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Der kommende FCK-Gegner aus Magdeburg muss die Auswärtsfahrt in die Pfalz am nächsten Sonntag mit einer Niederlage im Gepäck antreten. Gegen den aktuellen Tabellenzweiten aus Hannover 96 setzte es am vergangenen Sonntagnachmittag eine empfindliche 0:3-Niederlage in der heimischen „Avnet Arena“, die durch den Einstieg des US-Elektronik-Unternehmens erst zum vergangenen Juli ihren neuen Namen erhielt und damit den bisherigen Namensgeber des Stadions „MDCC“ ablöste.
Nein, von einer „Heimmacht“ kann man beim 1. FCM bei einem näheren Blick auf den bisherigen Saisonverlauf wirklich nicht sprechen, saisonübergreifend wartet die Mannschaft vom langjährigen Cheftrainer Christian Titz nun schon seit über acht Monaten auf einen Sieg vor heimischer Kulisse an der Elbe. Der letzte dreifache Punktgewinn datiert noch vom 23. Spieltag der Vorsaison, bei dem man den FC Schalke 04 Ende Februar zu Hause mit einem klaren 3:0 bezwingen konnte. Die weitere Heimbilanz im Anschluss gestaltete sich dann jedoch weitaus ernüchternder – drei Unentschieden u. zwei Niederlagen in der Saison 23/24 (Torverhältnis: 3:7) sowie vier weitere Unentschieden und eine Niederlage (Torbilanz: 6:9) in der aktuellen Spielzeit, reichen den Verein aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gegenwärtig bis auf Platz 15 in der Heimtabelle nach unten durch.
Umso bewundernswerter ist diese negative Heimbilanz hingegen vor dem Hintergrund, dass sich die Magdeburger im Mannschaftsbus und in fremden Stadien offenbar derzeitig deutlich wohler fühlen als im heimischen Wohnzimmer – mit einer Bilanz von vier Auswärtssiegen, bei nur einer Niederlage (Torverhältnis: 12:6) platziert sich der 1. FCM in der gegenwärtigen Auswärtstabelle auf dem zweiten Platz, nur der aktuelle Spitzenreiter von Fortuna Düsseldorf holte in der aktuellen Spielzeit auswärts noch mehr Punkte (15).
Die aktuelle Auswärtsstärke der Sachsen war auch dafür verantwortlich, dass sich FCM-Cheftrainer Titz mit seiner Mannschaft über den Verlauf der bisherigen Saison ganz nach oben in der Tabelle orientieren durfte. Aus bisher zehn Spieltagen rangierte der 1. FCM an sechs davon auf einem einstelligen Tabellenplatz – die beste Saisonplatzierung erreichte man am 07./08. Spieltag, wo man nach einem 2:1-Auswärtssieg beim SV Darmstadt 98 und einer nachfolgenden 2:2-Punkteteilung im Heimspiel gegen die SpvGG Greuther Fürth am achten Spieltag sogar bis auf Platz zwei und einen direkten Aufstiegsrang vorstoßen konnte.
Durch die gegenwärtige drei-Punkte-Regelung, mit der es tabellarisch nach wie vor „sehr schnell gehen kann“, wurden die Elbstädter an den vergangenen beiden Spieltagen nach zwei Niederlagen gegen den Hamburger SV (1:3) und Hannover 96 (0:3) nun aber wieder auffallend in der Tabelle nach unten durchgereicht. Aktuell rangiert man mit 16 Zählern auf Tabellenplatz neun, nur einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Kaiserslautern, die sich nach den beiden Siegen gegen den SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf mit mittlerweile 15 Punkten selbst bis auf Platz zehn hervorgekämpft haben. Eine spannende Konstellation, die sich die Pfälzer im kommenden Heimspiel nun natürlich zu Nutze machen und im Idealfall mit einem Sieg gegen Magdeburg an ihrem direkten Konkurrenten vorbeiziehen möchten.
