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Wo aktuell 1. FCK draufsteht, ist seit mittlerweile sechs ungeschlagenen Spielen in Folge der 1. FCK auch mehr als drin - Mit einem eindeutigen 3:0-Auswärtssieg vom vergangenen Freitagabend im Traditionsduell unter Flutlichtatmosphäre beim FC Schalke 04, blieben die Pfälzer auch beim Spiel gegen die königsblauen Knappen ein weiteres Mal unbesiegt und verschärften zeitgleich die Krise beim Fußballriesen aus dem Ruhrpott, der nach der empfindlichen Heimniederlage mit derzeitig 13 Punkten nach wie vor denkbar knapp vor der roten Zone der vom Abstieg bedrohten Zweitligateams rangiert, die gegenwärtig vom Tabellenschlusslicht des SSV Jahn Regensburg (8 Pkt.), dem SC Preußen Münster (12 Pkt.) und dem SSV 1846 Ulm (12. Pkt.) belegt werden.
Bei der Partie in der Veltins-Arena besorgten Ragnar Ache (12‘), Sturmpartner Daniel Hanslik (52‘) und FCK-Neuzugang Daisuke Yokota (61‘) die entscheidenden Treffer für die roten Teufel, die gerade im Falle von Ache und Hanslik zu den psychologisch-wichtigen Zeitpunkten in der Anfangsviertelstunde bzw. nach dem Wiederanpfiff der Partie kurz nach der Halbzeitpause fielen. Die Hausherren blieben in Halbzeit eins auch nach dem frühen 0:1-Rückstand zwar bemüht, ein Spiel auf Augenhöhe entwickeln zu lassen, ließen aber spätestens vor dem Gehäuse von FCK-Keeper Krahl die notwendige Konsequenz im Torabschluss vermissen. Die Pfälzer hingegen überzeugten in den entscheidenden Momenten vor dem gegnerischen Tor genau durch diese notwendige Gier und Durchschlagskraft, die noch eine Woche zuvor im Heimspiel gegen die Eintracht aus Braunschweig sehr verbesserungsfähig ausfiel und oftmals in einem Chancenwucher der Betzebuwe mündete.
Die rund 7.000 mitgereisten Fans aus Lautern sahen jedenfalls beim Spiel auf Schalke eine äußerst erwachsene, reife und abgeklärte Leistung ihrer Mannschaft, die sich mit dem eindeutigen Auswärtssieg und aktuell 23 Punkten sogar in der tabellarischen Spitzengruppe der ersten drei Teams in Liga 2. wiederfinden dürfen – punktgleich mit dem Hamburger SV, der sein gestriges Auswärtsspiel gegen den kommenden FCK-Gegner aus Karlsruhe ebenfalls mit einem 3:1 positiv für sich gestalten konnte.
Wenn es an diesem perfekten Fußballfreitag aus Sicht der Pfälzer auch nur einen Grund gab, der die Freude der roten Teufel und der zahlreich im Stadion vertretenen FCK-Fans etwas trübte, war es die verletzungsbedingte Auswechslung vom aktuellen Top-Torschützen Ragnar Ache, der kurz vor dem Seitenwechsel nach einem Sprint im Mittelfeld ohne Gegnereinwirkung plötzlich zu Boden sank und sich schmerzverzerrt an die Lautrer „Wade der Nation“ griff – wie sich nach den anschließenden Untersuchungen einen Tag später herausstellen sollte, zog sich der bis dato erfolgreichste Angreifer der Pfälzer (neun Saisontore) eine Verletzung an der Wade/Sprunggelenk zu, die ihn voraussichtlich bis zum Ende des Fußballjahres aus dem sportlichen Verkehr ziehen wird. Ein bitterer Ausfall für die Mannschaft vom Betzenberg, die ihren gefährlichsten Torschützen in den anstehenden, drei schweren Aufgaben bis zum kalendarischen Jahreswechsel gegen den Karlsruher SC (H), den SV Darmstadt 98 (A) und den 1. FC Köln (H) sehr gut hätte gebrauchen können.
