzw. zog in dieser Szene zurück. Der Mittelfeldspieler des FCK spitzelte den Ball am BVB-Torhüter vorbei und hätte am Strafraum den Ball eigentlich nur noch ins leere Tor schieben müssen, entschied sich allerdings anders und versuchte das Spielgerät ein weiteres Mal am ebenfalls mitgelaufenen Innenverteidiger Lennard Maloney vorbeizulegen – dieser allerdings lief Ritter energisch ab und klärte den Ball per Grätsche in allerhöchster Not doch noch auf der Fünfmeterlinie. Eine absolut katastrophale Szene die auch die mitgereisten FCK-Fans absolut fassungslos erstaunte und den niedergeschlagenen Ritter nach der Partie mit sich selbst hadern ließ: "Im Nachhinein muss man sagen, ich muss einfach schießen. Ich hatte etwas Angst, dass der Ball auftitscht, weil der Platz eine wirkliche Katastrophe war. Ich hatte die Wahl, ob ich am Spieler vorbeigehe oder direkt schieße, und ich habe die falsche Entscheidung getroffen. Am Ende musst du hier gewinnen. Das ist einfach scheiße."
Aber frei nach dem allseits bekannten FCK-Motto „Lautrer geben niemals auf – Sie kämpfen“, bieten sich den roten Teufeln vor der Winterpause glücklicherweise noch drei weitere Gelegenheiten (Viktoria Köln (H), Türkgücü München (A), Eintracht Braunschweig (A) um es besser zu machen und den Anschluss an den ersten, direkten Aufstiegsplatz, der aktuell vier Punkte beträgt, weiter zu verkleinern. Den Auftakt bildet das kommende Heimspiel gegen Viktoria Köln am nächsten Samstag (Anstoß: 14:00 Uhr).
Nach fünf Niederlagen aus den ersten sieben Spieltagen hat sich die Viktoria in der Zwischenzeit wieder sehenswert rehabilitiert. Seit dem Heimspiel Ende September gegen den MSV Duisburg, das mit 4:2 gewonnen werden konnte, hat der Verein aus der Domstadt nur noch eine Niederlage (0:4 - SV Meppen) hinnehmen müssen. Zwischen dem 10 – 17. Spieltag steht für die Kölner daher eine eine äußerst gute Bilanz von fünf Siegen, zwei Unentschieden und der erwähnten Niederlage gegen die Meppener zu Buche. Im Übrigen genau die analoge Statistik die auch der 1. FCK in diesem Zeitraum vorweisen kann. Aktuell belegt die Viktoria mit 22 Punkten den 13. Tabellenplatz, mit nur vier Punkten Rückstand auf den 1. FCK.
Treffen also am kommenden Samstag die beiden Mannschaften der Stunde auf dem Betzenberg aufeinander? Am vergangenen Wochenende bezwang die Viktoria den Halleschen FC zu Hause mit 2:0. Auch wenn beim HFC aktuell eine große Verletztenmisere dafür sorgt dass sich die Mannschaft nahezu von alleine aufstellt und Cheftrainer Florian Schnorrenberg auf insgesamt sieben Spieler verzichten muss, ein Ergebnis mit dem man nicht unbedingt rechnen konnte. Für die Kölner erzielte Mittelstürmer Luca Marseiller seine ersten beiden Saisontreffer und stellte die Zeichen schon nach rund zwanzig Spielminuten auf Heimsieg Nummer vier für die Viktoria. Ex-FCK-Stürmer Timmy Thiele, der nahezu die komplette Hinrunde mit Adduktorenbeschwerden und muskulären Problemen ausfiel, wurde rund eine Viertelstunde vor Spielende eingewechselt.