Personell präsentierte sich der kommende FCK-Gast aus Magdeburg auch in dieser Saison in der zurückliegenden Sommer-Transferperiode erneut sehr experimentierfreudig, was hauptsächlich an der guten Scouting-Abteilung der Sachsen liegt, deren federführend GF Sport Otmar Schork voransteht. Der ehemalige sportliche Leiter des SV Sandhausen wechselte vor rund vier Jahren zunächst als Sportdirektor nach Magdeburg und wurde zwei Jahre später als verantwortlicher Geschäftsführer mit der gesamten Ausrichtung aller sportlichen Bereiche beim 1. FCM betraut.
Ein bisheriges Qualitätsmerkmal von Schork und seiner Arbeitsweise, ist ein „Fischen“ nach Spielern, die auf dem deutschen Markt noch relativ unbekannt sind. In dieser Saison bspw. verpflichtete man den Torschützenkönig der 2. Liga aus den Niederlanden, Martijn Kaars (25), der sich mit der Empfehlung von 21 Saisontreffern und zwei Vorlagen von seinem abgebenden Verein Helmond Sport zu einem Wechsel nach Deutschland aufmachte. Bisher scheint Kaars diesen Sprung auch mehr als bravourös zu meistern, aktuell steht der Angreifer, der die Magdeburger im Sommer eine kolportierte Ablöse von rund 800.000 Euro kostete, bei fünf Toren und zwei Vorlagen aus zehn Spielen und ist damit zeitgleich auch gegenwärtig der torgefährlichste Angreifer aus Magdeburg.
Weitere spannende Personalien zur neuen Saison ist Drittliganeuzugang Abu-Bekir Ömer El-Zein für das offensive Mittelfeld, der vom SV Sandhausen kam oder der torgefährliche Linksaußen Livan Burcu (20), dessen Dienste man sich als einjährige Leihe vom 1. FC Union Berlin sicherte. Wo El-Zein bisher noch vereinzelt die Rolle des Reservisten vorbehalten ist, war Burcu zuletzt aus der Magdeburger-Stammelf nicht mehr wegzudenken (9 Einsätze – zwei Tore / zwei Vorlagen). Dabei verdrängte der gebürtige Frankfurter mit türkischen Wurzeln sogar einen absoluten Leistungsträger wie Baris Atik (29) auf die Magdeburger-Bank – der hitzköpfige Unterschiedsspieler kommt bislang in dieser Saison erst auf fünf Pflichtspieleinsätze, wurde allerdings auch zum Saisonbeginn von einer Muskelverletzung verletzt zurückgeworfen.
Auch Neuzugang Marcus Mathisen (SV Wehen Wiesbaden) hat sich nach seinem Zugang in der zurückliegenden Sommerpause schnell zu einer verlässlichen Stammkraft in der Abwehr der Magdeburger entwickelt – der 28-jährige Däne fehlte bisher an nur zwei Spieltagen aufgrund eines Infekts u. einer Gelbrotsperre, an allen anderen acht Partien zählte der Innenverteidiger zur festen Stammkraft in der Titz-Elf.
Auf ein Wiedersehen mit einem ehemaligen und beliebten FCK-Weggefährten, dürfen sich die FCK-Fans am kommenden Sonntag ebenfalls freuen. Mit Phillip Hercher kehrt ein Lautrer-Publikumsliebling und Aufstiegsheld vergangener Tage an seine alte Wirkungsstätte in die Pfalz zurück. Für den 28-jährigen Mittelfeldspieler standen die Zeichen bei den roten Teufeln nach der letzten Saison zum Leidwesen der FCK-Fans leider auf Abschied – Hercher verpasste aufgrund einer hartnäckigen Hüftverletzung große Teile der abgelaufenen Spielzeit, im letzten Jahr reichte es für den gebürtigen Rheinfelder, der im Dress der roten Teufel in seinen fünf Jahren (2019-2024) stolze 136 Pflichtspiele für die roten Teufel absolvieren durfte (19 Tore / 22 Vorlagen) nur noch zu 8. Saisoneinsätzen. In Magdeburg steht Hercher aktuell bei sieben Saisoneinsätzen (zwei Tore / null Vorlagen).
