Tussi-gate

Von der Schiedsrichterin habe ich noch nichts gehört, dass sie sich durch Docces Satz sexistisch beleidigt fühlt.

Meinst du nicht ernst, oder? Soll auch Schwule geben, die sich durch "Schwuchtel" nicht beleidigt finden, oder Schwarze, denen "Bimbo" egal ist. Sobald es aber eine hinreichende Anzahl an Personen gibt, die sich aufgrund ihrer unveränderlichen Zugehörigkeit zu einer Gruppe beleidigt fühlt, ist eine entsprechende Bezeichnung halt diskriminierend. Darüber gibt es gesellschaftliche Diskurse und diese Information und Erkenntnis sollte recht breit in die Bevölkerung einsickern. Dann kann man entweder empathisch sein, und auf Bezeichnungen verzichten, auf deren Problematik man hingewiesen wurde. Oder man ist ein Arschloch, stellt seine Befindlichkeit, dass man sich selbst nicht verändern lassen will, vor die Befindlichkeiten von Betroffenen und sagt halt weiter "Negerkuss" und "Zigeunerschnitzel" und nennt den Kumpel "Du Jude!", wenn er schlitzohrig oder geizig war und bezeichnet andere als "schwul", die sich zu viele Gedanken über die Gefühle anderer Menschen machen.

Oder kürzer: Man kann die Info von Frauen, die auf eine diskriminierende Bezeichnung verweisen, auch einfach mal sacken lassen, ohne direkt dagegen zu feuern.


Btw hat eine dieser Userinnen hier weitaus mehr über die Schirileistung geflucht als ich.
Mir ging das teilweise hyperaktive Mehrfachgepfeife und die überzogen vehemente Gestik tierisch auf den Zeiger, da ich es einfach in den Situationen komplett daneben fand. Das Spiel war absolut dankbar zu leiten, da muss man nicht künstlich Drama machen.

Ansonsten dürfte Schommers mit dem Spiel nicht zufrieden sein. Wir kamen oft zu spät in die Zweikämpfe, hatten deutlich größere Abstände zum Gegner und untereinander als zuletzt und waren auch mit Ball oft fahrig. Dazu die vergebenen Chancen (wo er teils besser abgespielt hätte) durch Thiele. Aber es spricht für die Qualität der Mannschaft, den Sieg wieder in den letzten 10 Minuten erzwungen zu haben.

Der Spirit in der Truppe gefällt, offensiv sind wir schwer zu verteidigen und defensiv stehen wir meist sicher. Dazu gewinnen wir auch, wenn die Topscorer Pick und Thiele mal abgemeldet sind. Das macht schon Spaß und solange die Spieler das nicht für einen Selbstläufer halten, können wir alle schlagen. In dieser Liga kommt es halt auch brutal auf Tagesform, geistige Frische und das Matchglück (inkl. Schirileistung) an.

Jetzt holen wir auch noch Sieg 6 und dann werden die Akkus wieder aufgeladen!
 
Wenn 's der Doc (oder wer auch immer das war) nicht gepostet hätte, ich hätte nicht gesehen dass es eine Frau ist, da ihre Beine, diplomatisch gesagt, wirklich ungesund aussahen. Krumm wie Knorze. Kleinlich fand ich Sie jetzt nicht mal unbedingt, aber das hat das Spiel ja auch nicht nötig gemacht.
Ich fand zwei Mal Ball spielen angezeigt und ein Vorteil gegen uns hat Sie aus Stadionperspektive etwas zu wenig einen neutralen Eindruck gemacht, sondern die Bayern bevorteilt. Wenn ich mir die Zusammenfassung anseh muss ich leider auch sagen, dass war 2x klar Hand von uns. Weiß aber nicht ob die überstrenge Regelauslegung mit der Handbewegung nur bei Elfer oder immer gilt.

Und so Friede Freude Kuschelig fand ich den Teamspirit auch wieder nicht, da Pick sich einmal vehement beschwerte dass er übersehen wurde. Und mindestens zweima is jemand ( auf rechts) nem verlorenen Ball nicht hinterher. Und bei den La Ola Zugaben hat man Pick ja ganz schön allein gelassen. Aber Schommes Rot-Weiß wird das sicher ansprechen.
Spielerisch gab es ohne Not auch 4-5 völlig sinnlose lange Bälle direkt in's Ächz, das muss unbedingt aufhören. Muss auch sagen, was mir bei unserer Bank nicht gefallen hat ist dass wohl Back-Up IV der Fechner war. Er blüht zwar auch etwas auf in letzter Zeit was ich so gesehen hab, aber da wäre mir ein gelernter IV lieber falls Hainault oder Kraus runter müssten.
 
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Eigentlich wollt ich dazu nix schreiben aber da es wegen der Tussi so einen Aufschrei gibt,
wollte ich mal wissen was unsere werten Damen, zu den folgenden Bezeichnungen,
unserer jugendlichen Umgangssprache zu sagen haben.
Chaya, Thot, für Mädchen oder Frauen und Chabo für alle männlichen Wesen.
Für mich waren Chabos und Chayas immer die Bezeichnungen für Zigeuner oder Gesindel, wie es von den Grosseltern weitergegeben wurde.
Gegen die ich bei Gott nix habe, meine Mutter hatte einige gute Bekannte unter ihnen und ich hatte mehrere Hilfsarbeiter als Arbeitskollegen.
Für mich ist Tussi ein Wort das im Bereich der 25 - 35 jährigen zum Sprachgebrauch gehört und das ich immer wieder höre,
da unsere alle in dem Alter sind, jede Generation hat andere Bezeichnungen, die von der vorhergehenden meist schwer zu akzeptieren sind.
 
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Die "werte Dame" wird zu dem Thema nichts mehr schreiben, damit die werten Herren sich nicht mehr aufregen müssen.

