Der FCK ist mehr als Profifußball

Jonny

Well-Known Member
Denke ich an den FCK, denke ich nicht sofort an Olaf Marshall, Andi Brehme, Ratinho oder Miros Saltos. Ich denke nicht sofort an die Meisterschaft 1998 oder die anschließenden Champions-League- und UEFA-Pokal-Saisons. Ich denke nicht sofort an die Siege gegen Bayern, an Schjönbergs Kopfball, an „Ivo Illicevice“ und an „Mushmunken Mushmunken“.

Denk ich an den FCK, fällt mir sofort die Seele dieses Vereins ein. Die Geschichten um die Spiele herum. Rotzwetter und Rückstand auswärts auf Pauli, gemeinsames Hochpushen und ein Rumgewurschtel auf dem Platz mit kämpferischem Sieg für uns. Menschen, die 100te Kilometer fahren, um ein Pokalspiel in Wilhelmshaven zu sehen und sich über Raststätten mit Namen wie „Dümmer Dammer Berge“ zu freuen. Ich denke an Menschen, die in der West auf dich zukommen und dich selbst nach Jahren der Stadionabstinenz freundschaftlich fragen, ob du jetzt häufiger uff de Betze kommst. An Freundschaften, die Jahre halten, weil sie sich um den FCK drehen. An Menschen, denen man nur eine SMS schicken muss und schon hat man eine Mitfahrgelegenheit. Ich denke an Testspielticker und Testspieler wie Goodfray Asurances. Und in ganz verrückten Stunden denke ich auch an Fragen wie „Kann ich es jetzt essen?“ :wink:

Der FCK ist mehr als Profifußball. Wir sind mehr als Siege gegen Bayern, Schalke 05 und Co. Der FCK hat eine Seele und diese Seele ist kein Spielzeug eines Investors. Diese Seele geht nicht mit dem Namen Jürgen Klopp verloren. Diese Seele kennt keine Liga.

Wir Fans sind diese Seele. Solange es uns gibt, solange wird der Verein nicht sterben. Solange werden weiter Geschichten geschrieben. Geschichten, die viel mehr wert sind als Ablösemillionen, Erstliga- oder gar Profifußball. Es wird weh tun, was im nächsten Jahr sehr wahrscheinlich mit dem Verein passiert. Aber wenn wir Fans über die letzten 20 Jahre eins gelernt haben, dann ist es, dass Schmerz vergeht. Niederlagen und Nackenschläge vergehen. Doch Fritz Walters „Kameradschaft“ bleibt. Geschichten bleiben. Der FCK bleibt! Unzerstörbar!
 
Der FCK ist ein Stück Heimat und Freiheit dass sich Fans selbst geschaffen haben und alle als Gemeinschaft mit einschließt welchen unser Verein etwas bedeutet. Ein Ort wo alle zusammen kommen und einer der wenigen Orte wo sich weder der Staat noch die Wirtschaft einmischen und uns deshalb Sinn gibt. Wenn diese Funktion verloren geht (wie in der Bundesliga zunehmend der Fall), wird mir der Verein logischerweise weniger bedeuten. Ich bin nicht mit meinem Opa auf den Betze gegangen um uns Fußball-Unterhaltung wie im Kino zu holen, sondern um gemeinsam etwas mit zu erleben, als Fans und Mitglieder dieses Vereins. Das ist bis heute ein Teil meiner Wurzeln und Heimat egal wo ich mich gerade rum treibe auf der Welt. Wenn ich in Peru Leute mit Barca, Real oder Bayern-Trikot rumlaufen sehe, will ich das nicht bewerten, aber ich weiß dass das für die eine ganz andere Bedeutung hat. So wie wenn ich als Bond-Fan in einen neuen Kinofilm gehe. Ich weiß dass es quasi "alternativlos" war dass wir jetzt eine GmbH sind. Aber was das für meinen Bezug zum Verein bedeutet, dass ich zukünftig für eine GmbH jubel, weiß ich noch nicht.

Ich würde die Regionalliga jederzeit einem austauschbaren CL-Verein vorziehen.
 