Ebenfalls ein kleiner „Downer“ aus Sicht der Pfälzer war die fünfte gelbe Karte für den Vorlagengeber zum 1:0, Filip Kaloč, der sich nach leichten Startschwierigkeiten zur Saisonanfangsphase zuletzt wieder mit starken Leistungen in den öffentlichen Betze-Fokus spielte und zusammen mit Nebenmann Afeez Aremu auf der Position im zentral-defensiven Mittelfeld mitverantwortlich für den tollen Lauf der Lautrer aus den letzten Wochen war. Der 24-jährige Tscheche sah nach einem taktischen Foul gegen S04-Flügelverteidiger Taylan Bulut den fünften, gelben Karton (58‘) und wird somit im anstehenden Spiel gegen den Karlsruher SC eine Partie zum Zuschauen verdammt sein.
Während die Lautrer dem Derby gegen den badischen Erzrivalen mit großer Vorfreude entgegenfiebern, ist das kleine, aufkeimende Pflänzchen Hoffnung in Gelsenkirchen spätestens seit dem vergangenen Freitagabend wieder der allgemeinen Ernüchterung gewichen, die auch beim Blick auf die anstehenden Aufgaben vor dem Jahreswechsel sicherlich nicht deutlich optimistischer ausfallen dürfte – in den letzten drei Spielen vor der Winterpause muss sich der S04 u.a. noch gegen die SV Elversberg (A) und die Fortuna aus Düsseldorf (H) messen – der Auftakt in diese drei Wochen der Wahrheit bildet allerdings auch zeitgleich die denkbar schwerste Agenda, am kommenden Freitagabend gastieren die Knappen beim aktuellen Tabellenführer des SC Paderborn (Anstoß Fr, 06.12 – 18:30 Uhr).
Für den Traditionsverein vom Betzenberg hingegen kommt es am anstehenden 15. Spieltag wie bereits erwähnt, zum bereits heiß-erwarteten Prestigederby gegen den KSC.
Die „Gelbfüßler“, wie die Karlsruher neckischerweise insbesondere von den schwäbischen oder pfälzischen Landesnachbarn gerne bezeichnet werden, liegen mit dem 1. FCK gegenwärtig punktgleich in der Tabelle auf Platz fünf – nur das Torverhältnis ist aktuell dafür verantwortlich, dass sich die Lautrer im Tableau momentan zwei Ränge besser platzieren als die badischen Gäste. Haben die Hausherren vor dem direkten Duell auf Deutschlands höchsten Fußballberg am kommenden Samstag zurzeit ein positives Torverhältnis von 26:20 vorzuweisen, liegt der KSC mit einem Torverhältnis von 27:25 nur knapp dahinter.
Am gestrigen Sonntag musste der anstehende Gegner des 1. FCK eine empfindliche 1:3-Heimniederlage gegen die Rothosen des Hamburger SV hinnehmen, die beim Spiel im Karlsruher „BBK-Wildpark“ nach vier sieglosen Partien in Folge und der zwischenzeitlichen Entlassung von Ex-Cheftrainer Steffen Baumgart, selbst den ersten Drei-Punkte-Erfolg seit fünf Wochen für sich verbuchen durften. Nach einem kapitalen Fehler im Aufbauspiel durch KSC-Jungtorhüter Max Weiss, brachte HSV-Angreifer Jean-Luc Dompé die Gäste von der Elbe in der 23. Spielminute mit 1:0 in Führung. KSC-Stürmer Fabian Schleusener egalisierte den Spielstand rund fünfzehn Minuten später durch seinen vierten Saisontreffer in der 38. Minute noch vor der Halbzeitpause zum 1:1. In Spielhälfte zwei war es jedoch erneut Dompé (55‘) und der eingewechselte Davie Selke (87‘), der nach Vorlage Dompé aus einer Kontersituation kurz vor Spielende den berühmten Deckel auf die Partie machte und den Karlsruhern die dritte Niederlage der aktuellen Saison beifügte.