@Ramser Wildsau Die Handspielregel ist bei der Torerzielung sogar noch strenger als bei der Verteidigung von Toren. Wenn der Torerzielung ein Handspiel der torerzielenden Mannschaft vorausgeht, darf das Tor nicht zählen. Egal wie absichtlich, wo der Arm war, ob er / sie den Ball hat kommen sehen. Insofern hätten beide Tore nicht zählen dürfen, ja.

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Was die Handspiele angeht, bin ich mir nicht sicher, ob die in der Weise geahndet würden. Im einen Fall springt der Ball von der Hacke des Gegners aus kurzer Distanz an die angelegte Hand und in der zweiten Situation kommt der Ball von hinten geflogen und der Spieler sieht den Ball gar nicht und bekommt ihn an den Oberarm.
Ich denke Rafati wird das in dieser 3.-Liga-Kolumne auflösen. Aber sei's drum. Es wurde nicht gepfiffen und fertig.

Kurz noch zur Seximus-Debatte.
Nachdem ich mich ja vor dem Spiel schon in das Boot gesetzt habe, als ich meine Befürchtung von genauerem Pfeifen aufgrund des Geschlechts angebracht hatte, möchte ich kurz noch mein Resume ziehen. Das Spiel war wenig Kampfbetont, wodurch es auch nicht zu all zu vielen Fouls kam. Die Bayern haben auch nicht so gut gespielt, dass man sie nur durch Härte hätte stoppen können. Insofern war es kein Spiel, dass schwer zu kontrollieren war (durch den Schiri). War sie nun ein guter Schiri bzw. hat man etwas gesehen, dass bei einem Mann anders gewesen wäre? Aus meiner Sicht war sie kein schlechter Schiri. Die Becherwürfe hätte auch jeder andere aufgeschrieben. Was mir alledings aufgefallen ist, dass sie sehr nervös schien und bei Pfiffen immer mit Nachdruck und großer Aufgeregtheit agierte. Das ein oder andere Foul, bei dem selbst der getroffene nicht liegen blieb wurde mit einem Nachdruck behandelt, als sei gerade aus vollem Lauf mit offener Sohle getreten worden. Sie schien dabei darum bemüht sich Respekt zu verschaffen, brachte aber aus meiner sich unnötig Unruhe in ein unaufgeregtes Spiel.
Ich hab nichts gegen weibliche Schiris oder schwule oder alte oder sonst eine Gruppe. Ich denke nur bei jeder Gruppe kommt ein Paket mit, und die Frage ist halt ob die jeweilige Person das Paket vor sich her trägt und es aufmacht, oder eben nicht. Die angesprochene Bibiana Steinhaus ist - für mich - ein schönes Gegenbeispiel. Sie scheint kein Thema mit dem Thema zu haben und das strahlt sie eben auch aus. Wenn man aber selbst das Thema im Kopf hat, spielt das fast immer in die eigenen Handlungen und das bestätigt dann wieder die Vorurteile der anderen - gegenseitige Selbstbestärkung.

Darf man jetzt Tussi sagen? Ja, wenn man das möchte. Darf man sich darüber aufregen? Ja, wenn man das möchte. Kann man erwarten, dass das Gegenüber das akzeptiert oder das eigene Verhalten an die Empfindungen des anderen anpasst?
Nein. Ich bin der Meinung, diese Diskussion hätte es früher nicht in der Form gegeben. Da sagtest Du was und hast dazu gestanden. Wenn es jemand nicht gut gefunden hat, dann hat der das gesagt und gut war. Inzwischen herrscht so irgenwie die Vorstellung, man müsse den anderen von der eigenen Sache überzeugen bzw. der andere müsse diese Überzeugung für sich annehmen. Vor allem müsse sich jeder vorher immer fragen, wie das eigene gesagte auf die Gefühle anderer Einfluss hat. Für die eigenen Gefühle ist man aber selbst verantwortlich. Man kann nicht erwarten, dass jeder nur Dinge sagt, die jedem seine Gefühle berücksichtigen. Andersrum ist es viel entspannter, einfach bei sich zu bleiben. Wenn ich finde, ich darf einen oder eine Schiri so oder so beleidigen, dann mach ich das halt und muss eben mit den Konsequenzen für mich klar kommen. Ich muss mich vor mir und dem Gesetz verantworten, aber sicher nicht vor jedem der sich sonst daran stören könnte. Umgekehrt darf ich mich natürlich aufregen, aber ich kann nicht erwarten, dass jeder diese Aufregung teilt oder dass sich jeder dann immer hinterfragt, was er sagt. Ich kann immer meine Aktion und Reaktion beeinflussen. Darauf habe ich Kontrolle. Ich habe aber eben keine Kontrolle über das Aussen oder andere Personen und kann deshalb meinen Maßstab nicht daran aurichten, dass dieses Außen oder diese Personen, sich an meinen Empfindungen orientieren. Das geht gar nicht, weil alle anders empfinden.
 
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Ich hab nichts gegen weibliche Schiris oder schwule oder alte oder sonst eine Gruppe. Ich denke nur bei jeder Gruppe kommt ein Paket mit, und die Frage ist halt ob die jeweilige Person das Paket vor sich her trägt und es aufmacht, oder eben nicht. Die angesprochene Bibiana Steinhaus ist - für mich - ein schönes Gegenbeispiel. Sie scheint kein Thema mit dem Thema zu haben und das strahlt sie eben auch aus. Wenn man aber selbst das Thema im Kopf hat, spielt das fast immer in die eigenen Handlungen und das bestätigt dann wieder die Vorurteile der anderen - gegenseitige Selbstbestärkung.

aber es wäre doch wünschenswert, wenn sie das Thema garnicht erst im Kopf haben müsste. Wie häufig beobachtbar kommen nur die besonders guten Frauen zum Zug, die das Thema ausblenden können, während bei den Männern sich auch Inkompetentere weiter nach oben arbeiten können, weil die zumindest dieses Kopfproblem schonmal nicht haben. Das ist ein Vorteil.
Und ob mans böse meint oder nicht - wir haben ja gesehen, dass es irgendwie eine Rolle spielt, dass eine Frau gepfiffen hat, also ist es automatisch ein Thema.