Die aktuellen Topscorer der Viktoria bilden u.a. der linke Mittelfeldspieler Simon Handle (6x Tore, 1x Vorlage) und der ebenfalls ehemalige FCK-Mittelstürmer Albert Bunjaku, der selbst im stolzen Alter von mittlerweile 38 Jahren keine Müdigkeitserscheinungen zeigt und nun auch bereits wieder fünf Saisontore auf seinem Konto hat. Generell lässt sich festhalten dass das Team von Cheftrainer Olaf Janßen gerade in der Breite zu überzeugen weiß – u.a. haben schon ganze sieben Spieler mindestens zwei Saisontore erzielt und sich darüber hinaus auch als Vorlagengeber auszeichnen können. Einfach auszurechnen sind die Kölner also nicht.
Erfreulicherweise musste Marco Antwerpen in Dortmund keine weiteren Verletzungen oder angeschlagene Spieler verzeichnen. Auch Mittelfeldspieler René Klingenburg, der nach überstandenem Muskelfaserriss in die FCK-Mannschaft zurückkehrte, spielte die letzten 25 Minuten ohne Probleme durch und sollte bald schon wieder an seiner alten Leistungsfähigkeit angekommen sein. Auch mit der Rückkehr der coronabedingten/grippebedingten Ausfälle um die Torhüter Matheo Raab und Lorenz Otto, sowie Innenverteidiger Kevin Kraus und Mannschaftskapitän Jean Zimmer darf aller Voraussicht nach in der laufenden Woche gerechnet werden.
So könnten Sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Raab (Spahic) – Winkler, Hippe, Kraus, Hercher, Zuck – Ritter, Götze, Klingenburg, Zimmer (C), Wunderlich, – Hanslik
FC Viktoria Köln: Nicolas – Rossmann, Greger, Heister, Buballa, – Fritz, Klefisch, Hemcke, Sontheimer, Handle, – Marseiller
Sperren/Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Lorenz Otto (TW, krank - Einsatz kurzfristig möglich), Matheo Raab (TW, krank - Einsatz kurzfristig möglich), Leon Hotopp (IV, Außenbandanriss), Kevin Kraus (IV, krank - Einsatz kurzfristig möglich), Jean Zimmer (RM, Einsatz kurzfristig möglich), Marius Kleinsorge (RA, grippaler Infekt - Einsatz kurzfristig möglich), Anil Gözutok (OM, Bänderverletzung), Anas Bakhat (ZM, Kniebinnenschaden), Lucas Röser (MS, Kreuzbandriss), Simon Stehle (RA, Innenband-Teilruptur im Sprunggelenk), Boris Tomiak (Gelbsperre)
FC Viktoria Köln: Sebastian Mielitz (TW, Syndesmosebandriss), Lenn Jastremski (MS, Außenbandriss Knie), David Phillip (RA, Außenmeniskuseinriss), Patrick Koronkiewicz (RV, Adduktorenbeschwerden), Marcel Risse (RM, Muskelverletzung), Seok-ju Hong (MS, Mittelhandbruch)
@Pattelinho: Danke für den Hinweis mit Tomiak - Ist geändert
Eigentlich war a.G. der FCK-Erfolge aus den vorherigen Wochen auch in Dortmund im altehrwürdigen 'Stadion roter Erde' alles für ein weiteres, erfolgreiches FCK-Wochenende angerichtet. Mit zwei Siegen in Folge im Rücken und erstarkt durch die wieder einsatzfähigen Kaderrückkehrer Phillip Hercher, René Klingenburg, Felix Götze und Muhamed Kiprit, versprach man aus Sicht der Betzebuwe personell wieder mehr Optionen zu bieten als in der Vorwoche beim 1:0-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden. Cheftrainer Marco Antwerpen wechselte im Vergleich zum Spiel gegen den SVW auch gleich auf zwei Positionen. Für Dominik Schad begann Philipp Hercher auf der rechten Außenbahn und Felix Götze ersetzte Nicolas Sessa im zentralen Mittelfeld in der Startelf. Ca. 2.000 mitgereiste Schlachtenbummler aus der Pfalz rundeten zumindest optisch den perfekten Rahmen für einen weiteren und hoffnungsvollen FCK-Sieg auf der Tribüne ab.