Unabhängig dieses kleinen Rückschlags spielt der KSC in diesem Jahr allerdings erneut eine starke Rolle In Liga zwei und schickt sich auch nach dem Zeitraum einer fast vollständig gespielten Halbserie wieder an, am Ende ein entscheidendes Wörtchen in Sachen Aufstiegskampf mitsprechen zu dürfen. Unter dem langjährigen Cheftrainer Christian Eichner, mit dem die Badener bereits in die sechste Pflichtspielsaison in Folge starteten, durfte man in Karlsruhe über die letzten Spielzeiten jedenfalls eine kontinuierliche und stetige Verbesserung/Weiterentwicklung der eigenen Spielanlage registrieren. Die vergangenen beiden Spielzeiten schloss man als Tabellensiebter (22/23) und Tabellenfünfter (23/24) stets auf einem einstelligen Tabellenplatz ab.
Trotz dieser guten Entwicklung herrschten in den vergangenen Wochen allerdings auch einige leise Misstöne, hinsichtlich der sich hinziehenden Vertragsverlängerung vom aktuellen KSC-Cheftrainer. Nach einer länger währenden Hängepartie von mehreren Monaten, in denen sich Eichner offenbar nicht zu einer Ausweitung seines bestehenden Kontraktes bei den Badenern durchringen konnte, meldete man nun vor rund vier Wochen endlich positiven Vollzug am Wildpark. Die guten und nachhaltigen Leistungen des 41-jährigen Fußballlehrers auf der Karlsruher-Trainerbank hatten offensichtlich auch andere Mittwettbewerber auf den Plan treten lassen, die den gebürtigen Sinsheimer selbst gerne zukünftig bei ihrem Club an der Seitenlinie gesehen hätten (u.a. signalisierte der FC St. Pauli vor Beginn der neuen Saison nach dem Abgang von Aufstiegscoach Fabian Hürzeler starkes Interesse, entschieden sich dann allerdings für Alexander Blessin) – nun schob Eichner selbst in Zusammenarbeit mit der KSC-Clubführung diesen Wechselgerüchten einen Riegel vor: Sein aktueller Vertrag wurde bis ins Jahr 2027 verlängert, ob darin eine Ausstiegsklausel verankert ist, wurde weder von Eichner selbst, noch von den Vereinsbossen bisher kommuniziert.
Aus sportlicher Hinsicht scheint sich diese bisherige Unklarheit in der Trainerfrage beim KSC in der Hinrunde allerdings nicht gravierend auf die Leistungen der Profimannschaft ausgewirkt zu haben. Mit einer bisherigen Bilanz von sechs Siegen, fünf Unentschieden und drei Niederlagen dürfen sich die Karlsruher aktuell zu Recht zur Spitzengruppe in der 2. Liga zählen, die durch das aktuelle Tabellenbild und die enge Leistungsdichte der anderen Mannschaften aber nach wie vor sehr verzerrt wirkt. Drei Spieltage vor Hinrundenende kämpfen bisweilen satte 11-12 Mannschaften und somit über die Hälfte aller Clubs noch um die Herbstmeisterschaft in Liga zwei – selbst die Lilien aus Darmstadt (aktuell mit 20. Pkt. Tabellenelfter) könnten mit neun Punkten aus den kommenden drei Spieltagen noch einen großen Sprung im Tableau hinlegen und bei einer Niederlagenserie den aktuellen Tabellenführer vom SC Paderborn (27 Pkt.) abfangen, die sich nach einem überzeugenden 3:1-Auswärtserfolg beim Tabellensechsten der SV Elversberg als einziges Team im Moment ein kleines vier-Punkte-Polster auf die nachfolgenden Teams in der Tabelle aufbauen konnten.
Nicht zu vernachlässigen ist vor dem direkten Aufeinandertreffen der beiden Traditionsclubs am kommenden Samstag im Fritz-Walter-Stadion die aktuelle Formtabelle, die aus Sicht der Lautrer wohl gegenwärtig nicht besser ausfallen könnte. Mit elf Punkten aus den vergangenen fünf Spieltagen (Torverhältnis 12:7) rangieren die roten Teufel hier auf Tabellenplatz zwei, hinter den Senkrechtstartern des SV Darmstadt 98, die nach der erfolgreichen Installation von Neu-Coach Florian Kohfeldt Anfang September aktuell punktgleich und nur mit einem hauchdünnen Vorsprung bzw. aufgrund des leicht besseren Torverhältnisses von 11:4 Platz eins in dieser Statistik einnehmen.