Darf man jetzt Tussi sagen? Ja, wenn man das möchte. Darf man sich darüber aufregen? Ja, wenn man das möchte. Kann man erwarten, dass das Gegenüber das akzeptiert oder das eigene Verhalten an die Empfindungen des anderen anpasst?
Nein. Ich bin der Meinung, diese Diskussion hätte es früher nicht in der Form gegeben. Da sagtest Du was und hast dazu gestanden. Wenn es jemand nicht gut gefunden hat, dann hat der das gesagt und gut war. Inzwischen herrscht so irgenwie die Vorstellung, man müsse den anderen von der eigenen Sache überzeugen bzw. der andere müsse diese Überzeugung für sich annehmen. Vor allem müsse sich jeder vorher immer fragen, wie das eigene gesagte auf die Gefühle anderer Einfluss hat. Für die eigenen Gefühle ist man aber selbst verantwortlich. Man kann nicht erwarten, dass jeder nur Dinge sagt, die jedem seine Gefühle berücksichtigen. Andersrum ist es viel entspannter, einfach bei sich zu bleiben. Wenn ich finde, ich darf einen oder eine Schiri so oder so beleidigen, dann mach ich das halt und muss eben mit den Konsequenzen für mich klar kommen. Ich muss mich vor mir und dem Gesetz verantworten, aber sicher nicht vor jedem der sich sonst daran stören könnte. Umgekehrt darf ich mich natürlich aufregen, aber ich kann nicht erwarten, dass jeder diese Aufregung teilt oder dass sich jeder dann immer hinterfragt, was er sagt. Ich kann immer meine Aktion und Reaktion beeinflussen. Darauf habe ich Kontrolle. Ich habe aber eben keine Kontrolle über das Aussen oder andere Personen und kann deshalb meinen Maßstab nicht daran aurichten, dass dieses Außen oder diese Personen, sich an meinen Empfindungen orientieren. Das geht gar nicht, weil alle anders empfinden.

Auch unabhängig vom Sexismus wird man heute schnell bei einem falschen Wort in eine Schublade gesteckt, das stimmt.
Aber trotzdem ist es immer so, dass bestimmte Dinge falsch verstanden werden können. Irgendwann spielt es dann auch keine Rolle mehr, wie es die Person wirklich gemeint hat. Und das Problem tritt dann auf, wenn man öffentlich Aussagen macht. Es ist was anderes, wenn man unter sich ist und man sich kennt und weiß, wie der andere drauf ist. Dann weiß man, der Kumpel ist kein Sexist und wenn er dann den Schiri Tussi nennt, kann man das einordnen.
Problematisch wird es aber, wenn man das öffentlich sagt. Ich hoffe es ist klar, dass in einem TV-Interview z. B. ein Trainer die Schiedsrichterin so nicht benennen darf. Und in so einem Forum hier ist man in einem Graubereich, da ist die Linie nicht mehr ganz klar. Denn es ist immerhin öffentlich lesbar.

Ein Beispiel: Ich habe kein Problem damit, wenn ich im Stadion stehe und neben mir beschimpft einer den Schiri aus dem Affekt heraus. Mach ich auch oft genug. Aber in diesem Forum kann jeder mitlesen. Ich habe zum Beispiel - ich schweife jetzt vom Sexismusproblem ab - durchaus ein Problem damit, wenn in öffentlich lesbaren Foren Spieler persönlich beleidigt werden. Ist für mich was anderes, als wenn ich mit meinen Kumpels vor dem Fernsehr sitze. Finde dann auch Beschimpfungen wie Arschloch öffentlich gesagt nicht ok. In so einem Fußball-Forum kann ich noch damit leben, aber es ist ein Graubereich. Im rt.de Forum finde ich das alles noch recht gestittet, deshalb lese ich hier auch mit. Und wenn dann im Spieltags-Live-Chat mal einer schreibt, Schiri du arschloch, ist das noch ok für mich :wink: Gehört irgendwie auch dazu, und ich glaube, die allermeisten verwenden das auch so, dass es nicht persönlich gemeint ist. Aber es ist schwierig hier eine allgemeine Regel zu finden - wie gesagt Graubereich. Wenn dann eine Person sagt, sie empfidet eine bestimmte Beschimpfung geht jetzt doch zu weit und ist sexistisch, dann hat sie Recht.

Und noch kurz zum Thema political correctness: Wir haben nunmal soziale umgangsformen, wie wir miteinander umgehen. Das weiß jeder, der schon mal "im echten Leben" mit einer Person gesprochen hat :wink: Diese sozialen Umgangsformen sind ein Ergebnis unserer Kultur. Das bedeutet aber nicht, dass man seine Meinung nicht sagen darf. Wer sagt, er dürfe nicht seine Meinung sagen, weil er den Schiri nicht blöde Tussi nennen darf oder so, der hat wirklich etwas nicht verstanden. Seine Meinung zu sagen (z. B. Der Schiri hat schlecht gepiffen) ist eben etwas anderes als den Schiri zu beschimpfen.
 
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Wow, das ist mal eskaliert. Leute, wir kennen uns doch hier fast alle persönlich - zumindest der harte Kern. Da kann man doch mal einen Schritt auf den anderen zugehen, statt sich sofort angegriffen zu fühlen.

Wenn ich in den Wald reinschreie, dann muss ich auch damit rechnen, Contra zu kriegen. Und dann kann ich mich auch damit auseinandersetzen, warum der/die andere mir Contra gegeben hat und mal drüber nachdenken, ob ich nicht vielleicht über die Strenge geschlagen habe.