Jetzt hab ich nasse Augen. Jonny, du Mainz! :weary::hearteyes::wink:

Für mich ist der Verein auch weit mehr als diese Leute, die gegen den Ball treten. Der FCK ist für mich mein alter Plüschteufel, den der Inhaber der Stammkneipe meiner Eltern nach dem Abstieg 96 mit Tränen in den Augen in die Ecke feuerte und den ich mit nach Hause nahm, wo er bis heute sitzt. Der FCK ist für mich die Erinnerung an meinen ersten Westkurvenbesuch, bei dem ich dermaßen gefroren habe (hab die Kälte der Betonstufen unterschätzt) dass ich eine Woche später einen vereiterten Backenzahn hatte. Der FCK ist für mich

Menschen, die in der West auf dich zukommen und dich selbst nach Jahren der Stadionabstinenz freundschaftlich fragen, ob du jetzt häufiger uff de Betze kommst. An Freundschaften, die Jahre halten, weil sie sich um den FCK drehen.

Der FCK ist für mich eine durchwachte Nacht, mit Krampf im Zeigefinger, weil ich so oft auf Aktualisieren geklickt habe, um zu sehen, ob Gary Kagelmacher zu uns wechselt.

Der FCK ist aber auch (und mittlerweile vor allem) eine Verbindung zu meinem verstorbenen Vater, von dem ich das FCK-Gen verpasst gekriegt hab. Für mich ist der Verein ein Stück weit auch etwas, was mir mein Vater "vererbt" hat, mit allen Hochs und Tiefs. Und das halt ich in Ehren, auch wenn da mittlerweile GmbH & Co. KGaA draufsteht oder wenn wir demnächst gegen Idar-Oberstein ein Liga-Spiel bestreiten.
 
Der FCK ist aber auch (und mittlerweile vor allem) eine Verbindung zu meinem verstorbenen Vater, von dem ich das FCK-Gen verpasst gekriegt hab. Für mich ist der Verein ein Stück weit auch etwas, was mir mein Vater "vererbt" hat, mit allen Hochs und Tiefs. Und das halt ich in Ehren, auch wenn da mittlerweile GmbH & Co. KGaA draufsteht oder wenn wir demnächst gegen Idar-Oberstein ein Liga-Spiel bestreiten.

Das unterschreibe ich gerne! Auch ich habe das FCK-Gen von meinem leider ebenfalls verstorbenen Vater geerbt (und dieser von meinem Opa, der auch meinen Onkel, meine Tante und deren Tochter 'infiziert' hat). Ich habe dieses Gen bisher auch erfolgreich an meine beiden Jungs weitervererbt. Der FCK ist also sowas wie ein Teil meiner Familie. Es tut weh, ein Familienmitglied so leiden zu sehen.
 
Mal so kurz so zwischendurch: Simma schon bankrott? Also gibt es außer den schon ewig bekannten Zahlen tatsächliche Fakten die das belegen oder suhlen wir uns alle Mann nur in Schutzszenarien, um im Fall der Fälle emotional nicht zu tief zu stürzen?

Ich frag das ernsthaft. Hab ich irgendwas verpasst? Bader sprach im Interview bei der Telekom von drei, vier Pfaden(Optionen) die beschritten werden könnten. Wollen wir die Wahl erstmal abwarten?

Ich mein... Müssen wir nicht. Könnten wir aber.
 
Es tut weh, ein Familienmitglied so leiden zu sehen.

ich glaub "familienmitglied" triffts ganz gut. bei den ganzen hochs und tiefs, die man auch bei echten familienmitgliedern durchlebt, ist das ein guter vergleich.

musste mir eigentlich mein fan dasein selbst erarbeiten. meine eltern interessieren sich natürlich auch für den FCK, allein schon weil sie die grosse zeit mit fritz walter erlebt haben aber so bekloppt wie ich sind sie ganz sicher nicht.

Der FCK ist für mich mein alter Plüschteufel, den der Inhaber der Stammkneipe meiner Eltern nach dem Abstieg 96 mit Tränen in den Augen in die Ecke feuerte und den ich mit nach Hause nahm, wo er bis heute sitzt.
ist er noch FCK fan und hast du ihm das mal erzählt, dass du den noch daheim hast?
 
Mal so kurz so zwischendurch: Simma schon bankrott? Also gibt es außer den schon ewig bekannten Zahlen tatsächliche Fakten die das belegen oder suhlen wir uns alle Mann nur in Schutzszenarien, um im Fall der Fälle emotional nicht zu tief zu stürzen?