Dabei auffällig: Der Gast aus Karlsruhe liegt im analogen Schaubild derzeitig nur auf einem unterdurchschnittlichen fünfzehnten Rang – die drei bisherigen Saisonniederlagen gegen Hertha BSC Berlin (Spieltag 10. - 1:3), Hannover 96 (Spieltag 11. - 1:2) und den Hamburger SV (Spieltag 14. - 1:3) mussten die Badener vor dem direkten Aufeinandertreffen mit den roten Teufeln ausgerechnet über den Zeitraum der letzten fünf Wochen hinnehmen. Abseits dessen gab es einen umkämpften Sieg beim Fürther-Kleeblatt (3:2) am 13. Spieltag sowie eine Punkteteilung im Heimspiel gegen den SC Preußen Münster an Spieltag 12. (1:1).
Macht sich da ggf. aktuell eine länger-andauernde Formdelle in Karlsruhe bemerkbar, die die Mannschaft von FCK-Chefcoach Markus Anfang am kommenden Samstag zu ihren Gunsten nutzen möchte? Die anstehenden neunzig Minuten dürften im direkten Schlagabtausch beider Vereine den Beweis liefern, wobei Derbys gegen den KSC ohnehin ihren ganz eigenen Charakter mitbringen und Spielverläufe sowie verteilte Favoritenrollen im Vorfeld sehr schwierig bis gar nicht zu prognostizieren sind.
Die Lautrer sollten vor dem Duell deshalb auch einen verstärkten Blick auf die gegenwärtige Gasttabelle werfen, wo sich die Badener während des bisherigen Saisonverlaufs mit einer Bilanz von drei Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage (Torverhältnis 13:11) nur einmal in der fußballerischen Fremde geschlagen geben mussten und sich somit in den bisherigen Auswärtsauftritten sehr stabil präsentierten - Vor dem Hintergrund dieser starken Statistik sollten die Lautrer am kommenden Samstag also durchaus gewarnt sein.
Ein vermeintlich kleiner Vorteil für die roten Teufel könnte am Samstag hingegen sein, dass der Karlsruher SC am kommenden Mittwochabend (Anstoß 20:45 Uhr) in der dritten Runde des diesjährigen DFB-Pokals im Heimspiel gegen den Bundesligisten vom FC Augsburg gefordert ist und somit die Beine nach der englischen Woche und dem Achtelfinale gegen die Puppenkiste des FCA bei den Pfälzern am kommenden Samstagnachmittag etwas ausgeruhter sind, als bei den badischen Gästen – verlassen sollte sich die Mannschaft von FCK-Coach Markus Anfang darauf allerdings nicht.
Bei der Partie in der Veltins-Arena besorgten Ragnar Ache (12‘), Sturmpartner Daniel Hanslik (52‘) und FCK-Neuzugang Daisuke Yokota (61‘) die entscheidenden Treffer für die roten Teufel, die gerade im Falle von Ache und Hanslik zu den psychologisch-wichtigen Zeitpunkten in der Anfangsviertelstunde bzw. nach dem Wiederanpfiff der Partie kurz nach der Halbzeitpause fielen. Die Hausherren blieben in Halbzeit eins auch nach dem frühen 0:1-Rückstand zwar bemüht, ein Spiel auf Augenhöhe entwickeln zu lassen, ließen aber spätestens vor dem Gehäuse von FCK-Keeper Krahl die notwendige Konsequenz im Torabschluss vermissen. Die Pfälzer hingegen überzeugten in den entscheidenden Momenten vor dem gegnerischen Tor genau durch diese notwendige Gier und Durchschlagskraft, die noch eine Woche zuvor im Heimspiel gegen die Eintracht aus Braunschweig sehr verbesserungsfähig ausfiel und oftmals in einem Chancenwucher der Betzebuwe mündete.
Die rund 7.000 mitgereisten Fans aus Lautern sahen jedenfalls beim Spiel auf Schalke eine äußerst erwachsene, reife und abgeklärte Leistung ihrer Mannschaft, die sich mit dem eindeutigen Auswärtssieg und aktuell 23 Punkten sogar in der tabellarischen Spitzengruppe der ersten drei Teams in Liga 2. wiederfinden dürfen – punktgleich mit dem Hamburger SV, der sein gestriges Auswärtsspiel gegen den kommenden FCK-Gegner aus Karlsruhe ebenfalls mit einem 3:1 positiv für sich gestalten konnte.
Wenn es an diesem perfekten Fußballfreitag aus Sicht der Pfälzer auch nur einen Grund gab, der die Freude der roten Teufel und der zahlreich im Stadion vertretenen FCK-Fans etwas trübte, war es die verletzungsbedingte Auswechslung vom aktuellen Top-Torschützen Ragnar Ache, der kurz vor dem Seitenwechsel nach einem Sprint im Mittelfeld ohne Gegnereinwirkung plötzlich zu Boden sank und sich schmerzverzerrt an die Lautrer „Wade der Nation“ griff – wie sich nach den anschließenden Untersuchungen einen Tag später herausstellen sollte, zog sich der bis dato erfolgreichste Angreifer der Pfälzer (neun Saisontore) eine Verletzung an der Wade/Sprunggelenk zu, die ihn voraussichtlich bis zum Ende des Fußballjahres aus dem sportlichen Verkehr ziehen wird. Ein bitterer Ausfall für die Mannschaft vom Betzenberg, die ihren gefährlichsten Torschützen in den anstehenden, drei schweren Aufgaben bis zum kalendarischen Jahreswechsel gegen den Karlsruher SC (H), den SV Darmstadt 98 (A) und den 1. FC Köln (H) sehr gut hätte gebrauchen können.
Ebenfalls ein kleiner „Downer“ aus Sicht der Pfälzer war die fünfte gelbe Karte für den Vorlagengeber zum 1:0, Filip Kaloč, der sich nach leichten Startschwierigkeiten zur Saisonanfangsphase zuletzt wieder mit starken Leistungen in den öffentlichen Betze-Fokus spielte und zusammen mit Nebenmann Afeez Aremu auf der Position im zentral-defensiven Mittelfeld mitverantwortlich für den tollen Lauf der Lautrer aus den letzten Wochen war. Der 24-jährige Tscheche sah nach einem taktischen Foul gegen S04-Flügelverteidiger Taylan Bulut den fünften, gelben Karton (58‘) und wird somit im anstehenden Spiel gegen den Karlsruher SC eine Partie zum Zuschauen verdammt sein.
Während die Lautrer dem Derby gegen den badischen Erzrivalen mit großer Vorfreude entgegenfiebern, ist das kleine, aufkeimende Pflänzchen Hoffnung in Gelsenkirchen spätestens seit dem vergangenen Freitagabend wieder der allgemeinen Ernüchterung gewichen, die auch beim Blick auf die anstehenden Aufgaben vor dem Jahreswechsel sicherlich nicht deutlich optimistischer ausfallen dürfte – in den letzten drei Spielen vor der Winterpause muss sich der S04 u.a. noch gegen die SV Elversberg (A) und die Fortuna aus Düsseldorf (H) messen – der Auftakt in diese drei Wochen der Wahrheit bildet allerdings auch zeitgleich die denkbar schwerste Agenda, am kommenden Freitagabend gastieren die Knappen beim aktuellen Tabellenführer des SC Paderborn (Anstoß Fr, 06.12 – 18:30 Uhr).
Für den Traditionsverein vom Betzenberg hingegen kommt es am anstehenden 15. Spieltag wie bereits erwähnt, zum bereits heiß-erwarteten Prestigederby gegen den KSC.
Die „Gelbfüßler“, wie die Karlsruher neckischerweise insbesondere von den schwäbischen oder pfälzischen Landesnachbarn gerne bezeichnet werden, liegen mit dem 1. FCK gegenwärtig punktgleich in der Tabelle auf Platz fünf – nur das Torverhältnis ist aktuell dafür verantwortlich, dass sich die Lautrer im Tableau momentan zwei Ränge besser platzieren als die badischen Gäste. Haben die Hausherren vor dem direkten Duell auf Deutschlands höchsten Fußballberg am kommenden Samstag zurzeit ein positives Torverhältnis von 26:20 vorzuweisen, liegt der KSC mit einem Torverhältnis von 27:25 nur knapp dahinter.
Am gestrigen Sonntag musste der anstehende Gegner des 1. FCK eine empfindliche 1:3-Heimniederlage gegen die Rothosen des Hamburger SV hinnehmen, die beim Spiel im Karlsruher „BBK-Wildpark“ nach vier sieglosen Partien in Folge und der zwischenzeitlichen Entlassung von Ex-Cheftrainer Steffen Baumgart, selbst den ersten Drei-Punkte-Erfolg seit fünf Wochen für sich verbuchen durften. Nach einem kapitalen Fehler im Aufbauspiel durch KSC-Jungtorhüter Max Weiss, brachte HSV-Angreifer Jean-Luc Dompé die Gäste von der Elbe in der 23. Spielminute mit 1:0 in Führung. KSC-Stürmer Fabian Schleusener egalisierte den Spielstand rund fünfzehn Minuten später durch seinen vierten Saisontreffer in der 38. Minute noch vor der Halbzeitpause zum 1:1. In Spielhälfte zwei war es jedoch erneut Dompé (55‘) und der eingewechselte Davie Selke (87‘), der nach Vorlage Dompé aus einer Kontersituation kurz vor Spielende den berühmten Deckel auf die Partie machte und den Karlsruhern die dritte Niederlage der aktuellen Saison beifügte.
Unabhängig dieses kleinen Rückschlags spielt der KSC in diesem Jahr allerdings erneut eine starke Rolle In Liga zwei und schickt sich auch nach dem Zeitraum einer fast vollständig gespielten Halbserie wieder an, am Ende ein entscheidendes Wörtchen in Sachen Aufstiegskampf mitsprechen zu dürfen. Unter dem langjährigen Cheftrainer Christian Eichner, mit dem die Badener bereits in die sechste Pflichtspielsaison in Folge starteten, durfte man in Karlsruhe über die letzten Spielzeiten jedenfalls eine kontinuierliche und stetige Verbesserung/Weiterentwicklung der eigenen Spielanlage registrieren. Die vergangenen beiden Spielzeiten schloss man als Tabellensiebter (22/23) und Tabellenfünfter (23/24) stets auf einem einstelligen Tabellenplatz ab.
Trotz dieser guten Entwicklung herrschten in den vergangenen Wochen allerdings auch einige leise Misstöne, hinsichtlich der sich hinziehenden Vertragsverlängerung vom aktuellen KSC-Cheftrainer. Nach einer länger währenden Hängepartie von mehreren Monaten, in denen sich Eichner offenbar nicht zu einer Ausweitung seines bestehenden Kontraktes bei den Badenern durchringen konnte, meldete man nun vor rund vier Wochen endlich positiven Vollzug am Wildpark. Die guten und nachhaltigen Leistungen des 41-jährigen Fußballlehrers auf der Karlsruher-Trainerbank hatten offensichtlich auch andere Mittwettbewerber auf den Plan treten lassen, die den gebürtigen Sinsheimer selbst gerne zukünftig bei ihrem Club an der Seitenlinie gesehen hätten (u.a. signalisierte der FC St. Pauli vor Beginn der neuen Saison nach dem Abgang von Aufstiegscoach Fabian Hürzeler starkes Interesse, entschieden sich dann allerdings für Alexander Blessin) – nun schob Eichner selbst in Zusammenarbeit mit der KSC-Clubführung diesen Wechselgerüchten einen Riegel vor: Sein aktueller Vertrag wurde bis ins Jahr 2027 verlängert, ob darin eine Ausstiegsklausel verankert ist, wurde weder von Eichner selbst, noch von den Vereinsbossen bisher kommuniziert.