Und dieses "Wie kann man sich nur so aufregen" - was ist denn das für ein Argument? Wenn alle gleich wären und sich jeder nur bei gleichen Sachen aufregen würde, dann wäre die Welt doch echt langweilig. Einfach mal den Spieß im Kopf umdrehen: Sich eine Situation vorstellen, bei der man sich selbst aufregt und sich vorstellen, dann sagt der andere "Wie kann man sich über "Lautern-Sau" nur so aufregen"? Na, klingelt's?

Ganz im Ernst mal: Den Gegenüber häufiger mal als Mensch betrachten - als jemanden, der Gefühle hat und es nicht unbedingt sofort krass böse meint, wenn er / sie sagt, dass ihr / ihm was nicht passt. Dann enden wir vllt nicht in der AfD-Dreckswelt, in die wir gerade abzurutschen drohen. (Und nur am Rande: Diese AfD-Kackwelt wird auch für uns Männer keine schönere Welt werden).

Edit: vllt einfach in so Situationen mal fragen: Verliere ich wirklich mehr, wenn ich nicht mehr Tussi sage, als der / die andere gewinnt? Das Ergebnis sollte klar sein. Und jetzt kommt mir nicht mit Meinungsfreiheit. Natürlich darf man das noch sagen, aber dann muss man sich halt auf Gegenwind einrichten - zurecht wie ich finde.
 
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aber es wäre doch wünschenswert, wenn sie das Thema garnicht erst im Kopf haben müsste.

In dem Satz stecken für mich zwei Probleme:
1.Das Leben ist kein Wunschkonzert
Dummer Spruch, aber eben wahr. Die Wahrscheinlichkeit durch Bemängelung und Anmahnung des Zustands eine kurz- bis mittelfristige Änderung auf breiter Front herbeiführen zu können, halte ich für einen Fehlschluss. Meine gesamte Umwelt anpassen, damit ich auf meinem neuen Weg bzw. außergewöhnlichen Weg keine Probleme mehr habe ist deutlich schwieriger, als meine eigene Haltung dazu darauf einzustellen. Es ist einfach ein unrealistischer Wunsch.

2. Man „muss“ das Thema nicht im Kopf haben, man „lässt“ es in den Kopf
Das ist eben dieses Thema innere Haltung. Es gibt da eine Feuerwehrfrau in den USA. Die ist grad mal 1,50m groß und wiegt irgendwas um die 45kg. Die hat es trotz dieser Vorgaben geschafft, weil sie es wollte. Viel wichtiger aber war, dass sie sich nicht vom Außen hat fertig machen lassen, sondern bei sich war. Sie sagte mal, Ihr war klar, dass sie ein Exot ist und man sie Anschaut. Das sei verständlich und völlig normal. Sie hätte nun immer im Kämmerlein heulen können, weil das so ist und hoffen oder erwarten, dass alles um sie herum sich ändert, oder eben ihre Einstellung dazu kontrollieren und einfach machen. Die ist 2-3mal durchgefallen und hat sich einfach nicht abringen lassen. Das ist Einstellungssache und da kommt man nicht hin, wenn man externalisiert und sich mit solchen Dingen selbst blockiert.


Und noch zum Thema, warum sowas hier so hoch kocht. Ich denke das Problem ist, dass sich inzwischen immer im Kleinen gestritten wird, anstatt erstmal mit dem Großen anzufangen.

Mit Groß meine ich, dass man sich zum Beispiel weitestgehend einig ist, dass man einen Farbigen nicht mit Affenlauten bedenkt oder die ganze Kurve singt „Carsten Janker ist homosexuell“. Da erzielt man schnell Einigkeit und man kann dann Schritt für Schritt darauf aufbauen. Und wir sind ja schon ein ganzes Stück vorangekommen.

Mit Kleinen meine ich, dass man aktuell versucht fünf Stufen zu überspringen, in dem man bspw. lapidar Dahingesagtes durch Empörung und Herausstellen auf eine gefühlte Stufe mit dem oben beschriebenen „Großen“ stellt. Damit findet man aber keine Einigkeit, weil eben nicht jeder es auf dieser Stufe verortet. An dem Beispiel hier mit „der Tussi“ sieht man das sehr schön, und könnte es mit „der Penner“ verständlich weiter erläutern. Der Satz „Der Schiri, der Penner“ ist nämlich ebenso einer, der hier oft gefallen ist, und das triggert dann hier im Kreis niemanden. Wenn allerdings hier jemand direkten Bezug zu Obdachlosen haben würde, könnte dieser auch diesen Satz im Rahmen der Political Correctness als „menschenfeindlich“ hinstellen. Und genau hier wird deutlich, dass man das gefallene Wort deutlich überhöht, weil niemand, der „der Schiri, der Penner“ sagt, dabei an Obdachlose denkt und diese despektierlich betiteln möchte. Genauso wenig möchte jemand, der sagt „die Tussie“ damit aussagen, dass alle weiblichen Schiris „Tussies“ sind und gefälligst nichts im Fußball zu pfeifen haben.

Man muss nich bei jedem kleinen Wort getriggert werden. Man kann auch mal denken „Depp“ und gut ist. Nur heute laufen ja Leute schon bei Karnevalssitzungen Sturm, wenn ihnen ein Witz nicht reingeht. Sorry, da lacht man halt nicht drüber und in 4-5 Jahren, wenn immer weniger drüber lachen, dann ändern sich auch die Witze. Mit Empörung erreicht man aber eher das Gegenteil.
 
Durch Nichtstun und Denken hat sich ja auch immer so viel geändert.

Für mich ist das Thema erledigt.

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ich leg mal ne forumspause ein, denn wenn man hier jedes einzelne wort erst auf die goldwaage legen muss, bevor man es postet und dann solche fässer geöffnet werden, verliert man die lust was zu schreiben!

wünsche euch allen trotzdem eine besinnliche weihnachtszeit mit euren lieben und einen guten rutsch in ein für euch hoffentlich gesundes 2020!
 
