Tussi-gate

@Klingenstädter Was soll ich da als Forums-Opa noch sagen?
Obwohl, mindestens ein noch älteres Forumsmitglied fiele mir da schon noch ein.

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@Klingenstädter
ich sehe die positive Zielrichtung Deiner Argumentation, die sich in dem Bereich auch mit @FCK-Schwabe deckt, dass man einen guten Umgang miteinander pflegen sollte.

Allerdings gibt es ein paar Punkte bei denen ich es anders sehe und/oder falsch verstanden wurde.

1. Mit Aushalten meine ich weder drüber weg sehen oder inhaltliches Akzeptieren von Aussagen oder Begriffen, die mich stören.
Aushalten heißt für mich akzeptieren, dass es jemand anders sieht als ich und ggf. sein Verhalten nicht ändert. Die Konsequenz daraus sollte dann eben sein, dass ich mich von dieser oder mehreren Personen abgrenze und meine Energie dort einsetze wo ich was bewirken kann.
Gibt doch diesen Kirchenspruch, gib mir Kraft zu ändern was ich ändern kann und zu ertragen/aushalten was nicht.

2. Gibt es für mich keine Definitionshoheit allein auf Basis einer Gruppenzugehörigkeit. Das dikreditiert und tötet jeglichen Diskurs und die Breite an Sichtweisen. Das stört mich in allen Bereichen und ich tue dies nicht. Wenn meine kinderlosen Freunde einenEinwand oder Kritik zu meiner Erziehung haben, dann ist der für mich genauso berechtigt - wenn nicht sogar noch wertvoller- wie der von anderen Eltern.
 
Hi @FeindeslandTeufel ,

wir müssen aufpassen, dass wir bei dieser Diskussion auf der Meta-Ebene nicht bei den damit verknüpften konkreten Vorstellungen zu weit auseinandergehen,

Klar kann man in Diskussionen einiges an Äußerungen ignorieren und beim Punkt bleiben, oder diese Diskussionen verlassen, wenn es den Hauptpunkt betrifft und man dort einfach keine gemeinsame Basis sieht.
In meinem Beitrag gehe ich auch eher nicht von allgemeinen Diskussionen aus, in denen User mit verschiedensten Hintergründen ihre ihnen eigenen Sichtweisen einbringen, sondern ich gehe ganz konkret von Herabwürdigungen oder Diffamierungen bestimmter Gruppen aus, indem man entweder diese selbst mit beleidigenden Worten angreift, oder indem man ganz andere Personen mit Worten angreift, die eine bestimmte Gruppe herabsetzen. Hier braucht es in meinen Augen keine Definitionshoheit und es braucht in meinen Augen auch keine Diskussion darüber, was antisemitsche, rassistische, sexistische, trans- und homophobe, antiziganistische, ableistische oder sonstwelche Beleidigungen sind.

Deinem Beispiel in 2 würde ich nämlich vornehaltlos zustimmen - gerade Sichtweisen von Personen mit gänzlich anderen Voraussetzungen können ja sehr bereichernd sein - allerdings passt das nicht zu dem, was meine intendierte Aussage war.

Um mal konkreter zu werden: Ich würde auch niemanden zum Fleischverzicht überreden wollen. Es gibt in meinen Augen eine Menge guter Gründe, die dafür sprechen. Über die rede ich gerne, wenn ich gefragt werde und versuche damit, meine Haltung zu erläutern. Wenn dann die oder der Andere sagt, dass sei trotzdem unvorstellbar - geschenkt. Ich hab auch kein Problem, zuzuhören, wenn jemand über das beste Steakhouse der Stadt diskutiert. Empfindlicher bin ich, wenn es darum geht, in welchem Discounter es das billigste Fleisch gibt.
Einerseits sollte etwas wie Essgewohnheit, Wahl und Häufigkeit der Nutzung des Autos/von Flugreisen/von Kreuzfahrten, Ort des Einkaufs, etc. in meinen Augen jedem selbst überlassen sein und ich will niemandem moralisierend auf den Sack gehen. Umgekehrt gibt es auch an mir vieles auszusetzen und ich bin froh, wenn ich akzeptiert werde wie ich bin. Im Gegenzug muss es dann aber auch mir überlassen sein, wenn ich mich für strengere Kontrollen und bessere Haltebedingungen von Masttieren, die Entwicklung nachhaltiger Antriebstechniken, Einschränkungen oder Verbote von Kreufahrtschiffen und für Eingriffe in die Preispolitik von Supermärkten ausspreche und engagiere.
Kurz: Ich gehe keinem auf den Sack damit, dass sie oder er doch kein Fleisch mehr essen möge und fordere im selben Atemzug auch für mich ein, dass ich mir nicht ständig irgendwelche dümmlichen Veganer- oder Vegetarierwitze anhören muss.