Bei den diesjährigen Abgängen in Magdeburg schmerzten die Sachsen v.a. der Weggang von den beiden Defensivmittelfeldspieler Daniel Elfadli (Hamburger SV) und dem ehemaligen FCM-Mannschaftskapitän Amara Condé (SC Heerenveen). Auch in der Offensive musste man einen größeren Umbruch hinnehmen, wo Mittelstürmer Luca Schuler nach dem Ablauf der Vorsaison zur Berliner Hertha weiterzog und man sich ebenfalls vom Stoßstürmer der letzten Saison Luc Castaignos trennte - der 32-jährige Niederländer ist aktuell vereinslos.
Aus taktischer Hinsicht ist auch in diesem Jahr in Magdeburg Ballbesitz Trumpf. Christian Titz begleitet die Mannschaft von der Elbe seit mittlerweile vier Jahren und stand in allen Spielzeiten stets für einen offensiven, dominanten und attraktiven Fußballstil, der in ähnlicher Art und Weise auch beim kommenden Gastgeber aus Kaiserslautern in der laufenden Spielzeit unter FCK-Coach Markus Anfang weiter etabliert und vorangetrieben werden soll.
Diese Weiterentwicklung in Magdeburg forderte allerdings bisweilen auch schon ihren Tribut – mit sehr hoch-stehenden Mannschaftsketten und einer technisch oftmals sehr anspruchsvollen Spielweise mit hohen Ballbesitzanteilen, ist im Magdeburger-Spiel dabei die Defensive oft die leidtragende Komponente, die dem FCM in einigen Spielen der letzten Jahre auch nicht selten gehörig um die Ohren flog. Unvergessen dabei bspw. die 0:7-Niederlage vom 26. Spieltag aus dem Vorjahr gegen den Karlsruher SC, wo man sich im Karlsruher Wildpark eine sprichwörtliche Watschen und zeitgleich die höchste Niederlage unter der bisherigen Leitung von Chefcoach Titz abholte.
Realtaktisch stellt sich der 1. FCM auch in diesem Jahr wieder in einem flachen 3-4-3 auf.
Vor Stammtorhüter Dominik Reimann, der oft auch als erster Aufbauspieler agiert und teilweise weit bis vor seinen Strafraum rückt, verteidigt gegenwärtig eine Dreierkette um Daniel Heber (IV), Marcus Mathisen (LIV) und dem 24-jährigen Franzosen Jean Hugonet (RIV).
Im zentral-defensiven Mittelfeld greift Titz aktuell auf eine Doppelsechs-/Acht bestehend aus Connor Krempicki und Silas Gnaka zurück. Gnaka kommt dabei auch z.T. die Aufgabe zu, sich im eigenen Ballbesitz eine Position weiter in die Innenverteidigung fallen zu lassen, um von dort aus das Magdeburger-Spiel anzukurbeln.
Die Flügel-/bzw. Schienenspieler bei der vergangenen 0:3-Heimniederlage gegen Hannover hießen Phillip Hercher (RM) und Mohammed El Hankouri (LM), gut möglich, dass dieses Duo auch im anstehenden Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern die erste Wahl aus Magdeburg darstellen wird.
Den offensiven Bereich nehmen gegenwärtig Livan Burcu (LA) und Xavier Amaechi (RA) ein, die Mittelstürmer Kaars in vorderster Front auf den beiden Außenbahnen flankieren. Gerade die Flügelstürmerpositionen aus Magdeburg sind dabei allerdings nicht in Stein gemeißelt und variieren ihr Spiel in der Offensive immer wieder äußerst variabel. Ein Umstand auf dem sich die Hintermannschaft am kommenden Sonntag durchaus einstellen sollte.
Verletzungsbedingt müssen die Magdeburger beim anstehenden Spiel auf Deutschlands höchsten Fußballberg aktuell auf Rechtsverteidiger Herbert Bockhorn verzichten, den eine Kreuzbandverletzung längerfristig ausbremst. Ebenfalls keine Option ist der Einsatz von Mittelstürmer Aleksa Marusic - der 25-jährige Sommerneuzugang aus Montenegro laboriert aktuell an einem Bänderriss. Linksverteidiger Lubambo Musonda (Adduktorenverletzung) komplettiert das gegenwärtige Lazarett der Sachsen.
Aus Sicht des kommenden Gastgebers aus Lautern dürfte die Belastungssteuerung in der aktuellen Trainingswoche wohl ganz oben auf der Tagesordnungsliste stehen. Nicht nur, dass der pfälzische Traditionsverein am Dienstagabend in der zweiten Pflichtrunde im DFB-Pokal beim Bundesligisten des VFB Stuttgart (Anstoß: 20:45 Uhr) gefordert ist, auch die angespannte Personalsituation beim in den letzten Wochen doch arg verletzungsgebeutelten Club aus der Pfalz dürfte sich bis Anpfiff gegen Magdeburg am kommenden Sonntag noch nicht vollständig normalisiert haben.
FCK-Chefoach Markus Anfang werden bspw. im heutigen Pokalspiel bei den Schwaben Jan Gyamerah (Muskelfaserriss), Almamy Touré (Oberschenkelverletzung) und der Ex-Stuttgarter Philipp Klement (Knie- und Wadenprobleme) nicht zur Verfügung stehen. Anfang der Woche waren ebenfalls Ragnar Ache, Daniel Hanslik und Afeez Aremu, die leicht angeschlagen aus Düsseldorf zurückgekehrt waren, sowie der von seiner Adduktorenverletzung wiedergenesene Aaron Opoku fraglich – alle vier Genannten haben jedoch die kurze Auswärtsfahrt zum Pokalspiel nach Stuttgart angetreten, wie gestern über die offiziellen Vereinskanäle vermeldet wurde.
Nichtsdestotrotz dürfte die aktuelle, englische Woche für die roten Teufeln einige Personalentscheidungen bereithalten, die es sowohl vor dem Pokalspiel wie auch vor der anstehenden Aufgabe gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Sonntag aus Sicht des Lautrer-Funktionsteams und der medizinischen Abteilung ganz genau abzuwägen gilt.
Zur bisherigen Bilanz beider Vereine bei den Duellen im Fritz-Walter-Stadion, erwartet den FCK am kommenden Sonntag ein durchaus unbequemer Gegner, der sich bei seinen bisherigen Spielen im Fritz-Walter-Stadion meistens ordentlich zu verkaufen wusste. Aus bisher fünf Spielen auf dem Betzenberg gab es vier Remis und nur einen Sieg für die roten Teufel (Torverhältnis: 9:12). Diesen Sieg verbuchte man aber ausgerechnet am 32. Spieltag der Vorsaison, bei dem die Betzebuwe ihren Kontrahenten mit einem klaren 4:1-Heimsieg wieder nach Sachsen schickten. Die FCK-Tore erzielten damals Daniel Hanslik (15‘ / 20‘), Kenny Prince Redondo (57‘) und Jan Elvedi (83‘), für den 1. FCM verkürzte Daniel Heber (79‘) zwischenzeitlich auf ein 3:1.