[...] Das ist Einstellungssache und da kommt man nicht hin, wenn man externalisiert und sich mit solchen Dingen selbst blockiert.

Richtig, es ist Einstellungssache. Und es ist genau deshalb sowas von falsch, dass von bestimmten Leuten, die eigentlich nicht weniger fähig für den Job sind, wie alle anderen, mehr verlangt wird (sich nämlich nicht davon fertig machen zu lassen). Es ist schön, dass es in deinem beschriebenen Fall klappt. Aber der Fall zeigt das Problem sehr offensichtlich: anstatt dass man aufhört die Person von außen fertig zu machen (das schreibst du ja: sie würde von außen fertig gemacht), sollen sich diese Personen einfach nicht fertig machen lassen. Krass.

Man muss nich bei jedem kleinen Wort getriggert werden. Man kann auch mal denken „Depp“ und gut ist. Nur heute laufen ja Leute schon bei Karnevalssitzungen Sturm, wenn ihnen ein Witz nicht reingeht. Sorry, da lacht man halt nicht drüber und in 4-5 Jahren, wenn immer weniger drüber lachen, dann ändern sich auch die Witze. Mit Empörung erreicht man aber eher das Gegenteil.

Wenn eine Minderheit aufhört zu lachen, dann ändert sich nichts, weil man dann ja nicht merkt, dass weniger Leute lachen :wink: Manchmal ist deshalb Empörung notwendig. Aber stimmt, man erreicht tatsächlich oft nur das Gegenteil, weil die anderen sich angegriffen fühlen. Das Problem, dass man mit Empörung nichts erreicht, liegt dann aber nicht bei denjenigen, die sich empören, sondern bei denjenigen, die sich durch das Empören auf diese Weise antriggern lassen. Ich finde es verrückt (im wörtlich wie im übertragenen Sinne), das umzukehren zu wollen.

Ansonsten bin ich bei @Jonny :
Wow, das ist mal eskaliert. Leute, wir kennen uns doch hier fast alle persönlich - zumindest der harte Kern. Da kann man doch mal einen Schritt auf den anderen zugehen, statt sich sofort angegriffen zu fühlen.

Wenn @Dr.BETZE das nicht sexistisch gemeint hat, wovon ich ausgehe, ist es denke ich erstmal geklärt. Aber trotzdem finde ich es nicht falsch darauf hinzuweisen, dass dieses Wort als sexistisch empfunden wird. Und dann kann man das ja für die Zukunft so hinnehmen und beachten. Und gut ist.
 
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Vielleicht kann man für die Sexismus-Debatte einen eigenen Thread aufmachen, wo sachlich darüber diskutiert werden kann?
Wohlgemerkt, völlig unabhängig von Docs Post! ...eher allgemein, scheint ja ein Thema mit Diskussions-Potential zu sein :smile:

Ach, erklärt der Mann wieder Frauen, was sexistisch ist?

Vorweg: Ich gehe größtenteils mit deinen Ausführungen, und auch dem was Alb-Teufel geschrieben hat, mit. Und finde es auch angebracht sich zu empören wenn Grenzen überschritten werden.

Trotzdem will ich zum Zitierten noch was Wichtiges anmerken, auch wenn ich weiß wie du das wohl meintest. Aber das kann man eben auch falsch verstehen.

Abgesehen davon dass es Sexismus auch gegen Männer gibt, gibt es auch viele Frauen die nicht wirklich wissen was Sexismus ist und hier kommt es NICHT NUR auf die subjektive Wahrnehmung an. Im Kern soll es schließlich um die gesellschaftliche Gleichstellung von Frau und Mann gehen, und das geht dann leider oft unter.

Ich war neulich bei einem Vortrag eines Psychologen, der aus meiner Sicht sehr sachlich über Unterschiede zwischen Frau und Mann referiert hat. Danach hörte ich einige Frauen die meinten, wie sexistisch das teilweise gewesen sei. Darauf stimmten auch Männer ein..."das darf man nicht sagen". Es waren einfach Beobachtungen und Fakten seiner Arbeit als Therapeut zur Verhaltenspsychologie von Frau und Mann. Kann man drüber diskutieren (aus meiner Sicht war es ein sehr intelligenter Vortrag). Aber mit Sexismus hat das schlicht nichts zu tun, da der Referierende mit Sicherheit nicht die Absicht hatte irgendjemanden zu erniedrigen. Und da liegt das Problem dann auch definitiv nicht beim Psychologen der einfach seine Fakten präsentiert.

Anderes Beispiel: Ich mache einen Witz der etwas unter der Gürtellinie Polen verballhornt. Unter den Zuhörern ist kein Pole oder irgendjemand der sich erniedrigt fühlen könnte (oder den ich gar erniedrigen wollte). Danach meint jemand zu mir, das sei rassistisch gewesen. Und sorry, an der Stelle muss ich wieder sagen: Nein, das hat nichts mit Rassismus zu tun und da hat jemand nicht verstanden was Rassismus ist. Das war ein dummer Witz ohne politische Aussage und im Kontext als ich ihn erzählt habe auch völlig unbedenklich. Entweder man lacht drüber oder nicht.
Auch wenn z.B. ein Özil mit Rassismus-Vorwürfen um sich wirft, muss man an einigen Stellen auch als Deutscher anmerken dass er in seiner subjektiven Wahrnehmung nicht wirklich begriffen hat was Rassismus ist. Und wie soll man darauf dann auch Rücksicht nehmen?

Hier werden aus meiner Sicht Dinge gelernt "die man nicht sagen darf", dabei hat das mit Sexismus/ Rassismus nichts zu tun. Überhaupt hat das mit Begriffen die man nicht sagen sollte zunächst ja wenig zu tun. Es kommt immer auf den Kontext an und hier können auch viel harmlosere Begriffe oder auch nur Gesten sexistisch sein. Und das geht dann leider oft unter!