So gut wie. Es ist nur noch eine Frage kurzer Zeit. Unter den derzeitigen finanziellen Rahmenbedingungen gibt es ohne Großinvestor keine positive Fortführungsprognose. Die Frage ist momentan nur, ob es erst im März keine Lizenz mehr gibt, oder ob eine der Banken schon vorher den Hahn zudreht.

In jedem Fall ist der FCK, Stand jetzt, ohne eine riesengroße Finanzspritze in seiner derzeitigen Form bald Geschichte und nur noch Erinnerung. Und darüber helfen uns auch alte Geschichten und Erlebnisse, so schön sie waren, nicht hinweg.

Bereiten wir uns auf den Aufschlag am Boden vor. Wird verdammt hart werden.
 
Es wäre auf jeden Fall ratsam, wenn wir bis Saisonende 9+x Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen hätten. Dann dürfte es auch im Insolvenzfall noch für eine weitere Drittligaaison reichen, wenn uns dann nicht alle Sponsoren und Partner verlassen.
 
Der hieß aber Godfroy Assurances! Mit o! *Klugscheißmodus off* :tonguewink: Aber nur mit Vornamen, mit Nachnamen hieß die ganze Mannschaft ja Belvedere! :sunglasses:

Der FCK ist für mich eine durchwachte Nacht, mit Krampf im Zeigefinger, weil ich so oft auf Aktualisieren geklickt habe, um zu sehen, ob Gary Kagelmacher zu uns wechselt.

Oder auch: „We‘re up all night to get Laki!“
Und: „Brügge sehn... und sterben - na ja oder nach Lautern wechseln!“ :smiley:

Der FCK wurde mir ebenso in die Wiege gelegt und er wird immer ein Teil meines Lebens bleiben. Wie auch immer dieser Teil künftig aussehen wird/darf.
 
Der FCK wurde mir ebenso in die Wiege gelegt und er wird immer ein Teil meines Lebens bleiben. Wie auch immer dieser Teil künftig aussehen wird/darf.

Same here. Da für mich inzwischen aber die direkte Nähe zu schmerzhaft ist, halte ich (auch innerlich) Abstand, damit das Loch, das erwartungsgemäß bald gerissen wird, emotional nicht zu groß wird und es weniger weh tut. Jeder hat so seine eigene Strategie, mit dem absehbaren Ende des FCK umzugehen.

Da ich ein konsequenter Mensch bin, war es das danach dann für mich mit dem Profifußball. Fußball schauen ist für mich nur ab und zu mal noch bei einzelnen Spielen interessant. Neulich hab ich mir z.B. Celtic gegen Red Bull angesehen und mich gefreut, als die aufs Loch gekriegt haben.

Aber im allgemeinen ist der Profifußball ohne den FCK für mich bedeutungslos und mir ziemlich gleichgültig. Das gilt auch für die Nationalmannschaft. Wahrscheinlich wird das auch durch Football Leaks sehr mitbeeinflusst. Irgendwie ist das alles nur noch korrupter Müll und die Tatsache, dass mit dem FCK jetzt einer der letzten alten Vereine untergeht, ist insofern auch ein logisches Ende der Geschichte und auch der logische Schluss meiner inneren Beziehung zum professionellen Fußball.

Da sich momentan auch in meinem Leben in den letzten Jahren vieles verändert hat und es für mich seit drei Monaten als Familienvater andere Prioritäten ergeben, fällt der Abschied auch nicht allzu schwer.
 
Ganz ehrlich - ich kann diese Durchhalteparolen nicht mehr hören. Für mich ist der FCK das was er in den 90ern war. Auch mal zweite Liga und dann aber mit Sledge-Hammer wieder hoch. Die Spiele seit 2005/2006 sind - mit kurzen Ausnahmen - fast wie Boxkämpfe der Oma gegen Mike Tyson und der knallt voll drauf: ich hab seit über 15 Jahren DK, war aber zuletzt nur selten im Stadion. Will den Verein halt finanziell unterstützen, aber das kann man sich meist nicht angucken... Wir brauchen mal wieder ein Siegergen - eine Arroganzmentalität à la: wir sind halt nicht wie Großaspach, die müsse mer wegrotzen. Ich arbeite seit 4 Jahren im Bereich Insolvenzrecht als Rechtsanwalt. Auch eine Insolvenz heißt nicht, dass die Lichter für immer ausgehen - und vielleicht erfolgt dann mal der unbelastete Neustart. Ich hoffe sportlich noch auf die Rückrunde, bin aber von Euphorie so weit entfernt wie Volker Bouffier zur Wahl als Mister Germany.
 