So könnten Sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Krahl – Heuer, Elvedi, Sirch, Zimmer, Kleinhansl, – Tomiak, Aremu, – Hanslik, Yokota, Ache
1. FC Magdeburg: Riemann – Heber, Mathisen, Hugonet, Hercher, El-Hankouri, Gnaka, Krempicki, – Burcu, Amaechi, Kaars
Sperren/Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Hendrick Zuck (LV - Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Jan Gyamerah (RV – Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) Almamy Touré (IV – Reha nach Oberschenkelblessur, Einsatz fraglich), Philipp Klement (OM - Knie- und Wadenprobleme)
1. FC Magdeburg: Herbert Bockhorn (RV - Kreuzbandverletzung), Lubambo Musonda (LV - Adduktorenverletzung), Aleksa Marusic (MS - Bänderriss)
Nein, von einer „Heimmacht“ kann man beim 1. FCM bei einem näheren Blick auf den bisherigen Saisonverlauf wirklich nicht sprechen, saisonübergreifend wartet die Mannschaft vom langjährigen Cheftrainer Christian Titz nun schon seit über acht Monaten auf einen Sieg vor heimischer Kulisse an der Elbe. Der letzte dreifache Punktgewinn datiert noch vom 23. Spieltag der Vorsaison, bei dem man den FC Schalke 04 Ende Februar zu Hause mit einem klaren 3:0 bezwingen konnte. Die weitere Heimbilanz im Anschluss gestaltete sich dann jedoch weitaus ernüchternder – drei Unentschieden u. zwei Niederlagen in der Saison 23/24 (Torverhältnis: 3:7) sowie vier weitere Unentschieden und eine Niederlage (Torbilanz: 6:9) in der aktuellen Spielzeit, reichen den Verein aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts gegenwärtig bis auf Platz 15 in der Heimtabelle nach unten durch.
Umso bewundernswerter ist diese negative Heimbilanz hingegen vor dem Hintergrund, dass sich die Magdeburger im Mannschaftsbus und in fremden Stadien offenbar derzeitig deutlich wohler fühlen als im heimischen Wohnzimmer – mit einer Bilanz von vier Auswärtssiegen, bei nur einer Niederlage (Torverhältnis: 12:6) platziert sich der 1. FCM in der gegenwärtigen Auswärtstabelle auf dem zweiten Platz, nur der aktuelle Spitzenreiter von Fortuna Düsseldorf holte in der aktuellen Spielzeit auswärts noch mehr Punkte (15).
Die aktuelle Auswärtsstärke der Sachsen war auch dafür verantwortlich, dass sich FCM-Cheftrainer Titz mit seiner Mannschaft über den Verlauf der bisherigen Saison ganz nach oben in der Tabelle orientieren durfte. Aus bisher zehn Spieltagen rangierte der 1. FCM an sechs davon auf einem einstelligen Tabellenplatz – die beste Saisonplatzierung erreichte man am 07./08. Spieltag, wo man nach einem 2:1-Auswärtssieg beim SV Darmstadt 98 und einer nachfolgenden 2:2-Punkteteilung im Heimspiel gegen die SpvGG Greuther Fürth am achten Spieltag sogar bis auf Platz zwei und einen direkten Aufstiegsrang vorstoßen konnte.
Durch die gegenwärtige drei-Punkte-Regelung, mit der es tabellarisch nach wie vor „sehr schnell gehen kann“, wurden die Elbstädter an den vergangenen beiden Spieltagen nach zwei Niederlagen gegen den Hamburger SV (1:3) und Hannover 96 (0:3) nun aber wieder auffallend in der Tabelle nach unten durchgereicht. Aktuell rangiert man mit 16 Zählern auf Tabellenplatz neun, nur einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Kaiserslautern, die sich nach den beiden Siegen gegen den SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf mit mittlerweile 15 Punkten selbst bis auf Platz zehn hervorgekämpft haben. Eine spannende Konstellation, die sich die Pfälzer im kommenden Heimspiel nun natürlich zu Nutze machen und im Idealfall mit einem Sieg gegen Magdeburg an ihrem direkten Konkurrenten vorbeiziehen möchten.
Personell präsentierte sich der kommende FCK-Gast aus Magdeburg auch in dieser Saison in der zurückliegenden Sommer-Transferperiode erneut sehr experimentierfreudig, was hauptsächlich an der guten Scouting-Abteilung der Sachsen liegt, deren federführend GF Sport Otmar Schork voransteht. Der ehemalige sportliche Leiter des SV Sandhausen wechselte vor rund vier Jahren zunächst als Sportdirektor nach Magdeburg und wurde zwei Jahre später als verantwortlicher Geschäftsführer mit der gesamten Ausrichtung aller sportlichen Bereiche beim 1. FCM betraut.
Ein bisheriges Qualitätsmerkmal von Schork und seiner Arbeitsweise, ist ein „Fischen“ nach Spielern, die auf dem deutschen Markt noch relativ unbekannt sind. In dieser Saison bspw. verpflichtete man den Torschützenkönig der 2. Liga aus den Niederlanden, Martijn Kaars (25), der sich mit der Empfehlung von 21 Saisontreffern und zwei Vorlagen von seinem abgebenden Verein Helmond Sport zu einem Wechsel nach Deutschland aufmachte. Bisher scheint Kaars diesen Sprung auch mehr als bravourös zu meistern, aktuell steht der Angreifer, der die Magdeburger im Sommer eine kolportierte Ablöse von rund 800.000 Euro kostete, bei fünf Toren und zwei Vorlagen aus zehn Spielen und ist damit zeitgleich auch gegenwärtig der torgefährlichste Angreifer aus Magdeburg.
Weitere spannende Personalien zur neuen Saison ist Drittliganeuzugang Abu-Bekir Ömer El-Zein für das offensive Mittelfeld, der vom SV Sandhausen kam oder der torgefährliche Linksaußen Livan Burcu (20), dessen Dienste man sich als einjährige Leihe vom 1. FC Union Berlin sicherte. Wo El-Zein bisher noch vereinzelt die Rolle des Reservisten vorbehalten ist, war Burcu zuletzt aus der Magdeburger-Stammelf nicht mehr wegzudenken (9 Einsätze – zwei Tore / zwei Vorlagen). Dabei verdrängte der gebürtige Frankfurter mit türkischen Wurzeln sogar einen absoluten Leistungsträger wie Baris Atik (29) auf die Magdeburger-Bank – der hitzköpfige Unterschiedsspieler kommt bislang in dieser Saison erst auf fünf Pflichtspieleinsätze, wurde allerdings auch zum Saisonbeginn von einer Muskelverletzung verletzt zurückgeworfen.
Auch Neuzugang Marcus Mathisen (SV Wehen Wiesbaden) hat sich nach seinem Zugang in der zurückliegenden Sommerpause schnell zu einer verlässlichen Stammkraft in der Abwehr der Magdeburger entwickelt – der 28-jährige Däne fehlte bisher an nur zwei Spieltagen aufgrund eines Infekts u. einer Gelbrotsperre, an allen anderen acht Partien zählte der Innenverteidiger zur festen Stammkraft in der Titz-Elf.
Auf ein Wiedersehen mit einem ehemaligen und beliebten FCK-Weggefährten, dürfen sich die FCK-Fans am kommenden Sonntag ebenfalls freuen. Mit Phillip Hercher kehrt ein Lautrer-Publikumsliebling und Aufstiegsheld vergangener Tage an seine alte Wirkungsstätte in die Pfalz zurück. Für den 28-jährigen Mittelfeldspieler standen die Zeichen bei den roten Teufeln nach der letzten Saison zum Leidwesen der FCK-Fans leider auf Abschied – Hercher verpasste aufgrund einer hartnäckigen Hüftverletzung große Teile der abgelaufenen Spielzeit, im letzten Jahr reichte es für den gebürtigen Rheinfelder, der im Dress der roten Teufel in seinen fünf Jahren (2019-2024) stolze 136 Pflichtspiele für die roten Teufel absolvieren durfte (19 Tore / 22 Vorlagen) nur noch zu 8. Saisoneinsätzen. In Magdeburg steht Hercher aktuell bei sieben Saisoneinsätzen (zwei Tore / null Vorlagen).
Bei den diesjährigen Abgängen in Magdeburg schmerzten die Sachsen v.a. der Weggang von den beiden Defensivmittelfeldspieler Daniel Elfadli (Hamburger SV) und dem ehemaligen FCM-Mannschaftskapitän Amara Condé (SC Heerenveen). Auch in der Offensive musste man einen größeren Umbruch hinnehmen, wo Mittelstürmer Luca Schuler nach dem Ablauf der Vorsaison zur Berliner Hertha weiterzog und man sich ebenfalls vom Stoßstürmer der letzten Saison Luc Castaignos trennte - der 32-jährige Niederländer ist aktuell vereinslos.
Aus taktischer Hinsicht ist auch in diesem Jahr in Magdeburg Ballbesitz Trumpf. Christian Titz begleitet die Mannschaft von der Elbe seit mittlerweile vier Jahren und stand in allen Spielzeiten stets für einen offensiven, dominanten und attraktiven Fußballstil, der in ähnlicher Art und Weise auch beim kommenden Gastgeber aus Kaiserslautern in der laufenden Spielzeit unter FCK-Coach Markus Anfang weiter etabliert und vorangetrieben werden soll.
Diese Weiterentwicklung in Magdeburg forderte allerdings bisweilen auch schon ihren Tribut – mit sehr hoch-stehenden Mannschaftsketten und einer technisch oftmals sehr anspruchsvollen Spielweise mit hohen Ballbesitzanteilen, ist im Magdeburger-Spiel dabei die Defensive oft die leidtragende Komponente, die dem FCM in einigen Spielen der letzten Jahre auch nicht selten gehörig um die Ohren flog. Unvergessen dabei bspw. die 0:7-Niederlage vom 26. Spieltag aus dem Vorjahr gegen den Karlsruher SC, wo man sich im Karlsruher Wildpark eine sprichwörtliche Watschen und zeitgleich die höchste Niederlage unter der bisherigen Leitung von Chefcoach Titz abholte.
Realtaktisch stellt sich der 1. FCM auch in diesem Jahr wieder in einem flachen 3-4-3 auf.
Vor Stammtorhüter Dominik Reimann, der oft auch als erster Aufbauspieler agiert und teilweise weit bis vor seinen Strafraum rückt, verteidigt gegenwärtig eine Dreierkette um Daniel Heber (IV), Marcus Mathisen (LIV) und dem 24-jährigen Franzosen Jean Hugonet (RIV).
Im zentral-defensiven Mittelfeld greift Titz aktuell auf eine Doppelsechs-/Acht bestehend aus Connor Krempicki und Silas Gnaka zurück. Gnaka kommt dabei auch z.T. die Aufgabe zu, sich im eigenen Ballbesitz eine Position weiter in die Innenverteidigung fallen zu lassen, um von dort aus das Magdeburger-Spiel anzukurbeln.
Die Flügel-/bzw. Schienenspieler bei der vergangenen 0:3-Heimniederlage gegen Hannover hießen Phillip Hercher (RM) und Mohammed El Hankouri (LM), gut möglich, dass dieses Duo auch im anstehenden Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern die erste Wahl aus Magdeburg darstellen wird.
Den offensiven Bereich nehmen gegenwärtig Livan Burcu (LA) und Xavier Amaechi (RA) ein, die Mittelstürmer Kaars in vorderster Front auf den beiden Außenbahnen flankieren. Gerade die Flügelstürmerpositionen aus Magdeburg sind dabei allerdings nicht in Stein gemeißelt und variieren ihr Spiel in der Offensive immer wieder äußerst variabel. Ein Umstand auf dem sich die Hintermannschaft am kommenden Sonntag durchaus einstellen sollte.
Verletzungsbedingt müssen die Magdeburger beim anstehenden Spiel auf Deutschlands höchsten Fußballberg aktuell auf Rechtsverteidiger Herbert Bockhorn verzichten, den eine Kreuzbandverletzung längerfristig ausbremst. Ebenfalls keine Option ist der Einsatz von Mittelstürmer Aleksa Marusic - der 25-jährige Sommerneuzugang aus Montenegro laboriert aktuell an einem Bänderriss. Linksverteidiger Lubambo Musonda (Adduktorenverletzung) komplettiert das gegenwärtige Lazarett der Sachsen.
Aus Sicht des kommenden Gastgebers aus Lautern dürfte die Belastungssteuerung in der aktuellen Trainingswoche wohl ganz oben auf der Tagesordnungsliste stehen. Nicht nur, dass der pfälzische Traditionsverein am Dienstagabend in der zweiten Pflichtrunde im DFB-Pokal beim Bundesligisten des VFB Stuttgart (Anstoß: 20:45 Uhr) gefordert ist, auch die angespannte Personalsituation beim in den letzten Wochen doch arg verletzungsgebeutelten Club aus der Pfalz dürfte sich bis Anpfiff gegen Magdeburg am kommenden Sonntag noch nicht vollständig normalisiert haben.
FCK-Chefoach Markus Anfang werden bspw. im heutigen Pokalspiel bei den Schwaben Jan Gyamerah (Muskelfaserriss), Almamy Touré (Oberschenkelverletzung) und der Ex-Stuttgarter Philipp Klement (Knie- und Wadenprobleme) nicht zur Verfügung stehen. Anfang der Woche waren ebenfalls Ragnar Ache, Daniel Hanslik und Afeez Aremu, die leicht angeschlagen aus Düsseldorf zurückgekehrt waren, sowie der von seiner Adduktorenverletzung wiedergenesene Aaron Opoku fraglich – alle vier Genannten haben jedoch die kurze Auswärtsfahrt zum Pokalspiel nach Stuttgart angetreten, wie gestern über die offiziellen Vereinskanäle vermeldet wurde.
Nichtsdestotrotz dürfte die aktuelle, englische Woche für die roten Teufeln einige Personalentscheidungen bereithalten, die es sowohl vor dem Pokalspiel wie auch vor der anstehenden Aufgabe gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Sonntag aus Sicht des Lautrer-Funktionsteams und der medizinischen Abteilung ganz genau abzuwägen gilt.
Zur bisherigen Bilanz beider Vereine bei den Duellen im Fritz-Walter-Stadion, erwartet den FCK am kommenden Sonntag ein durchaus unbequemer Gegner, der sich bei seinen bisherigen Spielen im Fritz-Walter-Stadion meistens ordentlich zu verkaufen wusste. Aus bisher fünf Spielen auf dem Betzenberg gab es vier Remis und nur einen Sieg für die roten Teufel (Torverhältnis: 9:12). Diesen Sieg verbuchte man aber ausgerechnet am 32. Spieltag der Vorsaison, bei dem die Betzebuwe ihren Kontrahenten mit einem klaren 4:1-Heimsieg wieder nach Sachsen schickten. Die FCK-Tore erzielten damals Daniel Hanslik (15‘ / 20‘), Kenny Prince Redondo (57‘) und Jan Elvedi (83‘), für den 1. FCM verkürzte Daniel Heber (79‘) zwischenzeitlich auf ein 3:1.
So könnten Sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Krahl – Heuer, Elvedi, Sirch, Zimmer, Kleinhansl, – Tomiak, Aremu, – Hanslik, Yokota, Ache
1. FC Magdeburg: Riemann – Heber, Mathisen, Hugonet, Hercher, El-Hankouri, Gnaka, Krempicki, – Burcu, Amaechi, Kaars
Sperren/Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Hendrick Zuck (LV - Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Jan Gyamerah (RV – Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) Almamy Touré (IV – Reha nach Oberschenkelblessur, Einsatz fraglich), Philipp Klement (OM - Knie- und Wadenprobleme)
1. FC Magdeburg: Herbert Bockhorn (RV - Kreuzbandverletzung), Lubambo Musonda (LV - Adduktorenverletzung), Aleksa Marusic (MS - Bänderriss)