Die andere Seite ist natürlich, dass wenn jemand schlechte Erfahrungen gemacht hat mit Begriffen (z.B. schon als Tussi verunglimpft worden zu sein), man darauf Rücksicht nehmen sollte. Das hat dann nichts damit zu tun dass hier z.B. Doc ein Sexist ist, sondern damit dass Schiedsrichterinnen an anderer Stellen schon auf diese Weise sexistisch beleidigt wurden. Darauf sollte man Rücksicht nehmen. Aber Doc auch auf keinen Fall in eine Ecke stellen wo er nicht hin gehört, auch hier gilt es genauso Rücksicht zu nehmen!
 
Noch etwas in „eigener“ Sache (oh, da kam
noch ein Beitrag dazwischen :smiley:) :

Ich wollte hier auch niemanden persönlich als Sexisten in eine Ecke gestellt haben und gestellt wissen.

Mir stößt es nur negativ auf, wenn hier Begriffe verwendet werden, die in dem Zusammenhang sexistisch sind -> Abwertung von Frauen in männlich dominierten Berufen anhand der Eigenschaften, die man einer „Tussi“ an und für sich zuschreibt.

Dass es von Doc nicht so gemeint war, davon gehe ich sogar aus.
Der Umgang danach mit der Angegriffenheit von Frauen durch diverse User war dann allerdings mehr als nur daneben.

Docces selbst hat sich gar nicht mehr zu Wort gemeldet, obwohl @SaarBetzi86 ihn fragte, ob er diesen Begriff für Frauen verwenden würde, die er respektiert.

So, um das Ganze nochmal klarzustellen und auch wieder etwas „Ruhe“ reinzubringen (im Zusammenhang mit dem FCK 2019 auch so ein absolutes Unwort :tearsofjoy:):

Nein, ich (oder auch wir, ich denke, ich kann an dieser Stelle für uns beide sprechen) halten weder Doc noch einen der anderen Beteiligten hier für Sexisten.

Das waren unüberdachte Äußerungen ohne wirklich böswilligen Hintergrund, die uns einfach extrem sauer aufgestoßen sind, weil wir derartigen Verunglimpfungen und Ungerechtigkeiten in der vermeintlichen Gleichstellung von Frauen und Männern immer wieder ausgesetzt sind.

Und ja, auch was das weibliche Umfeld angeht, wie es mein Vorschreiber bereits verfasste:
Viele Frauen haben selbst keine Ahnung, was Sexismus ist oder dass sie Sexismus ausgesetzt sind oder sich diesem selbst aussetzen.
Ich sag nur „Mädelsabend“. Das lese ich so dermaßen häufig.
Was solange kein großes Problem ist, insofern dies aufgeklärte Frauen verwenden, aber gerade da, wo diese „Verniedlichung“ und das „Klein- und Schwachreden“ durch das Verwenden bestimmter Worte nie hinterfragt wird, sehe ich das als mindestens kritisch an.

Gerne könnte ein Mod/Admin diese ganze Diskussion in einen eigenen Thread auslagern, damit gehe ich absolut d‘accord.

Lange Rede kurzer Sinn:
Hinter den hiesigen Usern wird sich wohl kaum ein wirklicher Sexist befinden.
Bitte redet es aber nicht klein, wenn sich Menschen (in dem Fall eben Frauen) von bestimmten Äußerungen betroffen fühlen und beißt dann wie wildgewordene Hunde um euch.
Und ja, auch wir müssen wohl an unserer Diskussionskultur arbeiten.
Daher ein Appell für die Zukunft (an uns Alle): Sachlicher bleiben und hinterfragen.

Eine Sache noch:
Der Duden definiert nicht, welche Begriffe sexistisch sind und welche nicht. Das macht er übrigens auch nicht bei rassistischen Begriffen (schaut euch mal das böse N-Wort an - absolut abwertend, aber auch nicht als rassistisch gekennzeichnet).
Die (betroffene) Gesellschaft definiert das, manchmal sogar das Individuum an sich.
 
Vielleicht kann man für die Sexismus-Debatte einen eigenen Thread aufmachen, wo sachlich darüber diskutiert werden kann?
Wohlgemerkt, völlig unabhängig von Docs Post! ...eher allgemein, scheint ja ein Thema mit Diskussions-Potential zu sein :smile:

Das wäre wahrscheinlich gar nicht schlecht.

Ich muß sagen, daß ich im ersten Moment überhaupt nicht verstehen konnte, wieso sich jemand über das Wort "Tussi" dermaßen aufregen kann. Für mich war/ist das quasi das Äquivalent zu "Typ" beim Mann (Tussi vlt etwas abschätziger in Richtung "oberflächliche Person"). Und ich denke, wenn ich über einen männlichen Schiedsrichter sagen würde "Der Typ pfeift totalen Käse zusammen!" würde das absolut niemandem übel aufstoßen, obwohl "Typ" in diesem Zusammenhang kaum freundlich gemeint ist. Darüberhinaus habe ich es vor allem zu Schul- und Studienzeiten oft erlebt, daß Frauen andere Frauen als Tussis bezeichnet haben. Ist es auch sexistisch, wenn es vom gleichen Geschlecht kommt?
 
daß Frauen andere Frauen als Tussis bezeichnet haben. Ist es auch sexistisch, wenn es vom gleichen Geschlecht kommt?

In diesem Kontext ist das einfach eine normale Beleidigung würde ich sagen. Wie gesagt...immer der Kontext. Frauen im Fußball werden eben oft als Gruppe nicht ernst genommen.

Aber prinzipiell übernehmen auch Frauen mitunter (eher unbewusst) sexistische Aussagen...
Beispiel Christentum: Es waren mit Sicherheit (einige wenige) Männer die Gott grundsätzlich als (den einen) "Herr" festlegten. Womit schon mal klar ist wer der Boss ist. Aber auch heute noch übernehmen das auch gläubige Frauen, meist wohl ohne das je zu hinterfragen.
 
