Becca und der FCK: Das Geld kommt
aus dem Irak
Mit der Nominierung von Gregorius als „Lautern-
Berater“ lässt Becca die Hosen runter
Der Betzenberg kocht, und der FC Kaiserslautern kommt nicht zur Ruhe. Drei weitere Aufsichtsratsmitglieder haben im Verein das Handtuch geschmissen, die Mitglieder- versammlung, die am 20. Oktober stattfinden sollte, ist abgeblasen. Dahinter vermuten viele einen taktischen Schachzug des Luxemburger „Investors“
Flavio Becca, um eigene Leute für die Wahl zum Aufsichtsrat in Stellung zu bringen. Gleichzeitig kommt er aus der Deckung – und gibt zu verstehen, wer der wahre Geldgeber ist. Schwer verdauliche Kost für deutsche Fußball-Liebhaber.Als Flavio Becca sich in Kaiserslautern als Retter des legendären FCK feiern ließ, haben viele Luxemburger ungläubig gestutzt. Immerhin war in der Pfalz vom „Retter-Milliardär“ die Rede. Dabei ist es im Großherzogtum ein offenes Geheimnis, dass der Baulöwe bei Weitem kein Milliardär ist. Spätestens seit er den entscheidenden Prozess gegen Eric Lux in Sachen „Olos-Fund“ verloren hat, dürfte sein Firmenvermögen erheblich geschrumpft sein, sein Privatvermögen ebenfalls.
Kurz: Insider sind davon überzeugt, dass Beccas Bau-Imperium nur noch existiert, weil die Banken den Hahn noch nicht endgültig zugedreht haben. Glaubt man den Quellen in Kaiserslautern, hat Becca bis heute keinen Cent in den Club investiert. Lediglich eine Bürgschaft über drei Millionen Euro soll er dem Verein bei der Sparkasse Kaiserslautern abgegeben haben.Das erhärtet den Verdacht: Flavio Becca hat überhaupt kein Geld, das er in den FCK stecken könnte.Aber jetzt hat er einen „Lautern-Berater“ ernannt. In dem Moment, in dem dessen Name fällt, ist alles klar: Patrick Gregorius!Hinter dem Juristen (Ex-BGL-Personalchef) steckt dessen Schwiegervater. Das ist der mega-reiche (und einflussreiche!) Nasir Abid. Die FCK-Verantwortlichen sollten wissen, mit wem sie sich da einlassen.Erst Gregorius! Der war von Abid bei der BGL BNP Paribas untergebracht. In leitender Personal-Funktion. Das war einfach. Abid ist Partner, Freund und rechte Hand von Nadhmi Auchi, dem Boss der General Mediterranean Holding (GMH), ein wachechter Milliardär mit irakischen Wurzeln, Firmensitzen in Luxemburg, Immobilien in London und wohl einst im irakischen Waffenhandel aktiv. Zu dessen Imperium gehört die französische BNP Paribas. Und Abid ist Boss über die Finanz-und Bankaktivitäten der GMH.Dass Abid seinen Schwiegersohn nicht fallenlässt, ist klar. Doch dem Juristen wurde von der BGL nahegelegt, sich einen anderen Job zu suchen. Er wurde Manager bei der T-Comalux. Eine Becca-Firma. Hat der Geldgeber mit Gregorius seinen eigenen Mann im Becca-Konzern untergebracht? Gregorius hat selbst Fußball gespielt, war Verteidiger in ersten oder zweiten
Division. In Deutschland vom Niveau in der Kreis- oder Bezirksliga anzusiedeln. Macht ihn das zu Beccas „Lautern-Berater“? Und was soll der Manager eines Bau-Unternehmens in dieser Position?Die Frage ist nur zu beantworten, in dem man den Weg des Geldes verfolgt. Soll Gregorius den Einsatz des Duos Auchi-Abid sichern?Dann sollte der FCK vorsichtig sein. Auchi hat im Elf-Aquitaine-Skandal gesteckt. Dafür wurde er 2003 wegen Betrugs verurteilt. Es ging um Korruption in Höhe von 504 Millionen US-Dollar. Und immer wieder wird GMH mit Geldwäsche, Bestechung, Waffenhandel in Verbindung gebracht.
Becca steht vor dem Ende. Ihm hilft Nasir Abid mit dem gigantischen Reichtum der GMH aus der Patsche. Dafür kommt Abid-Schwiegersohn Patrick Gregorius bei Becca ins Management. Jetzt ist er zu dessen „Lautern-Berater“ geworden. Das heißt wohl: Die GMH übernimmt das Sagen beim FCK. Lautern bekommt auch seinen „Scheich“.
Quelle: Letzebuerg Privat vom 18.10.19