Die Gastgeber, die u.a. mit dem erst 17-jährigen Nachwuchsstürmer Youssoufa Moukoko in der Stammformation begannen, starteten allerdings besser in die Partie. Gerade in der Anfangsphase wirkte die BVB-Elf Von Chefcoach Enrico Maaßen wacher und frischer im Vergleich zum FCK, der sichtlich Probleme hatte ins Spiel zu kommen und sich gerade im Umschaltspiel extrem schwer tat. Die FCK-Mittelstürmer Kenny-Prince Redondo und Daniel Hanslik hingen über weite Strecken vollkommen in der Luft. Die ersten 30 Spielminuten waren von einem umkämpften Spiel auf schweren und tiefen Geläuf geprägt. Beide Abwehrreihen standen solide und ließen nur vereinzelte Halbchancen zu, die allerdings für keines der beiden Teams zu einem Torerfolg ausreichen sollte. Die größte Torchance auf Seiten des BVB vergab Mittelfeldakteur Immanuel Pherai, der nach einem satten Fernschuss nach rund einer halben Stunde Spielzeit seinen Meister in FCK-Torhüter Avdo Spahic fand, der an diesem Spieltag erneut den designierten Stammtorhüter Matheo Raab tadellos zwischen den FCK-Pfosten vertrat. Die beste Torchance auf Seiten des 1. FCK, verzeichnete Mike Wunderlich kurz vor der Halbzeitpause, der sich ebenfalls per Fernschuss aus zentraler Position kurz vor dem BVB-Strafraum von der Qualität der gegnerischen Querlatte überzeugte. Mit dem Zwischenstand von 0:0 ging es für beide Teams zum Pausentee.
Nach der Halbzeitpause kam die Mannschaft von Trainer Antwerpen allerdings deutlich besser aus der Kabine und übernahm zum ersten Mal an diesem Tag die Spielkontrolle. Der kleine BVB hatte den vermehrten Angriffen der Gäste nur noch wenig entgegenzusetzen und konzentrierte sich mit zunehmender Spielzeit rein auf die Verteidigung. Den „Nicht-Torreigen“ eröffnete Daniel Hanslik nach rund einer Stunde Spielzeit. Im Strafraum bediente der FCK-Stürmer zunächst Philipp Hercher, der von der rechten Strafraumseite den BVB-Torhüter nach seinem kraftvollen Flachschluss zu einer sehenswerten Parade zwang. Der Ball prallte danach direkt wieder vor die Füße von Hanslik, der aber zu lange überlegte und sich den Ball augenscheinlich noch in 5m Torentfernung perfekt zurechtlegen wollte bevor er vom BVB-Verteidiger noch entscheidend gestört wurde und sein Schuss deshalb im hohen Bogen über die Querlatte flog. Nur kurze Zeit später wurde erneut Hanslik auf der linken Seite im BVB-Strafraum bedient und passte den Ball auf Höhe der Grundlinie vorbei nach innen zum erneut mitgelaufenen Hercher. Dem FCK-Außenverteidiger gelang aber ähnlich wie seinem Passgeber auch das Kunststück den Ball aus 2m nicht ins Tor,- sondern in die Arme von Torhüter Stefan Drljača zu befördern.
Auch weitere Halbgelegenheiten der roten Teufel sollten an diesem Samstag nicht den gewünschten Torerfolg bringen, die in der Folgezeit noch beste Einschussgelegenheit in der zweiten Hälfte vergab erneut Mike Wunderlich – sein Fernschuss an der rechten Strafraumkante aus rund 20 Metern streifte knapp am linken Pfosten des BVB-Gehäuses vorbei. Auf der anderen Seite durfte sich Avdo Spahic nochmal auszeichen. Der eingewechselte Bah-Traoré bediente den ebenfalls ins Spiel gekommenden Ole Pohlmann per Flanke, der Spahic mit einem Kopfball zu überwinden versuchte. Der FCK-Schlussmann präsentierte sich aber erneut hellwach und lenkte den Ball mit den Fingern noch über das Gehäuse.