Eine Sache noch:
Der Duden definiert nicht, welche Begriffe sexistisch sind und welche nicht. Das macht er übrigens auch nicht bei rassistischen Begriffen (schaut euch mal das böse N-Wort an - absolut abwertend, aber auch nicht als rassistisch gekennzeichnet).
Die (betroffene) Gesellschaft definiert das, manchmal sogar das Individuum an sich.
Kann sein dass du meinen Beitrag hier missverstanden hast.
Ich wollte hier nichts abwerten, nur mal zeigen wie das Wort seit Jahren in diesem Nachschlagwerk gehandhabt wird.
Das ist halt leider bei vielen Worten so. Auch ist es dann wieder Ansichtssache ob die Person die es liest als sexistisch, rasistisch, abwfällig,abwertend usw. ansieht. Das kann man im allgemeinen nicht beeinflussen.

Zum Post der Handbalerinnen der Tus Metzingen. Ich finde es lustig, dass Sie hier mit viel Selbstironie dieses Wortspiel nutzen (TUSsie). Denn wer fährt schon gerne mit einem rosa Auto rum, auf dem noch Tussie steht.... :wink:

Dass das ein sehr heikles Thema ist und man sich mal schnell auf dünnem Eis bewegt, kommt meiner Meinung aber auch davon, dass die Gesellschaft etwas spiessiger geworden ist. Das soll jetzt kein Entschuldigung meiner Seite zu diesem Thema sein, aber vielleicht sollte man ab und an die 5 mal wieder gerade sein lassen. Aber auch hier, wo fängt für jeden einzelnen die Grenze an.

Das gilt bei eigentlich allen Themen.

Nicht das ich sagen will das früher alles lockerer gehalten wurde. Aber ich denke dass sich damals die Gesellschaft einfach nichts gedacht hat.

Bezeichnend für den Rassismus:

Mohrenkopf oder Zigeunerschnitzel.
Auch der Sarotti Mohr müsste dann noch umbenannt werden.

Aber jetzt schweife ich aus.
Voelleicht sollte man beim nächsten Mal einfach die Antwort auf eine Beleidigung, im Raum stehende sexistische Äusserung etwas diplomatischer schreiben.
@SaarBetzi86: Bitte dies nicht persönöich nehmen. Ich spreche hier jeden an.

Oder ab und an einfach Finger weg von der Tastatur. Hilft ab und an auch.

Gruß von der Alb.
 
Einerseits denke ich mir in der Regel bei solchen Themen: Bleibt doch einfach mal locker!

Andererseits bin ich ein weißer, männlicher Deutscher ohne Migrationshintergrund, der sein ganzes Leben noch nie wegen irgendwas diskriminiert wurde. Ich weiß also nicht, ob mir oben genannter Absatz in jedem Kontext zusteht.

Nichts desto trotz erlaube ich mir den Standpunkt, dass es der heutigen Diskussionskultur dringend Not tun würde, die Empörungsschwelle grundsätzlich wieder etwas nach oben zu schrauben. Zumindest wenn uns daran gelegen ist, dass das gesellschaftliche Zusammenleben wie wir es kennen, mittelfristig nicht zusammenbricht.
 
Zum Thema "Diskussionskultur" oder deren Ende bzw. der Überziehung der ein oder anderen Debatte, habe ich die Tage einen interessanten Artikel gelesen.
https://taz.de/Von-moralischem-Totalitarismus/!168884/

Wichtige Kernaussage darin für mich:

"Wenn an die Stelle von Argumenten Gefühle treten, ist an Diskutieren nicht zu denken. Das würgt alles ab."

Und das ist für mich auch genau der Punkt, den es hier betraf. Wir reden hier über ein Gefühl, das von einem Wort ausgelöst wurde. Anders als bei dem Wort "N*gger" , ist eben Tussie kein eindeutig sexistischer Begriff, sondern hängt von der Rezeption ab. Deshalb haben ja mehrere (männliche) Teilnehmer die Aufregung nicnt verstanden und Doc sich bei der Aussage nichts gedacht - was er bei einem faktisch belastetem Wort mit Sicherheit getan hätte.

Mein Problem mit der Sache - wie ich es vielleicht bereits zu wortreich beschrieben habe - ist, dass man nicht für die Gefühle anderer verantwortlich gemacht werden kann und deshalb jeden Satz erstmal auf sein Empörungspotential gegenlesen muss. Es gibt so viele persönliche Gründe wegen irgendwas empört oder getriggert zu sein, dass es schlicht unmöglich ist, jedem gerecht zu werden. In England wurde gerade eine Werbung als sexistisch verboten, weil das -leise- Auto an einer Frau mit Kinderwagen vorbeigefahren ist, um zu zeigen, dass es nicht mal Babies weckt. Grund: Sexistisches Rollenklischee! Warum muss der Kinderwagen von ner Frau geschoben werden?
Ich geh mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die betreffende Agentur weder sexistische Absichten hatte, noch mit dieser Bewertung gerechnet hat.
Aber was hat das jetzt mit Einzelgefühlen und empörten zu tun? Das Verbot kam aufgrund der Anzeige von 2! Personen, die das so gesehen haben, während 99,8% da einfach nur ein Auto sahen, das leise ist.
 
Nur noch zwei Sätze zu dem Thema.

1) Mir ging es nie darum, Doc oder irgendwen hier als Sexisten zu beleidigen. Ich habe den Begriff als sexistisch bezeichnet.
2) Da mir hier das ein oder andere Mal empfohlen wurde, doch auch mal die Finger über der Tastatur stillzuhalten, tue ich das jetzt.

Frohe Weihnachten.
 
Ich sehe das Thema grundsätzlich anders als beispielsweise @FCK-Schwabe , @Ruhrpottteufel oder @FeindeslandTeufel .