Ich arbeite seit 4 Jahren im Bereich Insolvenzrecht als Rechtsanwalt. Auch eine Insolvenz heißt nicht, dass die Lichter für immer ausgehen - und vielleicht erfolgt dann mal der unbelastete Neustart. Ich hoffe sportlich noch auf die Rückrunde, bin aber von Euphorie so weit entfernt wie Volker Bouffier zur Wahl als Mister Germany.
Vielleicht können wir in einem anderen Beitrag mal ne Fragerunde zum Thema "Was bedeutet eine Insolvenz für den FCK" auf machen, wenn du dazu antworten möchtest?
 
Ganz ehrlich - ich kann diese Durchhalteparolen nicht mehr hören.

Welche Durchhalteparolen meinst du konkret?
Hier kommen viele aus unterschiedlichen Zeiten. Mir wärs auch lieber, ich hätte z. B. die 90er intensiver erlebt - dann würd ich auch andere „Der FCK ist für mich...“-Sachen raushauen.
Aber so kann ich eben eher von anderen Erlebnissen zehren. Das ist aus meiner Sicht daher ja keine Durchhalteparole. :wink:
 
Welche Durchhalteparolen meinst du konkret?
Hier kommen viele aus unterschiedlichen Zeiten. Mir wärs auch lieber, ich hätte z. B. die 90er intensiver erlebt - dann würd ich auch andere „Der FCK ist für mich...“-Sachen raushauen.
Aber so kann ich eben eher von anderen Erlebnissen zehren. Das ist aus meiner Sicht daher ja keine Durchhalteparole. :wink:

Ich denke er meint die seit anderthalb Jahrzehnten (mit Ausnahme weniger Jahre zwischen 2008 und 2011) anhaltende "Positiv-Kommunikationskultur" der Vereinsführung und sonstiger Funktionsträger, die im Laufe der Zeit immer weniger mit der Realität übereingestimmt hat, bis sie sich inzwischen entgegengesetzt zu ihr verhält.

Beispiele:
1.
Jeder neue Trainer (+Cotrainer), der vorgestellt wird, inkl. die Spieler, tätigen immer wieder die gleichen Aussagen: "Wir arbeiten ja alle so gut zusammen, die Kommunikation ist vorbildlich, der Charakter der Mannschaft ist wunderbar, die Jungs werden sich zerreißen" etc. etc.; Im Gegensatz dazu werden dann auf dem Platz seit 20 Jahren fast immer die Saisonziele verfehlt und nach kurzer Zeit sowohl der Trainer entlassen als auch zig Spieler ausgetauscht. Als Ergebnis stehen wir nun in Liga 3 auf Platz 11.

2.
Jede neue Vereinsführung bzw. die Kandidaten dafür erzählen was davon, dass ihnen der Club am wichtigsten sei, der Zusammenhalt usw., "nur gemeinsam sind wir stark" bla bla bla; Im Gegensatz dazu wird seit 20 Jahren auf fast jeder JHV entweder der Aufsichtsrat in Frage gestellt oder abgewählt und irgendwelche Typen tragen ihre eitlen Kleinkriege in aller Öffentlichkeit aus. Als Ergebnis steht der FCK wiederholt - wie jetzt gerade wieder - entweder ganz oder zum Teil zeitweise führungslos da und ist für einen gewissen Zeitraum handlungsunfähig.

3.
In Wirtschaftlicher Hinsicht erzählt jede Vereinsführung seit 20 Jahren, dass man alles im Griff habe, alles mit rechten Dingen zugehe, der FCK kein Problem beim Lizenzerhalt habe, es sei alles wasserdicht etc. etc.; Im Gegensatz dazu wurden schon ganze Vereinsführungen strafrechtlich belangt (Friedrich und co.) oder mussten zugeben, mit Geld, das für andere Zwecke gedacht war, Löcher gestopft zu haben und der FCK steht jetzt vor der Insolvenz.