Den Höhe- bzw. Tiefpunkt des Tages sollte den FCK allerdings leider noch erwarten. Kurz vor Spielende befand sich nahezu die komplette BVB-Mannschaft am Strafraum des FCK um doch noch den glücklichen Siegtreffer zu erzielen. Der Ball wurde allerdings von den roten Teufeln geklärt und Mike Wunderlich schlug den Ball wieder weit in die gegnerische Spielhälfte, wo Verteidiger Niklas Dams aufgrund eines Platzfehlers den Ball nur unzureichend klären konnte und den nachgerückten Marlon Ritter perfekt bediente. Auch Torhüter Drljača war weit aus seinem Tor geeilt und wollte außerhalb des Strafraums kein Foulspiel an Ritter riskieren bzw. zog in dieser Szene zurück. Der Mittelfeldspieler des FCK spitzelte den Ball am BVB-Torhüter vorbei und hätte am Strafraum den Ball eigentlich nur noch ins leere Tor schieben müssen, entschied sich allerdings anders und versuchte das Spielgerät ein weiteres Mal am ebenfalls mitgelaufenen Innenverteidiger Lennard Maloney vorbeizulegen – dieser allerdings lief Ritter energisch ab und klärte den Ball per Grätsche in allerhöchster Not doch noch auf der Fünfmeterlinie. Eine absolut katastrophale Szene die auch die mitgereisten FCK-Fans absolut fassungslos erstaunte und den niedergeschlagenen Ritter nach der Partie mit sich selbst hadern ließ: "Im Nachhinein muss man sagen, ich muss einfach schießen. Ich hatte etwas Angst, dass der Ball auftitscht, weil der Platz eine wirkliche Katastrophe war. Ich hatte die Wahl, ob ich am Spieler vorbeigehe oder direkt schieße, und ich habe die falsche Entscheidung getroffen. Am Ende musst du hier gewinnen. Das ist einfach scheiße."
Aber frei nach dem allseits bekannten FCK-Motto „Lautrer geben niemals auf – Sie kämpfen“, bieten sich den roten Teufeln vor der Winterpause glücklicherweise noch drei weitere Gelegenheiten (Viktoria Köln (H), Türkgücü München (A), Eintracht Braunschweig (A) um es besser zu machen und den Anschluss an den ersten, direkten Aufstiegsplatz, der aktuell vier Punkte beträgt, weiter zu verkleinern. Den Auftakt bildet das kommende Heimspiel gegen Viktoria Köln am nächsten Samstag (Anstoß: 14:00 Uhr).
Nach fünf Niederlagen aus den ersten sieben Spieltagen hat sich die Viktoria in der Zwischenzeit wieder sehenswert rehabilitiert. Seit dem Heimspiel Ende September gegen den MSV Duisburg, das mit 4:2 gewonnen werden konnte, hat der Verein aus der Domstadt nur noch eine Niederlage (0:4 - SV Meppen) hinnehmen müssen. Zwischen dem 10 – 17. Spieltag steht für die Kölner daher eine eine äußerst gute Bilanz von fünf Siegen, zwei Unentschieden und der erwähnten Niederlage gegen die Meppener zu Buche. Im Übrigen genau die analoge Statistik die auch der 1. FCK in diesem Zeitraum vorweisen kann. Aktuell belegt die Viktoria mit 22 Punkten den 13. Tabellenplatz, mit nur vier Punkten Rückstand auf den 1. FCK.