Das, was wir hier ausführlich diskutieren funktioniert halt nur in beide Seiten, aber da sind wir uns ja einig.
 
In meinem Beitrag gehe ich auch eher nicht von allgemeinen Diskussionen aus, in denen User mit verschiedensten Hintergründen ihre ihnen eigenen Sichtweisen einbringen, sondern ich gehe ganz konkret von Herabwürdigungen oder Diffamierungen bestimmter Gruppen aus, indem man entweder diese selbst mit beleidigenden Worten angreift, oder indem man ganz andere Personen mit Worten angreift, die eine bestimmte Gruppe herabsetzen. Hier braucht es in meinen Augen keine Definitionshoheit und es braucht in meinen Augen auch keine Diskussion darüber, was antisemitsche, rassistische, sexistische, trans- und homophobe, antiziganistische, ableistische oder sonstwelche Beleidigungen sind.

Das sehe ich auch so und es gibt leider immer noch (bewusst oder unbewusst) zu Hauf Beleidigungen in dieser Form, bei denen es nichts zu diskutieren gibt.

Aber es gibt (etwas anderes Thema) schon die Problematik, dass z.B. künstlerisch-/ satirische Ausdrucksformen von Böhmermann, Sumuncu, ... (die Reihe lässt sich endlos fortsetzen) oder auch einer Vielzahl an Journalisten als rassistisch bzw. die Personen als Rassisten (oder auch Antisemiten) bezeichnet wurden, für Inhalte, die aus meiner Sicht in ihrer Intention absolut nichts mit Rassismus zu tun hatten. Und ich sehe hier auch nicht dass sich z.B. die Kunst immer nach den Empfindungen der Betroffenen (bzw. sich betroffen fühlenden) richten muss, jedoch verlieren die Auslöser oft die Deutungshoheit darüber.

Im Allgemeinen sehe ich in unserer Gesellschaft durchaus Verwirrung darüber was Rassismus oder auch Sexismus ist, auch bei Betroffenen der jeweiligen Gruppen. Die Problematik dabei ist, das wirklich intendierter, ausgrenzender Rassismus oder Sexismus daneben oft unter geht bzw. verharmlost wird.
 
Super gute Argumentationen :innocent:

Bei mir war ja letztens auch eine Ausdruckswahl, die für mich persönlich aufgrund familiärer Gründe sehr schwer zu händeln war, die für Andere aber überhaupt nicht schlimm waren und da kommen wir in die Problemzonen. Jeder Mensch hat bestimmte Worte, Ausdrücke die aufgrund von Vorkommnissen verletzen etc., da können natürlich "Unwissende" nichts dafür und verstehen es nicht da für "normale Menschen" so ein Ausdruck nichts Schlimmes bedeutet.

Das ist für mich die eine Seite

Dann gibt es aber jede Menge Begriffe die sich in der Grauzone bewegen und dazu zähle ich jetzt Mal bewußt das Wort "Tussi" weil ich es daran hoffentlich recht gut verständlich machen kann. Es gibt nicht wenige Frauen die diesen Begriff für sich selbst in Anspruch nehmen und ihn sogar eher für sich positiver Art sehen, dann gibt es die Frauen denen der Begriff egal ist, die darin jetzt keine schlimme Beleidigung sehen und dann gibt es die Frauen für die dieser Begriff absolut verletzend und ein No-GO ist.
Ich persönlich versuche immer Begriffe zu vermeiden wo ich weiß es gibt Menschen die Verletzt das.
Aber genau solche Begriffe aus der Grauzone sind es, wo die Gemüter überkochen denn die eine Person findet nichts Schlimmes dabei weil Frauen sich selbst so bezeichnen und die andere Person ist total angegriffen und beleidigt und genau da liegt das Problem, für die eine Person ist es ohne Emotionen aber für die verletzte Person ist es voller Emotionen und da wird man auch ( wie hier schon gesagt) nur sehr sehr selten eine für beide Seiten akzeptable Einigung finden.

Zu guter Letzt

Da gibt es dann noch die Begriffe die früher üblich und ohne Nachgeschmack waren, die sich aber im Laufe der Zeit durch Weiterentwicklung und Sensibilisierung der Menschheit zu Schimpfworten bzw negativen Ausdrücken entwickelt haben. Da muss ich zugeben vepenne ich bei dem Begriff Zigeunerschnitzel meistens einen anderen Begriff zu nehmen was wohl auch daran liegt das ich in der Schule früher 2 "Reisende" in der Klasse hatte und die den Begriff Zigeuner völlig ok fanden.
Aber auch da liegt eben die Gefahr, der Negerkuss, der Zigeuner, Nigger, etc. muss eben immer wieder angemahnt werden, wie Klinge es ja auch mit dem Bohren durchs Brett recht gut beschrieben hat. Denn auch heute noch werden diese Worte ohne bösen Gedanken gesagt aber eben auch bewußt mit dem bösen Gedanken.
Deshalb immer wieder anmahnendamit die "normalen friedlichen" Menschen lernen diese Worte nicht mehr zu sagen, damit sie nicht in den Topf mit den bösen Menschen geworfen werden.
 
schommers!
hat er gut gemacht mit kühli/skarla.
schade halt für skarla persönlich, hoffe er bekommt auch noch seine spiele von anfang an.

gibt wohl wieder ne geldstrafe wegen der sachen die da bei dem einen eckball flogen, die schwarze tussi hats gleich notiert.
Sexistisch.
Darf ich ehrlich sprechen? Es kratzt mich nicht, ob du als Mann mit meinen feministischen Positionen ein Problem hast.

Natürlich ist es egal, wer eine Entscheidung trifft. Aber wenn ich eine despektierliche Bezeichnung für Frauen benutze, ist das sexistisch. Und wenn ich Arschloch oder Wichser sage, ist das beleidigend, aber nicht sexistisch.

Hurensohn finde ich übrigens auch sexistisch, aber das nur am Rande.

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Falsch, "Wichser" IST sexistisch und durchaus mit "Tussi" zu vergleichen- Bei "Hurensohn" sind wir einer Meinung.
Ihr mit eurer sexistischen Kackscheiße geht mir persönlich langsam auch auf die (viel zahlreicher als bei euch Männern vorhandenen) Eier.

„Sau“ ist nicht sexistisch.

„Der schwarze Stricher“ wäre eine sexistische Beleidigung gegen Männer.

Achja, so lächerliche Sachen wie „...damit wir beim nächsten Mal richtig liegen und nicht erneut deinen Unmut auf uns ziehen...“ kann man auch einfach mal stecken lassen.
Aber Selbstreflexion ist offenbar nicht jedem gegeben.

Macht wirklich keinen Spaß mehr mit dem ein oder anderen hier.
Beleidigend.
Ist das so?
Na, dann fangen wir doch wieder mit Affenlauten und N*****-Rufen an.
Hat man doch früher auch schon so gemacht.
Bis Leute (vollkommen zurecht) anfingen, „pikiert“ und „kleinkariert“ zu sein.

Edit:
„Ihr“ weißen Cis-Männer bestimmt übrigens nicht, was gegenüber Frauen sexistisch ist und was nicht.
Genauso wenig, wie Menschen, die nicht von Rassismus betroffen sind, bestimmen, was rassistisch ist und was nicht.
Sexistisch und rassistisch.

Die Anzeigen sind raus!

Nein, natürlich nicht. Ich finde, dass diese Diskussion, die vor meiner Zeit stattgefunden hat, ziemlich eskaliert ist. Die meisten sagen wohl mal "Wichser" oder "Tussi" in einer Stresssituation wie beim Fußball, obwohl es falsch ist. Und die Beleidigung gilt dann nicht dem Geschlecht, sondern der Funktion als männlicher oder als weiblicher Schiedsrichter. Ich würde es wie Dietmar Hopp halten - soll man jeden einzelnen anzeigen, der ihn einen "Hurensohn" genannt hat? Natürlich nicht. Kommt man wieder alle runter und kommt zurück hier ins Forum!
 
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