Beim FCK werden seit fast 20 Jahren fast nie eigene Fehler eingeräumt, sondern man befindet sich in einer eigenen Filterblase, in der man sich mittlerweile so wohl fühlt, dass man fast selbst daran glaubt, dass für den eigenen Niedergang quasi nur äußere Ursachen verantwortlich sind. Dann wird wieder die ewige Leier von der strukturschwachen Region, Standortnachteilen usw. erzählt. Natürlich existieren diese Faktoren. Sie sind aber nicht dafür verantwortlich, dass auf dem Betze seit fast 20 Jahren handwerklich schlecht und unprofessionell gearbeitet wird. Dies wurde und wird nicht eingestanden und stattdessen wird o.g. Kommunikation an den Tag gelegt.

Aber inzwischen ist ja die Situation auch für jeden sportlichen und wirtschaftlichen Laien offensichtlich, denn wenn man - wie immer wieder kommuniziert - ständig nichts falsch machen würde, der Zusammenhalt toll und alle Spieler Volltreffer und charakterlich einwandfrei wären, dann stünde man jetzt nicht da, wo man ist. Und ein Großteil der Leute - inkl. z.B. mir - hat keine Lust mehr, sich diesen Müll anzuhören und zu glauben. Denn er kann nicht stimmen.

Das hat im weitesten Sinn kommunikativ schon was von "aktuelle Kamera". Die haben 1989 auch immer noch versucht, den Leuten zu erzählen, dass alles wunderbar wäre und der Sozialismus kurz vor dem Sieg stünde. Stattdessen gab es die DDR bald danach nicht mehr.
 
Ich will hier nicht überpessimistisch sein, aber für meine Begriffe geht bzw. ist das Buch zu und ob das Kapitel FCK jemals wieder aufgeschlagen wird wage ich mal ernsthaft zu bezweifeln.
 
Ich hoffe doch, dass du hier daneben liegst. :wink: Wir werden es ja in den nächsten Monaten sehen. Es wäre dem Verein schon viel geholfen, wenn die Betzeanleihe von den Leuten in Anteile "umgewandelt" werden und somit der Batzen weg wäre. Vielleicht findet sich ja wirklich der ein oder andere "Gönner", der sich am "4-Säulen-Modell" bedienen wird. Ich weiß, dass da viel "Hoffnung" steckt, aber man hat ja (hoffentlich) nicht einfach mal so ausgegliedert, um das einfach mal gemacht zu haben, sondern vorher mal gefühlt, ob da auch Potenzial da ist, Anteile zu veräußern.

Das Stadion ist halt das große Problem und das nehme ich der Führung auch ab, dass das Thema die Gespräche mit möglichen Investoren schwierig machen, auch weil die Stadt mit drin hängt. Klar scheint auch, dass -wenn wir irgendwie die Lizenz erhalten würden - die nächste Saison dann wohl wirklich die "letzte Patrone" sein wird, in der wir unbedingt wieder aufsteigen müssen.

Egal wie und trotz des schleichenden Niedergangs in den letzten zwei Jahrzehnten: Der FCK hat trotz allem auf mich eine große Strahlkraft, quasi wie ein "kleiner" schlafende Riese, der geweckt werden muss. Einen Verein mit so einer Historie kann und darf nicht einfach von der Bildfläche verschwinden. Sicher ist der FCK ein Risiko für einen Investor, aber der Verein bietet aufgrund seiner Geschichte eine ganz "romantische" Seite.

Und wenn ich ehrlich bin: Wenn ich das Kleingeld und das Interesse am Fußball hätte, wäre der FCK sicher ein interessanter Kandidat, um in den Sport einzusteigen. :tongueclosed: Aber Stand heute sieht es eher nach Ohrfeige statt romanischen Kuss aus...:disappointed:
 
dann spar halt mal oder nutz deine kontakte zur mafia

Oh je, da bin ich als "Norditaliener" doch ein gutes Stück entfernt von der Mafia... :tongueclosed: :wink:

Was meint Ihr denn, warum ich immer Eurojackpot spiele. Wenn ich 90 Millionen hätte, würde ich 10 für mich behalten. Und mit dem Rest...

Das würde ich mir auch gut vorstellen können. Dann könnte man das Hobby quasi zum "Beruf" machen. Ich weiß noch vor vielen Jahren, als der Lotto-Jackpot mal bei 30 Mio DM (?) war, die Bild-Zeitung eine Liste mit Ideen veröffentlichte, was man mit dem Geld machen könnte. Damals hätte man Schalke 04 für 25 Mio kaufen können...:wink:
 
Scusi, Leute die es dem FCK gönnen würden gibt es in meinem Umfeld sehr viele, ich auch. Das Problem ist nicht der Anteilverkauf im kleinen Maßstab. Viele würden sich die hinlegen, ohne Hoffnung je etwas daran zu verdienen. Schlimm ist halt die große benötigte Masse. Ein Anteilskäufer der "nur" 100000 hinlegt will früher oder später Profit sehen und so 12 Mio einzunehmen nur um auf Null zu kommen - unmöglich.
 
Beim FCK werden seit fast 20 Jahren fast nie eigene Fehler eingeräumt, sondern man befindet sich in einer eigenen Filterblase, in der man sich mittlerweile so wohl fühlt, dass man fast selbst daran glaubt, dass für den eigenen Niedergang quasi nur äußere Ursachen verantwortlich sind. Dann wird wieder die ewige Leier von der strukturschwachen Region, Standortnachteilen usw. erzählt. Natürlich existieren diese Faktoren. Sie sind aber nicht dafür verantwortlich, dass auf dem Betze seit fast 20 Jahren handwerklich schlecht und unprofessionell gearbeitet wird. Dies wurde und wird nicht eingestanden und stattdessen wird o.g. Kommunikation an den Tag gelegt.

Aber inzwischen ist ja die Situation auch für jeden sportlichen und wirtschaftlichen Laien offensichtlich, denn wenn man - wie immer wieder kommuniziert - ständig nichts falsch machen würde, der Zusammenhalt toll und alle Spieler Volltreffer und charakterlich einwandfrei wären, dann stünde man jetzt nicht da, wo man ist. Und ein Großteil der Leute - inkl. z.B. mir - hat keine Lust mehr, sich diesen Müll anzuhören und zu glauben. Denn er kann nicht stimmen.

Das hat im weitesten Sinn kommunikativ schon was von "aktuelle Kamera". Die haben 1989 auch immer noch versucht, den Leuten zu erzählen, dass alles wunderbar wäre und der Sozialismus kurz vor dem Sieg stünde. Stattdessen gab es die DDR bald danach nicht mehr.

Kann in allen Punkten nur zustimmen, diese Filterblase die du ansprichsts ist wohl eines der größten Probleme in diesem Verein und befällt großte Teile des Umfelds als auch die jeweiligen Verantwortlichen die gerade im Amt sind.

Das kritische auseinandersetzen mit den eigenen Fehlleistungen über einen Zeitraum von fast 20 Jahren ist wohl einmalig.

Ich hatte erst letztens eine Diskussion mit einem Kollegen der Stefan Kuntz wieder zurück haben möchte, da dieser nichts falsch gemacht hätte und die kleinen Fehleintscheidungen einzig auf Grünewalt zurückzuführen wären. (eine weit verbreitete Meinung im FCK Umfeld)
 
Der FCK bedeutet mir schon noch etwas, aber ich habe mich deutlich entfremdet. Bin nicht sicher, ob das mit den unzähligen Enttäuschungen der letzten 20 Jahre zusammenhängt, der unerträglichen Kommerzialisierung des Fußballs allgemein oder es halt zum Leben dazugehört, dass sich die Prioritäten eines Tages verschieben. Vor 10-12 Jahren war ich noch täglich in diesem Forum, um unter der Woche die mögliche Aufstellung zu diskutieren, mittlerweile kenne ich bis auf 3-4 Spieler kaum noch einen Namen.
 
Scusi, Leute die es dem FCK gönnen würden gibt es in meinem Umfeld sehr viele, ich auch. Das Problem ist nicht der Anteilverkauf im kleinen Maßstab. Viele würden sich die hinlegen, ohne Hoffnung je etwas daran zu verdienen. Schlimm ist halt die große benötigte Masse. Ein Anteilskäufer der "nur" 100000 hinlegt will früher oder später Profit sehen und so 12 Mio einzunehmen nur um auf Null zu kommen - unmöglich.

Die 12 Millionen bekommt man natürlich nur mit größeren Investments zusammen. Allerdings wäre dem FCK viel geholfen, wenn die Betzeanleihe zum größtmöglichen Teil in Anteile umgewandelt werden würde. Dann wären fast 7 Millionen "gesichert". Klatt meinte ja schon, dass man notfalls mit einem weiteren Fremdkredit arbeiten müsste. Wenn dieser "nur" 5 Mio € beträgt, wäre es definitiv besser und günstiger, als 12 Mio... :wink:

Was wir alle nicht wissen ist, wie es um einen Ankerinvestor steht. Mehr als Gerüchte gab es in den letzten Monaten noch nicht. Ohne diesen, wird es den FCK sicher nicht mehr lange geben, wenn sich sportlich nicht auf wundersame Weise alles in Richtung Bundesliga bewegt und das so schnell wie möglich.
Allerdings wäre bei Erhalt der Lizenz ein weiteres Jahr da, um sich auf den richtigen Weg zu machen. Sportlich könnte man eventuell mit einer eingespielteren Mannschaft den Aufstieg ins Visier nehmen, finanziell hätte man etwas mehr Zeit, mit Investoren zu sprechen. Ich weiß, dass wir die letzten Jahre nicht wirklich Hoffnung machen, aber die "Chance" würde ich uns und dem FCK schon wünschen.
 
Du verkennst, daß der Verein dann mit Glück auf minus 5 Mio, eventuell sogar auf Null ist. Wo dann das restliche dringend benötigte Geld herkommen soll ist mir schleierhaft. Am Stadion und in der Mannschaft besteht derzeit sicherlich ein Investitionsbedarf von mindestens 30 Mio.
 
Du verkennst, daß der Verein dann mit Glück auf minus 5 Mio, eventuell sogar auf Null ist. Wo dann das restliche dringend benötigte Geld herkommen soll ist mir schleierhaft. Am Stadion und in der Mannschaft besteht derzeit sicherlich ein Investitionsbedarf von mindestens 30 Mio.

Mir geht es primär um die Lizenz für das kommende Jahr und für diese brauchen wir - korrigiert mich, wenn ich falsch liege - 12 Mio €. Diese splitten sich in ca. 7 Mio € für die fällige Betzeanleihe und ca. 5 Mio für den laufenden Betrieb auf. Diese Summe müssen wir "gesichert" haben. Jedes Jahr, das wir noch "bekommen", sehe ich als Chance oder Strohhalm, die Wende zu schaffen. Und ob wir nächstes Jahr nur mit einem weiteren Kredit an den Start gehen, wäre im Falle einer Insolvenz dann eh egal.

Um unter "normalen" Umständen wieder in ruhiges Fahrwasser zu gelangen, braucht es natürlich viel mehr. Man peilt(e) nicht umsonst mit der Ausgliederung gar einen 3-stelligen Mio-Betrag an.

Wenn wir uns zur Abwechslung mal ein positives Bild malen würden, könnte es ja auch folgendermaßen laufen: Wir sichern die Lizenz (wie auch immer), gehen mit einem eingespielten Team in die nächste Saison und schaffen den Aufstieg. Dann würden sich direkt wieder andere Türen öffnen. Und ich bin schon der Meinung, dass in diesem Team Potenzial steckt, was unter MF nur 1-2 mal zum Vorschein kam. Mit SH haben wir nun einen Trainer, der nicht nur Spieler bei uns war, sondern der auch ein FCK-Fan ist. Und wie jedem von uns hier wird ihm der FCK eben nicht egal sein. Zumindest hat die Mannschaft unter seiner Regie Leidenschaft gezeigt, auch wenn spielerisch viel Luft nach oben war. Aber es hat in mir den Eindruck erweckt, dass er den Jungs gleich klar gemacht hat, worum es hier geht.

Um Jonny's Worte aufzugreifen: Der FCK ist mehr als nur Profifussball, der FCK ist quasi eine Familie, die nicht zerstört werden darf. Das funktioniert nur, wenn wir alle, Fans und Verein zusammenstehen, auch wenn wir in den letzten Jahren fast nur Nackenschläge hatten. Aber zusammen und mit vereinten Kräften kann man Berge versetzen. Und genau dieses Potenzial wird/muss der Investor (den brauchen wir, da Fußball ist nun mal ein teures Geschäft geworden ist) auch sehen, der in den FCK investieren will. Und ich persönlich gebe diesen Glauben nicht auf, dass - egal was ist - der Verein nicht untergehen sondern wieder auferstehen wird.
 
Oben