Aus sportlicher Hinsicht scheint sich diese bisherige Unklarheit in der Trainerfrage beim KSC in der Hinrunde allerdings nicht gravierend auf die Leistungen der Profimannschaft ausgewirkt zu haben. Mit einer bisherigen Bilanz von sechs Siegen, fünf Unentschieden und drei Niederlagen dürfen sich die Karlsruher aktuell zu Recht zur Spitzengruppe in der 2. Liga zählen, die durch das aktuelle Tabellenbild und die enge Leistungsdichte der anderen Mannschaften aber nach wie vor sehr verzerrt wirkt. Drei Spieltage vor Hinrundenende kämpfen bisweilen satte 11-12 Mannschaften und somit über die Hälfte aller Clubs noch um die Herbstmeisterschaft in Liga zwei – selbst die Lilien aus Darmstadt (aktuell mit 20. Pkt. Tabellenelfter) könnten mit neun Punkten aus den kommenden drei Spieltagen noch einen großen Sprung im Tableau hinlegen und bei einer Niederlagenserie den aktuellen Tabellenführer vom SC Paderborn (27 Pkt.) abfangen, die sich nach einem überzeugenden 3:1-Auswärtserfolg beim Tabellensechsten der SV Elversberg als einziges Team im Moment ein kleines vier-Punkte-Polster auf die nachfolgenden Teams in der Tabelle aufbauen konnten.
Nicht zu vernachlässigen ist vor dem direkten Aufeinandertreffen der beiden Traditionsclubs am kommenden Samstag im Fritz-Walter-Stadion die aktuelle Formtabelle, die aus Sicht der Lautrer wohl gegenwärtig nicht besser ausfallen könnte. Mit elf Punkten aus den vergangenen fünf Spieltagen (Torverhältnis 12:7) rangieren die roten Teufel hier auf Tabellenplatz zwei, hinter den Senkrechtstartern des SV Darmstadt 98, die nach der erfolgreichen Installation von Neu-Coach Florian Kohfeldt Anfang September aktuell punktgleich und nur mit einem hauchdünnen Vorsprung bzw. aufgrund des leicht besseren Torverhältnisses von 11:4 Platz eins in dieser Statistik einnehmen.
Dabei auffällig: Der Gast aus Karlsruhe liegt im analogen Schaubild derzeitig nur auf einem unterdurchschnittlichen fünfzehnten Rang – die drei bisherigen Saisonniederlagen gegen Hertha BSC Berlin (Spieltag 10. - 1:3), Hannover 96 (Spieltag 11. - 1:2) und den Hamburger SV (Spieltag 14. - 1:3) mussten die Badener vor dem direkten Aufeinandertreffen mit den roten Teufeln ausgerechnet über den Zeitraum der letzten fünf Wochen hinnehmen. Abseits dessen gab es einen umkämpften Sieg beim Fürther-Kleeblatt (3:2) am 13. Spieltag sowie eine Punkteteilung im Heimspiel gegen den SC Preußen Münster an Spieltag 12. (1:1).
Macht sich da ggf. aktuell eine länger-andauernde Formdelle in Karlsruhe bemerkbar, die die Mannschaft von FCK-Chefcoach Markus Anfang am kommenden Samstag zu ihren Gunsten nutzen möchte? Die anstehenden neunzig Minuten dürften im direkten Schlagabtausch beider Vereine den Beweis liefern, wobei Derbys gegen den KSC ohnehin ihren ganz eigenen Charakter mitbringen und Spielverläufe sowie verteilte Favoritenrollen im Vorfeld sehr schwierig bis gar nicht zu prognostizieren sind.
Die Lautrer sollten vor dem Duell deshalb auch einen verstärkten Blick auf die gegenwärtige Gasttabelle werfen, wo sich die Badener während des bisherigen Saisonverlaufs mit einer Bilanz von drei Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage (Torverhältnis 13:11) nur einmal in der fußballerischen Fremde geschlagen geben mussten und sich somit in den bisherigen Auswärtsauftritten sehr stabil präsentierten - Vor dem Hintergrund dieser starken Statistik sollten die Lautrer am kommenden Samstag also durchaus gewarnt sein.
Ein vermeintlich kleiner Vorteil für die roten Teufel könnte am Samstag hingegen sein, dass der Karlsruher SC am kommenden Mittwochabend (Anstoß 20:45 Uhr) in der dritten Runde des diesjährigen DFB-Pokals im Heimspiel gegen den Bundesligisten vom FC Augsburg gefordert ist und somit die Beine nach der englischen Woche und dem Achtelfinale gegen die Puppenkiste des FCA bei den Pfälzern am kommenden Samstagnachmittag etwas ausgeruhter sind, als bei den badischen Gästen – verlassen sollte sich die Mannschaft von FCK-Coach Markus Anfang darauf allerdings nicht.
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