Wenn man ein Setting für ein Experiment zur Beobachtung von Täter-Opfer-Umkehr benötigt, dann kann dieser Thread die Blaupause liefern. Es ist ziemlich typisch für unsere Gesellschaft, dass diejenigen, die Missstände anprangern, am Ende die Schuld daran tragen. Diskriminierung kann schließlich nur aus Absicht passieren und keinesfalls aus unreflektiertem Handeln, daher sind logischerweise die schuld, die nicht berücksichtigen, wie etwas gemeint ist, wenn sie konkrete Handlungen als diskriminierend erkennen.
 
„Täter-Opfer“? Kann man‘s noch höher hängen?
Wer soll denn hier „Täter“ gewesen sein? Docces?
Und wer Opfer? Die Schiri? Frauen im Allgemeinen?

Das ist mir zu überdreht ganz ehrlich. Zumal ich nie was umgedreht habe sondern nur sage, man kann nicht jegliche Empfindlichkeit berücksichtigen.

Mein letzter Satz dazu:
Man sollte aufpassen nicht aus jeder Mücke nen Elefanten zu machen, sonst ist man am Ende so mit Mückenzerklatschen beschäftigt, dass man den Elefanten nicht mal mehr bemerkt, wenn er sich auf einen setzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das Thema grundsätzlich anders als beispielsweise @FCK-Schwabe , @Ruhrpottteufel oder @FeindeslandTeufel .

Wenn man ein Setting für ein Experiment zur Beobachtung von Täter-Opfer-Umkehr benötigt, dann kann dieser Thread die Blaupause liefern. Es ist ziemlich typisch für unsere Gesellschaft, dass diejenigen, die Missstände anprangern, am Ende die Schuld daran tragen. Diskriminierung kann schließlich nur aus Absicht passieren und keinesfalls aus unreflektiertem Handeln, daher sind logischerweise die schuld, die nicht berücksichtigen, wie etwas gemeint ist, wenn sie konkrete Handlungen als diskriminierend erkennen.

Ich denke es ist möglich das Missstände-anprangern zu respektieren (ich habe es übrigens ausdrücklich als angebracht tituliert!) ohne Doc in die Täter-Schublade oder Frauen in die Opfer-Schublade zu stecken. Und darauf hinzuweisen auch mit dem "Täter" (um dein Vokabular zu verwenden) sensibel umzugehen, hat nichts damit zu tun die Schuld umzudrehen.
Inwiefern ich hier dein Täter-Opfer-Schema also gar umgedreht haben soll, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Ich finde auch nicht dass dieses Schema zu irgendeiner konstruktiven Lösung führt. Ich will an dem Missstand lieber etwas ändern und auf Augenhöhe diskutieren als "Täter" und "Opfer" zu bestimmen.

Ich finde deine Begriffe (Opfer, Täter, Schuld) ehrlich gesagt auch etwas zu dick aufgetragen, sowieso in diesem Kontext hier...wir können das doch alles etwas entspannter diskutieren, oder?

Es ist aber kein Wunder dass viele Männer kein Bock auf das Thema haben, wenn man so schnell als Täter dasteht. Ich denke wir können auf einen Missstand hindeuten ohne so zuzuspitzen und Öl ins Feuer zu gießen. Das führt doch zu nichts. Dabei ist das Thema meiner Meinung nach auch für Männer sehr wichtig, die an der Stelle leider oft aussteigen! Ich bin davon überzeugt dass letztlich beide Geschlechter leiden wenn eine Art von Ungleichheit/ Ungleichbehandlung in der Gesellschaft besteht, die durch Sexismus zum Ausdruck kommt.
 
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Es sollte eigentlich jeder wissen, wie es Dr. Betze gemeint hat. Und ihr kommt mit Täter/Opfer echt jetzt?
Sorry, wenn ich es so direkt sage, ihr habt sie nicht mehr alle. Ist aber typisch Deutsch, da wird jedes Wort zum Elefanten gemacht.

Wie oft habe ich zu einer guten Freundin Tussi gesagt, weil sie wieder zu viel Make-up benutzt hat. Lebenslänglich in den Knast..... :smirk:
 
Es sollte eigentlich jeder wissen, wie es Dr. Betze gemeint hat. Und ihr kommt mit Täter/Opfer echt jetzt?
Sorry, wenn ich es so direkt sage, ihr habt sie nicht mehr alle. Ist aber typisch Deutsch, da wird jedes Wort zum Elefanten gemacht.

Wie oft habe ich zu einer guten Freundin Tussi gesagt, weil sie wieder zu viel Make-up benutzt hat. Lebenslänglich in den Knast..... :smirk:

Weil einer etwas zu Täter / Opfer gesagt hat, macht es gleich die ganze Gruppe, die eher (!!) Saarbetzis Argumenten zugeneigt ist ("ihr", "ihr")?

Wenn das mit dem Täter / Opfer so eine Übertreibung ist, dann kannst du sie doch sicher leicht __argumentativ__ widerlegen! Einfach mal annehmen, dass der andere seine Argumente überdenkt, wenn man mit besseren Argumenten kommt. (Und ich finde, die Aussage auch eher schwach - das nur mal am Rande, bevor du mich jetzt auch in irgendeine Schwachsinn-Gruppe einsortierst) Was ist so schwer daran?? Wenn der Gegenüber dann stur bleibt, kann man immer noch abwinken und sich das mit dem "nicht mehr alle haben" denken!

Und schon mal drüber nachgedacht, dass es einen Unterschied gibt zwischen "guten Freunden" und Leute, die sich aus dem Internet kennen? :wink:

So - letzter Beitrag hier dieses Jahr: Alles Gute euch, heute noch mal 3 Punkte und dann einen guten Rutsch in ein friedliches 2020 :wink:

Und nie vergessen: Uns eint mehr als uns trennt!
 
hallo, ich machs ganz kurz.

wie ich gerade sah, hat uppsala wegen mir um die löschung seines accounts gebeten.
das tut mir sehr leid und werde deshalb auch das forum verlassen.
 
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