Ich finde genau diese Art der internationalen Vernetzung, wie es etwa die City-Group macht oder halt RB eigentlich gut. Problematisch finde ich das bei klaren Interessenskonflikten, wie etwa mehrere Vereine in einem Land oder Wettbewerb. Aber ich bin gerne bereit, diese Bedenken aufzuschieben, bis wir gegen Excelsior Virton oder Swift Hesperingen in Euro oder Champions League antreten müssten...
Gut finde ich, dass "unser" Szenario nicht den ganzen Globus umspannt, sondern sehr regional ist. Luxemburg-Belgien-Pfalz. Drei Länder, deren oberste Ligen sich jeweils deutlich voneinander unterscheiden. Mit einer gemeinsamen Scouting-Struktur kann man sinnvolle Synergien schaffen und nutzen und als deutscher Erstligist ist es nicht verkehrt, Talente in die erste belgische Liga zu stecken. Da der FCK die klare Nr. 1 in dieser Struktur wäre (zumindest langfristig), finde ich persönlich das gut.
Albern wird es halt, wenn wie zwischen Leipzig und Salzburg die gleichen abstrusen Verhandlungsevents für die Öffentlichkeit ablaufen, wie bei einem Transferpoker zwischen Barca und Juve oder Bayern und Paris oder Madrid und Manchester. Das kann man dann nüchtern kommunizieren und gut ist.
Ist jetzt auch nicht der große Kritikpunkt von mir an Leipzig oder Hoffenheim. Dort ist es vielmehr der Fall, dass ein vormaliger Dorfklub ohne emotionale Verwurzelung in seiner Region (Markranstädt war nun nicht der Zuschauermagnet in Leipzig) hochgezüchtet wurde oder ein vormaliger Traditionsclub zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde (Salzburg).
In unserem Fall würde es doch so wahrgenommen, dass da der FCK gemeinsam mit einem Investor und Verein XY auftritt und irgendwelche Projekte auf der Strukturebene angeht. Der FCK bleibt auch mit Investor der FCK mit einem großen emotionalen Kapital, hoher Relevanz für die Pfalz und Umgebung, mit großer, lauter und reisefreudiger Anhängerschaft, einer langen Bundesligahistorie, sechs nationalen Titeln und zahlreichen historisch bedeutsamen Partien, an die sich auch Nicht-Lautrer erinnern.
Das unterscheidet uns. Und lieber bin ich das und werde so wahrgenommen als im selben Atemzug wie Aachen oder Offenbach genannter Traditionsverein, der im Amateurfußball gestrandet ist und erkennbar auf Dauer kein Wasser mehr unter den Kiel bekommt.
Klar gibt es Risiken: Wenn eine Investorenmarke (wie Leopard) penetrant ins Rampenlicht geschoben würde und dadurch die Marke FCK überdecken würde, wäre das sicher zum Schaden beider Marken.
Aber wichtiger als all das ist halt: Wie organisieren wir uns im Verein? Wie bekommen wir Strukturen hin, die Fans/Mitglieder/Abteilungen nicht abhängen, sondern mitnehmen und gleichzeitig professionelle Arbeit ermöglichen? Eine Pattsituation zwischen eV und Kapitalgesellschaft, wie etwa auch bei 60 zu bestaunen, ist absolut nicht erstrebenswert. Das lähmt alle Prozesse, sorgt Außen für Kopfschütteln und Innen für permanenten Streit.