Treffen also am kommenden Samstag die beiden Mannschaften der Stunde auf dem Betzenberg aufeinander? Am vergangenen Wochenende bezwang die Viktoria den Halleschen FC zu Hause mit 2:0. Auch wenn beim HFC aktuell eine große Verletztenmisere dafür sorgt dass sich die Mannschaft nahezu von alleine aufstellt und Cheftrainer Florian Schnorrenberg auf insgesamt sieben Spieler verzichten muss, ein Ergebnis mit dem man nicht unbedingt rechnen konnte. Für die Kölner erzielte Mittelstürmer Luca Marseiller seine ersten beiden Saisontreffer und stellte die Zeichen schon nach rund zwanzig Spielminuten auf Heimsieg Nummer vier für die Viktoria. Ex-FCK-Stürmer Timmy Thiele, der nahezu die komplette Hinrunde mit Adduktorenbeschwerden und muskulären Problemen ausfiel, wurde rund eine Viertelstunde vor Spielende eingewechselt.
Die aktuellen Topscorer der Viktoria bilden u.a. der linke Mittelfeldspieler Simon Handle (6x Tore, 1x Vorlage) und der ebenfalls ehemalige FCK-Mittelstürmer Albert Bunjaku, der selbst im stolzen Alter von mittlerweile 38 Jahren keine Müdigkeitserscheinungen zeigt und nun auch bereits wieder fünf Saisontore auf seinem Konto hat. Generell lässt sich festhalten dass das Team von Cheftrainer Olaf Janßen gerade in der Breite zu überzeugen weiß – u.a. haben schon ganze sieben Spieler mindestens zwei Saisontore erzielt und sich darüber hinaus auch als Vorlagengeber auszeichnen können. Einfach auszurechnen sind die Kölner also nicht.
Erfreulicherweise musste Marco Antwerpen in Dortmund keine weiteren Verletzungen oder angeschlagene Spieler verzeichnen. Auch Mittelfeldspieler René Klingenburg, der nach überstandenem Muskelfaserriss in die FCK-Mannschaft zurückkehrte, spielte die letzten 25 Minuten ohne Probleme durch und sollte bald schon wieder an seiner alten Leistungsfähigkeit angekommen sein. Auch mit der Rückkehr der coronabedingten/grippebedingten Ausfälle um die Torhüter Matheo Raab und Lorenz Otto, sowie Innenverteidiger Kevin Kraus und Mannschaftskapitän Jean Zimmer darf aller Voraussicht nach in der laufenden Woche gerechnet werden.
So könnten Sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Raab (Spahic) – Winkler, Hippe, Kraus, Hercher, Zuck – Ritter, Götze, Klingenburg, Zimmer (C), Wunderlich, – Hanslik
FC Viktoria Köln: Nicolas – Rossmann, Greger, Heister, Buballa, – Fritz, Klefisch, Hemcke, Sontheimer, Handle, – Marseiller
Sperren/Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Lorenz Otto (TW, krank - Einsatz kurzfristig möglich), Matheo Raab (TW, krank - Einsatz kurzfristig möglich), Leon Hotopp (IV, Außenbandanriss), Kevin Kraus (IV, krank - Einsatz kurzfristig möglich), Jean Zimmer (RM, Einsatz kurzfristig möglich), Marius Kleinsorge (RA, grippaler Infekt - Einsatz kurzfristig möglich), Anil Gözutok (OM, Bänderverletzung), Anas Bakhat (ZM, Kniebinnenschaden), Lucas Röser (MS, Kreuzbandriss), Simon Stehle (RA, Innenband-Teilruptur im Sprunggelenk), Boris Tomiak (Gelbsperre)
FC Viktoria Köln: Sebastian Mielitz (TW, Syndesmosebandriss), Lenn Jastremski (MS, Außenbandriss Knie), David Phillip (RA, Außenmeniskuseinriss), Patrick Koronkiewicz (RV, Adduktorenbeschwerden), Marcel Risse (RM, Muskelverletzung), Seok-ju Hong (MS, Mittelhandbruch)
@Pattelinho: Danke für den Hinweis mit Tomiak - Ist geändert
Zuletzt bearbeitet: